SECHZIGMÜNCHEN.
 

Oliver Beer: „Wir alle sind Biero dankbar!“

Sein einmaliges Gastspiel als Interimstrainer war äußerst erfolgreich: Oliver Beer. 

Keiner stellte in Abrede, dass der Löwen-Sieg verdient war. Auch Halles Coach Torsten Ziegner war eher froh, dass seine Mannschaft nicht höher verloren hatte. Im Spiel eins nach dem Rücktritt von Daniel Bierofka wollte die Mannschaft unbedingt die drei Punkte für ihren Ex-Trainer. Das gelang ihr in eindrucksvoller Manier. In die Freude darüber mischte sich eine gehörige Portion Wehmut.

Es gibt schlechtere Bilanzen, als sein erstes Spiel als Löwen-Coach – auch wenn es nur interimsmäßig war – zu gewinnen. „Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Sie hat heute alles rausgehauen. Jeder ist marschiert“, fand Oliver Beer. „Wir haben gut verteidigt, haben die Umschaltmomente genutzt, hätten sogar ein oder zwei Tore mehr machen können. Aber die Prämisse war, hinten gut zu stehen.“ Dazu habe sein Team auch das nötige Spielglück gehabt. Der 40-Jährige sprach damit die Szene in der 56. Minute an, als Aaron Berzel auf der Linie klärte. „Unterm Strich haben wir es gut gemacht. Natürlich habe ich bis zum Schluss gezittert, aber ich hatte ein gutes Gefühl.“ Nach dem Treffer präsentierte die Mannschaft ein Trikot mit der Aufschrift „Danke Biero“. Die Aktion war auch in seinem Sinne. „Wir alle sind dankbar. Auch ich. Biero hat mich vor zweieinhalb Jahren zu Sechzig geholt. Die Jungs haben ihm heute einiges zurückgegeben.“

SPIELBERICHT Löwen feiern emotionalen 1:0-Sieg beim Hallescher FC.

Halles Coach Torsten Ziegner war alles andere als zufrieden mit seiner Mannschaft. „Der Sieg für Sechzig war verdient. Über die gesamten 90 Minuten hatten sie viele gute Möglichkeiten, auch weil wir vieles heute nicht richtig gemacht haben. Sie hätten höher gewinnen können.“ Die ersten 30 Minute hätte sein Team noch gut im Griff gehabt, ohne aber selbst zwingend zu werden. „Aber auch in dieser Phase haben wir genügend Dinge gemacht, die wir hätten besser machen können, wie. z.B. das Tempo hochzuhalten, den Ball schneller laufen zu lassen, um freie Räume zu finden. Sechzig hat mit acht Leuten gut verteidigt.“ Dem Löwen-Treffer sei zudem ein individueller Fehler von Jan Washausen vorangegangen. „Jeder, der schon einmal Fußball gespielt hat, kann sich vorstellen, dass das nicht dazu beiträgt, selbstbewusster oder sicherer zu werden.“ Zur zweiten Hälfte habe er versucht, nochmals etwas umzustellen. „Aber es war nicht so, dass wir zwingend vors gegnerische Tor gekommen wären, um das Spiel zu drehen. Im Gegenteil. Wir mussten immer wieder schauen, dass Sechzig nicht ein zweites oder gar drittes Tor schießt. Dementsprechend geht das Spiel, auch völlig verdient, so aus, wie es ausgegangen ist!“

„Wir haben das heute für Biero gemacht. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass wir uns nicht hängen lassen, sondern Gas geben. Die DNA des Spiels war ganz klar: Daniel Bierofka“, meinte ein nachdenklicher Sascha Mölders nach dem Sieg. „Für mich ist die Situation immer noch schwer. Ich bin nur wegen Biero damals in die Regionalliga gegangen. Er hat mich jeden Tag angerufen, hat den Verein in den letzten Jahren geprägt.“ Für den Stürmer sei es in seinem letzten Profijahr nochmals eine ganz spezielle Erfahrung. „Ich wollte das nicht haben. Biero ist für mich nicht nur ein Trainer, sondern ein Freund. Deswegen fällt mir sein Rücktritt so schwer“, sagte der 34-Jährige mit viel Wehmut in der Stimme.

Einerseits freute sich Stefan Lex über seinen zweiten Saisontreffer – der erste war ihm beim letzten Heimsieg gegen Viktoria Köln gelungen –, andererseits ärgerte er sich über die beiden Pfostenschüsse und eine weitere vergebene Großchance. „Wir hätten es früher klarer gestalten können. Halle war lange spielbestimmend, wir sind immer besser reingekommen, haben dann Nadelstiche gesetzt und hatten fünf, sechs hundertprozentige Torchancen.“ Der 29-Jährige entschuldigte sich bei der Mannschaft. „Ich muss den Sack früher zumachen. Aber glücklicherweise hat es trotzdem zum Sieg gereicht. Von daher ist es nicht so schlimm.“ Der Erdinger lobte vor allem die Verteidigung, die dem Gegner kaum eine Möglichkeit gestattet habe. „Halle ist eine sehr gute Drittliga-Mannschaft. Letztes Jahr hatten wir hier überhaupt keinen Auftrag. Die Jungs hinten haben heute alles reingeworfen.“ Auch für ihn sei der Trainer-Rücktritt unter der Woche überraschend gekommen. „Wir haben das auch für Biero getan. Er hat uns mitgegeben, dass wir auf dem Weg weitermachen und uns für ihn reinhauen sollen. Ich denke, das hat man heute gesehen.“

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