SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Nach dem zweiten Gegentor sind wir heiSS gelaufen!“

Kindlicher Jubel bei Löwen-Trainer Michael Köllner, der Mittelfeldspieler Timo Gebhart nach dem erneuten Coup umarmt. 

Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht ärgerte sich über die Nachlässigkeiten seiner Mannschaft nach der 2:0-Führung, während Löwen-Coach Michael Köllner sich freute, dass sein Team erneut ein fast schon verloren geglaubtes Spiel gedreht hatte. „Auch das zweite Gegentor hat uns nicht geschockt. Am Ende haben wir verdient gewonnen!“

SPIELBERICHT 3:2-Sieg: Löwen drehen 0:2-Rückstand.

„Wir sind froh und glücklich, dass uns der Re-Start nach der langen Pause gelungen ist“, sagte ein sichtlich zufriedener Löwen-Coach Michael Köllner. „Heute hat man vieles gesehen, was ein Resultat der Vergangenheit ist: Das der Spielrhythmus fehlt, dass bei beiden Mannschaften gute und schlechte Phasen sich abwechselten. Aber wir haben in den letzten Wochen einen super Job gemacht. Die Mannschaft hat sich für ihren Rieseneinsatz am Ende mit sehr schönen Toren belohnt. Nicht nur für das heutige Spiel, sondern für das, was wir die letzten acht, neun Wochen geleistet haben.“ Eine Niederlage, so Köllner, wäre deshalb bitter gewesen. Denn der 50-Jährige hatte in den ersten 25 Minuten ein „Riesenspiel“ seiner Mannschaft gesehen. „Wir haben ja nicht gegen irgendwelche Laufkundschaft in der Liga, sondern gegen den Tabellenführer gespielt. Ich war voll begeistert. Wir haben es lediglich verpasst, uns in der letzten Zone für eine gute Struktur und Bewegung im Spiel zu belohnen.“ Kurz vor dem 0:1 sei sein Team „in eine gewisse Passivität verfallen. Dann hat es uns beim Standard erwischt.“ Das sei der erste Wirkungstreffer gewesen. In der Halbzeitpause habe man sich einiges vorgenommen. „Auch das zweite Gegentor hat uns nicht geschockt. Danach sind wir richtig heiß gelaufen und haben am Ende verdient mit 3:2 gewonnen.“ Jetzt gehe es darum, möglichst schnell zu regenerieren und sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. „In Kaiserslautern erwartet uns wieder ein brutal schweres Spiel!“ Von seinen Löwen als Aufstiegskandidat will Köllner nichts wissen. „Für uns hat sich nichts geändert“, so der Oberpfälzer. „Es ist ja heute nicht Schluss. Wieso soll ich mich also über das Tabellenbild freuen. Am Mittwoch geht’s schon wieder weiter!“

Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht zeigte sich schwer enttäuscht: „Wenn du 2:0 führst und das Spiel abgibst, dann steht das außer Frage.“ Trotzdem versäumte es der Gästecoach nicht, den Löwen zu gratulieren, „dass sie das Spiel gedreht und den Sieg eingefahren haben“. Lieberknecht monierte, dass sein Team nach der Zwei-Tore-Führung „zu viele unruhige Situationen“ hatte, „wir haben zu viele Bälle schnell weggespielt und hatten keine Struktur mehr mit Ball, was uns eigentlich auszeichnet.“ Außerdem habe sein Team viele Kontersituationen nicht sauber ausgespielt. „Und dann fällt der Gegentreffer und die Sechzger bekommen die zweite Luft.“ Lieberknecht ärgerte sich über den „Begleitschutz bei jedem Tor. Wir sind nicht richtig in den Zweikampf gegangen.“ Aber am meisten ärgerte den Pfälzer das 3:2 nach einem Ballverlust seiner Mannschaft im Aufbauspiel. „Da muss die Mannschaft viel reifer ein Spiel beenden. Heute hat man gesehen, dass einige Jungs nach dem 2:2 die Ruhe verloren haben, auch wenn wir noch die eine oder andere Chance hatten, das Spiel auszugleichen.“ Alle seien enttäuscht, „aber wir haben schon am Mittwoch die Möglichkeit, direkt eine Antwort zu finden“, schaut der Trainer des Tabellenführers nach vorne.

Sascha Mölders, selbst lange Jahre in Diensten des MSV Duisburg, ärgerte sich über den Rückstand nach einer Ecke. „Das haben wir ein paar Tage hintereinander angesprochen. Der Ball fliegt genau da hin, wo er immer hinkam und wir haben es dumm verteidigt. So liegst du 0:1 hinten. Und dann kriegst du direkt nach der Pause das 0:2. Aber während andere Mannschaften einbrechen, kommen wir halt wieder zurück!“ Für den 34-Jährigen war der Sieg trotzdem „absolut verdient, weil wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren.“ Das Team ließ den Kopf nicht hängen, zeigte einmal mehr Moral. „Wir wissen, dass wir gut sind und auch nach einem 0:2-Rückstand zurückkommen können, auch wenn es brutal schwer ist. Aber das haben wir bereits gegen Chemnitz gezeigt.“ Damals jedoch mit den Fans im Rücken. „Ich hoffe, dass sich die zu Hause eine Halbe aufgemacht haben. Es ist ein geiles Gefühl, weil wir nie den Eindruck hatten, das wir als Verlierer vom Platz gehen. Selbst bei 0:3 hätten wir an uns geglaubt!“ Mölders erinnerte daran, dass die Löwen seit 15 Spielen ungeschlagen sind. „Fakt ist: Wir sind jetzt Dritter und davon wird uns niemand mehr verdrängen!“ Unterstützung bekam der Torjäger von seiner Familie, die ihn normalerweise zu jedem Spiel begleitet, aber diesmal nicht ins Stadion durfte. Sie hatten ein Transparent am Zaun mit der Aufschrift „Team Mölders“ aufhängen lassen. „Für mich ist das ohne meine Frau und die Kinder ganz schwer. Deshalb habe ich mich gefreut, dass das Plakat da hing.“

Für Stefan Lex war ein guter Start nach der 85-tägigen Pause und den Ergebnissen des Vortags enorm wichtig. „In der ersten halben Stunde ist uns das gut gelungen. Wir haben das Spiel von Duisburg genau analysiert gehabt, uns gut darauf eingestellt. Leider sind wir dann durch eine Unaufmerksamkeit in Rückstand geraten. Aber wir waren uns zu jeder Zeit sicher, dass wir das Spiel noch drehen können, dass auch nach dem 0:2 das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“ Die Vorbereitung sei hart gewesen. Auch deshalb habe sich die Mannschaft mit Vehemenz gegen die drohende Niederlage gestemmt. „Sonst wäre das alles umsonst gewesen.“ Durch die akribische Vorbereitung sei ein gewisses Selbstverständnis vorhanden. „Wir haben alles, was wir trainieren konnten, trainiert. Außerdem gibt auch die Serie Selbstvertrauen. Auch wenn wir in den Spielen nicht immer gewonnen haben, waren wir meist die bessere Mannschaft. Davon kommt unser Selbstverständnis.“ Auch Duisburg als Tabellenführer sei nicht besser gewesen. „Nichtsdestotrotz: Wir haben noch zehn Spiele vor der Brust. Es geht jetzt alle drei Tage Schlag auf Schlag. Von einem Sieg können wir uns nicht viel kaufen. Wir haben gezeigt, dass wir zu Recht vorne dabei sind, aber wir dürfen nicht nachlassen. Hoffentlich machen wir es nicht immer so spannend. Gerade in der Englischen Woche wäre es auch schön, mal in Führung zu gehen und Kräfte schonen zu können und nicht bis zum Schluss alles raushauen zu müssen.“ Lex sieht eine realistische Aufstiegschance. „Wir können es schaffen, haben gezeigt, dass wir mit allen Mannschaften mithalten können. Diese Leistung müssen wir jetzt in jedem Spiel auf den Platz bringen. Es kann viel passieren. Wir wollen bis zum Schluss oben dabei bleiben und am Ende den Lucky Punch setzen!“

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