SECHZIGMÜNCHEN.
 

DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt: Bilanz spricht für die Löwen.

Zum 5. Mal stehen sich die beiden Klubs im DFB-Pokal gegenüber, drei Mal gewannen bisher die Löwen. 

Zum 5. Mal treffen der TSV 1860 München und Eintracht Frankfurt am Samstag, 12. September 2020, Anpfiff 15.30 Uhr, bereits im nationalen Pokal aufeinander. Erstmals 1938 im Tschammer-Pokal, dem Vorläufer des DFB-Pokals. Drei der vier Begegnungen konnten die Sechzger gegen den fünfmaligen Cup-Gewinner (2018, 1988, 1981, 1975, 1974) für sich entscheiden, ausgerechnet die letzte ging verloren.

Erstmals standen sich beide Teams am 28. August 1938 im Stadion am Riederwald in Frankfurt vor 4.000 Zuschauern in der 1. Runde des Tschammer-Pokals gegenüber. Unter dem NS-Regime war 1935 der nationale Pokalwettbewerb im deutschen Fußball ins Leben gerufen worden, der den Namen des damaligen Reichssportführer und Pokalstifter Hans von Tschammer und Osten trug. Willi Gäßler (23.) und Ludwig Janda (25.) hatten die Löwen vor der Pause in Führung gebracht, den Adlern gelang durch Albert Wirsching (56.) nur noch der Anschlusstreffer. Endstadion war für die Löwen im Viertelfinale ausgerechnet Eintrachts Rivale FSV Frankfurt.

Das zweite Aufeinandertreffen, bei dem es immer noch um den Tschammer-Pokal ging (die Nazi-Symbole waren nach dem Krieg entfernt worden), der aber mittlerweile DFB-Pokal hieß, war das Pokalfinale 1964. Für die Löwen sollte es der zweite nationale Cup-Gewinn nach 1942 (2:0-Endspielsieg über Schalke 04) sein.

Das Finale fand im Neckarstadion statt. In der Woche zuvor herrschte in Deutschland eine Mordshitze. 1860-Trainer Max Merkel fuhr bereits dienstags mit dem Team nach Stuttgart und trainierte dort zur Vorbereitung jeden Tag zwischen 11 und 13 Uhr bei einer Gluthitze von 40 Grad. Die Hessen erschienen erst am Freitag, einen Tag vor dem Finale in Stuttgart, ganz siegesgewiss, auch hinsichtlich der Temperaturen machten sie sich keine Gedanken. Während die Löwen im Spiel von Minute zu Minute stärker wurden, baute die Eintracht ab, obwohl die Sechzger ein Handicap zu verkraften hatten. Verteidiger Rudi Steiner hatte sich nach zehn Minuten bereits am rechten Oberschenkel verletzt, humpelte bis zum Spielende (Wechsel waren damals noch nicht erlaubt!) mehr oder weniger als Statist auf dem linken Flügel herum. Fredi Heiß rückte dafür in die Abwehr zurück.

Aber selbst diesen Vorteil wussten die flügellahmen Adler nicht zu nutzen. Wilfried Kohlars erzielte mit einem satten Schuss das 1:0 zwei Minuten vor der Pause, in der Max Merkel wieder eine Überraschung bereit hielt. Um den Salz- und Flüssigkeitsverlust auszugleichen, hatte er aus zehn Pfund magerem Rindfleisch eine Suppe vorbereiten lassen, die die Spieler tranken.

Derart aufgepäppelt kehrten die Sechziger selbstbewusst aufs Spielfeld zurück. Rudi Brunnenmeier überwand Eintracht-Keeper Egon Loy mit einem Linksschuss in der 62. Minute zum 2:0-Endstand. Er war es auch, der aus den Händen von DFB-Präsident Hermann Gösmann die Trophäe nach Spielschluss empfing. Zum letzten Mal wurde damals der alte Pokal übergeben. Ein Jahr später bekam Borussia Dortmund als Sieger erstmals die jetzige Trophäe überreicht.

Absolut chancenlos war die Eintracht beim nächsten Aufeinandertreffen in der Saison 1995/1996. In der 2. Runde des DFB-Pokals erlebten die Hessen am 19. September 1995 vor 11.000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion ein Debakel. Nach einem Dreierpack von Bernhard Winkler (20., 63., 64.) sowie Treffern von René Rydlewicz (23.) und Miroslav Stevic (77.) führten die Sechzger bereits 5:0. Jay Jay Okocha gelang kurz vor Schluss nur noch der Ehrentreffer zum 1:5-Endstand (87.). Aber bereits in der nächsten Runde war Schluss für das Team von Trainer Werner Lorant. Gegen Regionalligist FC Homburg kam mit 1:2 das vorzeitige Aus.

Die letzte Pokal-Begegnung ist gleich aufgrund mehrerer Dinge, die nicht unbedingt etwas mit dem Wettbewerb selbst zu tun hatten, in Erinnerung geblieben. Im Viertelfinale empfingen die Löwen am 25. Januar 2006 vor 24.000 Zuschauern die SGE in der Allianz Arena. Kurz zuvor hatte Reiner Maurer als Trainer seinen Hut nehmen müssen, im Österreicher Walter Schachner war auch schon ein Nachfolger gefunden. Doch dieser wollte sich partout noch nicht auf die Bank setzen, überließ den Job Assistent Bernhard Trares und schaute sich das Spiel von der Tribüne aus an.

Die Partie ließ sich gut an. Stefan Reisinger, der verhinderte Torjäger, brachte mit seinem einzigen Pflichtspieltreffer für die Löwen die Gastgeber früh in Führung (11.). Doch Francisco Copado (21.), Ioannis Amanatidis (77.) und Alexander Meier (90.) trafen zum einzigen Pokalsieg der Eintracht über den TSV 1860. Der Weg führte die Frankfurter in diesem Jahr bis ins Finale, wo sie dem FC Bayern durch ein Tor von Claudio Pizarro (57.) mit 0:1 unterlagen. Übrigens: Trainer der Hessen war damals Friedhelm Funkel.

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