SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Die ersten 20 Minuten waren das Beste in dieser Saison!“

Michael Köllner (re.) erklärte Hansas-Sportvorstand Martin Pieckenhagen (li), was er vom Verhalten der Rostocker hält. 

Am Ende waren die Löwen mit dem Punkt zufrieden. Nach dem Rostocker Ausgleich war es auch ein Spiel gegen die Kulisse, „ein Fight über 90 Minuten“, wie 1860-Cheftrainer Michael Köllner es bezeichnete. Rostocks Trainer Jens Härtel sah sein Team als „Punktsieger“, ärgerte sich über den verpassten Sieg.

Löwen-Trainer Michael Köllner sprach von einem intensiven und packenden Fight. „Bei beiden Mannschaften hat man gesehen, dass sie ihr Handwerk im Zweikampf verstehen, in einem robusten Spiel. Der Schiedsrichter hat dann alle Hände voll zu tun gehabt.“ Der 50-Jährige sah einen „super“ Auftakt von seinem Team. „Die 1. Halbzeit war sehr gut, sehr kontrolliert. Die ersten 20 Minuten waren das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben“, fand Köllner. Er bedauerte nur die verpasste „Riesenchance“ von Stefan Lex. „Rostock hat sich dann ins Match reingebissen.“ Beim Wechsel auf der Sechser-Position habe man dann Glück gehabt, „dass Erdmann gleich das 0:1 macht!“ Nach der Pause hätte seine Mannschaft nicht mehr die Räume schließen können. „Wir mussten dann das blöde 1:1 hinnehmen. Dann war klar, dass die Stimmung von den Rängen kommt, die Heimmannschaft vehement versucht, aufs 2:1 zu gehen. Wir haben uns aber mit allen Mitteln gewehrt und als Mannschaft super verteidigt. Am Ende sind wir hochzufrieden mit dem Punkt, den wir uns redlich erkämpft haben.“

SPIELBERICHT Löwen erkämpfen beim 1:1 einen Punkt in Rostock.

Nicht gerade sportlich fair war das Auftreten der Rostocker. Sportvorstand Martin Pieckenhagen und Coach Köllner lieferten sich auf dem Rasen ein Rededuell, wobei der Norddeutsche sehr aggressiv gegen den 1860-Trainer auftrat. Auf die Szene angesprochen, erklärte der Oberpfälzer: „Ich habe mich bei ihm bedankt, weil wir fünf Räder zum Ausradeln wegen der Englischen Woche wollten. Das hat uns Herr Pieckenhagen nicht zugesichert. Wir sind dann reingekommen, sehen in einem Raum 40 Fahrräder rumstehen. Weil das alles über den Teammanager lief, habe ich ihm das nochmals persönlich gesagt, dass ich es sportlich nicht fair finde, wenn wir zehn Stunden durch die komplette Republik unterwegs sind und wir dann die fünf Räder nicht zur Verfügung gestellt bekommen.“ Daraufhin hätte er sich „etwas echauffiert“, wobei das Ganze für Außenstehende schon nahe an einer Tätlichkeit war.

Köllner attestierte seinem Team in der 1. Halbzeit eine richtig abgezockte Vorstellung. „Wir hatten viel Ballbesitz, es war schwer, gegen uns Chancen herauszuspielen. Die einzigen ergaben sich aus Standard-Situationen. Die haben wir gut verteidigt.“ Außerdem nahm der 1860-Coach die Gewissheit mit, „dass wir 90 Minuten fighten können, auch mit einem Mann weniger“. Die Entscheidung, Phillipp Steinhart Gelb-Rot zu geben, bezeichnete Köllner als „hart“. „Wir schauen jetzt, dass wir gut regenerieren. Am Mittwoch steht das schwere Spiel zu Hause gegen Saarbrücken auf dem Programm.“

Rostocks Coach Jens Härtel bedauerte den verpassten Dreier. „Aufgrund der Chancen wären wir der verdiente Sieger gewesen. Standards gehören halt dazu. Das Gegentor kurz vor der Pause hat uns getroffen. Aber wir haben in der 2. Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt, aber nur ein Tor gemacht. Deshalb müssen wir mit dem Punkt leben.“ Sein Team sah er gegen „eine gute Mannschaft“ als Punktsieger. Härtel monierte in der ersten Hälfte die schnellen Ballverluste. „Außerdem wollten wir mehr die Außen ins Spiel bringen. Das ist uns dann nach der Pause gelungen.“ So sei auch das 1:1 gefallen. Rostocks Coach fand die Partie sehr hektisch, führte das auch auf den unerfahrenen Unparteiischen zurück. „Das ist ein junger Schiedsrichter, pfeift sein zweites Drittliga-Spiel.“ Härtel monierte die kleinliche Spielleitung. „Ständig wurde das Spiel unterbrochen, viele Zweikämpfe abgepfiffen. Ich hätte mir jemand gewünscht, der ein paar Spiele mehr auf dem Buckel hat.“ Bei der Szene in der 74. Minute, bei der kein Rostocker Spieler Hand monierte, sondern alle nur den Ball hinter der Linie gesehen haben wollten, äußerte er sich eher zurückhaltend. Denn erst bei den Fernsehbildern konnte man erahnen, dass Stepan Salger eventuell den Ball mit der Hand berührt hatte. „Wenn man gesehen hat, welchen Handelfmeter wir in Saarbrücken gegen uns bekommen haben, dann hätte man den geben müssen“, war sein Kommentar.

„Die Situation ist scheißegal. Das kannst du ohnehin nicht mehr zurückholen“, wollte sich Dennis Erdmann der Löwen-Torschütze im Interview bei MAGENTASPORT nicht mit dem angeblichen Handspiel von Stephan Salger in der 74. Minute befassen. Vielmehr freute er sich über seinen Führungstreffer an alter Wirkungsstätte - kaum mehr als zwei Minuten nach seiner Einwechslung. „Ich habe ein paar Spiele nicht gespielt. Das ist ungewohnt für mich. Es ist so, dass ich immer spielen will, mich auch unter den ersten Elf sehe. Aber ich nehme den Bankplatz an, versuche das Beste draus zu machen. Dann gelingt mir die Bude. Solche Geschichte schreibt der Fußball“, sagte der 29-Jährige fast lapidar und ärgerte sich über den verpassten Sieg. „Am Ende kann ich mir für das Tor nichts kaufen. Leider. Wir spielen 1:1. Am Mittwoch geht’s weiter!“ Erdmann sah die Löwen in der 1. Halbzeit dominant. „In der 2. Halbzeit haben wir uns etwas hinten reindrängen lassen, Rostock hatte zwar auch keine Chancen, war dem Tor aber näher als wir. Wir nehmen den Punkt gerne mit, schließlich ist es nicht einfach, hier zu spielen. 7.500 Zuschauer sind für den einen oder anderen schon eine andere Situation“, sagte er zur Kulisse. „Mich hat das angespornt, auch wenn sie mich ausgepfiffen haben, als ich reinkam. Ich find‘ das geil, das gehört dazu und ich hoffe, dass bald die Stadien wieder voll sind.“

Video
Bildergalerie
Weitere Meldungen
26.04.2024Giannikis vor Unterhaching: „Alle wissen um die Wichtigkeit des Spiels!“
 
26.04.2024Informationen zum Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching.
 
26.04.2024Strategiearbeit und der „Kampf der Planeten“.
 
26.04.202419 x 15.000: Auch die Spiele gegen Dortmund und Bielefeld sind ausverkauft.
 

HAUPTPARTNER

 

EXKLUSIVPARTNER

      

PREMIUMPARTNER

         
Der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA setzt zur Optimierung der Website und zu Marketingmaßnahmen Tracking-Cookies ein; meine Daten werden gemäß der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA-Datenschutzerklärung verarbeitet. Meine Einwilligung kann hier jederzeit wiederrufen werden. Ich stimme zu, dass: