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Köllner vor Dresden: „Das 6:1 gibt uns das nötige Selbstvertrauen!“

Löwen-Trainer Michael Köllner, bei der Presskonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden. 

Für beide Traditionsklubs ist es ein richtungsweisendes Spiel, wenn am Sonntag, 15. November 2020, die Löwen am 10. Spieltag bei der SG Dynamo Dresden gastieren. Anpfiff im Rudolf-Harbig-Stadion ist um 14 Uhr. Die Sachsen, vor der Saison der große Aufstiegsfavorit, rangieren mit 13 Punkten auf Rang acht, die Sechzger mit 17 Zählern auf dem 2. Platz.

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Löwen-Cheftrainer Michael Köllner ließ es sich nicht nehmen, zu Beginn der Pressekonferenz nachträglich Karsten Wettberg zu dessen 79. Geburtstag zu gratulieren. „Alles Gute an Karsten! Er war einer meiner Vorgänger hier, hat große Fußstapfen hinterlassen“, würdigte er den „König von Giesing“, um sich dann wieder mit der Gegenwart zu beschäftigen.

Hier widmete sich der 50-Jährige zunächst seinem Personal. Niklas Lang absolviere Lauftraining. „Bei ihm sieht es gut aus. Ich hoffe, dass er die Belastung weiter steigern kann.“ Gleiches gelte für Tim Linsbichler. „Aber am brennendsten ist wohl die Personalie Marius Willsch. Er wird auch heute nicht am Training teilnehmen.“

Wer Köllner kennt, weiß, dass ein Fehlen in der Übungseinheit zwei Tage vorm Spiel für einen Rekonvaleszenten ein sicheres K.o.-Kriterium ist. „Wir werden keine wilden Dinge veranstalten und einen Spieler mit einem hohen Verletzungsrisiko aufs Spielfeld schicken. Das macht keinen Sinn.“ Der Coach rechne aber fest mit dem Rechtsverteidiger im nächsten Heimspiel gegen Uerdingen. „Für dieses Mal werden wir uns eine andere Option überlegen!“

Die erste ist natürlich, dass Daniel Wein erneut auf die rechte defensive Außenbahn rückt und der Ex-Dresdner Dennis Erdmann erneut die Position vor der Viererkette übernimmt. Diese Rochade begründet Köllner damit, dass er nicht wie der Zweitliga-Absteiger Dresden „20 bis 22 hochkarätige Spieler“ mit Erfahrung habe. „Deshalb brauchen wir Backup-Lösungen, die wie Daniel Wein variabel einsetzbar sind. Er kann auf der Position des Rechtsverteidigers der Mannschaft die nötige Stabilität verleihen.“

Das wird auch nötig sein gegen Dynamo, das vor der Saison von den meisten Trainern der 3. Liga als Favorit auf den Aufstieg getippt wurde. „Sie haben einen Top-Kader verpflichtet“, findet Köllner und zählt mehr als ein Dutzend Spieler des Gegners auf, darunter auch die Ex-Löwen Yannick Stark, Philipp Hosiner oder Christoph Daferner. „Eine ganze Latte an tollen Spielern“, so das Resümee des Oberpfälzers.

Doch der Löwen-Trainer weiß auch, dass der Gegner „noch nicht seine Performance erreicht hat“ – zumindest nicht in der Liga. In der ersten Runde des DFB-Pokals hatten die Sachsen den Hamburger SV mit 4:1 besiegt. „Dort haben sie angedeutet, dass sie ihr Handwerk verstehen“, zeigt Köllner Respekt.

Der höchste Drittliga-Sieg der Löwen am vergangenen Spieltag gegen den Hallescher FC war intern relativ schnell abgehakt. „Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben die richtigen Schlüsse daraus gezogen“, so sein Resümee. „Gegen Dresden brauchen wir einen anderen Matchplan als gegen Halle. Da müssen wir taktisch etwas verändern. Aber das 6:1 gibt uns das nötige Selbstvertrauen, um auch bei Dynamo bestehen zu können.“

Die „mentale Verfassung“ werde im Rudolf-Harbig-Stadion ein wichtiger Faktor sein. „Uns erwartet ein bissiger Gegner, der die Niederlage von Saarbrücken wettmachen möchte.“ Aber nicht nur diese: Insgesamt drei Mal verloren die Sachsen in den letzten vier Partien, wodurch sie auf Rang acht abgerutscht sind. „Man darf aber nicht den Fehler machen, Dresden nach der Tabellensituation zu bewerten“, weiß Köllner. „Das ist eine tolle Mannschaft. Man hat letztes Jahr gesehen, dass es wenig zählt, wo du am 9. Spieltag stehst“, verwies er auf das Beispiel Würzburger Kickers.

Die Liga sei auch heuer wieder sehr ausgeglichen. „Wir müssen in puncto Konstanz zulegen, denn wir wissen, dass wir auch gegen Halle kein Feuerwerk abgebrannt haben.“ Trotzdem habe die Mannschaft weitgehend das umgesetzt, was er von ihr gefordert war. „Wir wollten gut von hinten rausspielen.“ Dazu habe die Defensive bis zum 3:0 nichts zugelassen. „Da waren wir sehr stabil.“ Das erwartet Köllner auch in Dresden. Dagegen hat dem Löwen-Coach nicht gefallen, wie das Team aus der Balleroberungsphase heraus gespielt hat. „Wir haben nicht jede Woche einen Dennis Dressel, der vier Mal trifft“, scherzte Köllner. Aber es sei schon ein Ziel, in jeder Partie einen Spieler in diese Position zu bringen, „dass er was Außergewöhnliches wie Dennis leistet“.

Befürchtung, der 22-jährige Dressel könnte nach seinem Viererpack abheben, hegt Köllner nicht. „Dennis ist ein wohlerzogener Junge, der den Hype richtig einordnen kann. Die Tore geben ihm Bestätigung für seine Arbeit und Selbstvertrauen. Aber er weiß auch, dass er sich auf jedes Spiel super vorbereiten muss.“

Letztlich könne man nur als Mannschaft bestehen. „Wir dürfen Dresden keinesfalls zur Geltung kommen lassen.“ Dabei gelte es, die eigenen Stärken auszuspielen: Pressing und Gegenpressing sowie ein gutes Umschaltspiel. „Darauf legen wir im Training großen Wert.“

Auf alle Eventualitäten müsse sein Team vorbereitet sein. „Es kann sein, dass uns ein aggressiver Gegner erwartet, der uns hoch attackiert.“ Genauso könne er sich vorstellen, dass Dynamo erst einmal versucht, kompakt zu stehen, um Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. „Auf alle Fälle müssen wir am Sonntag zulegen und schauen, dass wir eine stabile Leistung auf den Platz bringen.“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

SGD: 1 Broll (Tor) – 39 Ehlers, 4 Knipping, 26 Mai, 19 Meier – 5 Stark, 28 Will – 35 Königsdörffer, 13 Stefaniak, 33 Daferner – 14 Hosiner.
Ersatz: 24 Wiegers (Tor) – 6 Hartmann, 7 Vlachodimos, 9 Sohm, 10 Weihrauch, 11 Diawusie, 16 Becker, 17 Großer, 20 Kade, 21 Gollnack, 36 Kulke.
Nicht dabei: 15 C. Löwe (Außenbandriss im linken Knie), 34 J. Löwe (Reha nach Schulter-OP), 37 Stor (Abstellung zur U21 Slowiens).

1860: 1 Hiller (Tor) – 17 Wein, 5 Moll, 6 Salger, 36 Steinhart – 13 Erdmann – 8 Tallig, 31 Neudecker, 14 Dressel – 9 Mölders, 7 Lex.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 11 Greilinger, 19 Pusic, 20 Agbowo, 21 Ngounou Djayo, 26 Durrans, 27 Belkahia, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 33 Klassen.
Nicht dabei: 3 Lang (Sprunggelenksverletzung), 22 Linsbichler (Aufbautraining), 25 Willsch (muskuläre Probleme).

Schiedsrichter: Florian Lechner (Hornstorf); Assistenten: Johannes Schipke (Landsberg-Queis), Christian Allwardt (Kritzmow).

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