SECHZIGMÜNCHEN.
 

Gorenzel: „Wieso soll ich der Mannschaft das Vertrauen entziehen?“

Obwohl das Spiel in Lübeck abgesagt wurde, beantworteten Trainer Michael Köllner (li.) und Geschäftsführer Günther Gorenzel (re.) die Fragen der Medien. 

Das Spiel der Löwen am Samstag, 6. Februar 2021, beim VfB Lübeck wurde frühzeitig wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt, trotzdem nahmen sich Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und Cheftrainer Michael Köllner am Freitag Zeit, den Medien Rede und Antwort zu stehen.

Löwen-Spiel in Lübeck abgesagt.

Köllner eröffnete die Pressekonferenz mit einer Geburtstagsgratulation an eine „Ikone“, wie er sagte. „Heute haben viele starke Fußballer Geburtstag“, so der Oberpfälzer mit einem verschmitzten Grinsen, „viele tippen jetzt auf Cristiano Ronaldo oder Neymar. Aber ich möchte Roland ‚Magic‘ Kneißl zum 58. Geburtstag gratulieren. Und natürlich Dani Wein zum 27., der noch dran arbeitet, hier eine Ikone zu werden.“

Ansonsten nahm der 51-Jährige die Spielabsage pragmatisch. „Es ist, wie es ist. Gut, dass es frühzeitig passiert ist, so konnten wir die Belastung entsprechend einsteuern.“ Außerdem switchte Köllner mit seinem Trainerteam schnell um. Für Samstagmorgen ist nun ein „Wettkampfspiel“ geplant, um alle Spieler im Rhythmus zu halten. Anschließend gibt es zwei freie Tage. „Ab Dienstag bereiten wir uns dann konzentriert auf Rostock vor.“

Derzeit muss Köllner auf Quirin Moll, Tim Linsbichler und Johann Ngounou Dyajo in den Übungseinheiten verzichten. „Quirin hat eine Schiene bekommen, war seitdem jeden Tag hier und trainiert schon wieder im Kraftraum“, sagt Köllner über den Defensivspezialisten, dessen Knieverletzung konservativ behandelt wird. Bei Stürmer Linsbichler zeichne sich eine Ende der Leidenszeit ab. „Wir steigern täglich die Belastung“, so der Coach. Dagegen trainiert Ngounou Dyajo aufgrund von Problemen in der Leistengegend nur im Kraftraum.

Der vierte im Bunde ist Keanu Staude, der sich wegen eines positiven Corona-Tests derzeit in Quarantäne befindet. Der 24-Jährige zeigte nur leichte Symptome, die bereits abgeklungen sind. „Wir haben ihn im Hotel mit Geräten ausgestattet“, erzählt Köllner. „Die Zeit der Isolation kann er zum Training nutzen. Gestern ist er wieder aufs Fahrrad gestiegen.“

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Sein Fall zeige, dass das Hygienekonzept greife. Denn zwei Negativtests innerhalb von 48 Stunden sind notwendig, bevor ein Spieler ins Mannschaftstraining einsteigen darf. Durch diese Vorsichtsmaßnahme sei auch kein Testspiel gegen die U21 möglich, die seit dieser Woche wieder das Training aufgenommen hat. „Wir können nur in der 3. Liga spielen, weil die anderen Teams auch in der Blase sind und getestet werden“, erklärt der Löwen-Coach.

Staude soll nun am kommenden Dienstag ins Training einsteigen, wenn die Tests entsprechend verlaufen. Ursprünglich hatte Köllner mit einem Einsatz des Offensivspielers im Heimspiel gegen Rostock spekuliert. „Momentan kann ich keine seriöse Prognose abgeben, ob er gegen Rostock schon im Kader ist, ob eine Woche Training mit der Mannschaft reicht.“ Die Parameter, die bei der sportmedizinischen Untersuchung ermittelt worden waren und die kurze Trainingseinheit mit Athletikcoach Matthias Luginger waren jedenfalls „sehr gut“, wie Köllner betont. „Wir müssen jetzt schauen, wie weit ihn die Infektion zurückgeworfen hat. Aber ich bin frei von jeder Erwartungshaltung, lasse ihm die Zeit, die er braucht.“ Ohnehin müsse er sich erst in die Mannschaft „reinfuchsen“.

Ein Thema der Pressekonferenz waren auch die Wintertransfers der Konkurrenz. „Was und wie andere Vereine planen, damit beschäftigen wir uns nicht“, stellte Sport-Geschäftsführer Gorenzel klar. „Wir jedenfalls gehen planvoll an die Dinge heran. Wieso soll ich nach 22 Spieltagen unserer Mannschaft das Vertrauen entziehen?“, fragte der Österreicher. Die beiden Transfers von Merveille Biankadi und Staude seinen nur Kompensationen des Abgangs von Martin Pusic und der schweren Verletzung von Moll gewesen. „Alles weitere hätte ein Vorgriff auf die kommende Spielzeit bedeutet.“

Trainer Köllner pflichtet seinem Geschäftsführer in diesem Punkt voll bei. „Wir können uns keine All-in-Geschichte leisten und fünf neue Spieler holen ohne zu schauen, was nächstes Jahr ist.“ Für ihn gäbe es keinen Grund „panisch zu werden, nur weil wir letzte Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand gesetzt haben“. Er sieht noch genügend Entwicklungspotential im Kader. „Wir sind noch längst nicht am Ende der Fahnenstange.“

Das freie Spielwochenende will Köllner nutzen, um sich die Trainings der U17, U19 und U21 anzuschauen. „Für unseren Verein ist es wichtig, dass es eine Verzahnung gibt.“ So sei er im ständigen Austausch mit NLZ-Leiter Manfred Paula und den Trainern. Dass sein Sohn Alexander Freitag nun in der Löwen-Reserve spiele, darauf habe er aber keinen Einfluss genommen. „Er hat im Dezember mit der U21 mittrainiert. Es war die Entscheidung von Manfred Paula und Trainer Frank Schmöller ihn zu verpflichten.“ Als Vater freue er sich, „dass Alex jetzt hier ist und das Pendeln ein Ende hat“. Zuletzt war der jüngere der beiden Söhne beim SV Seligenporten aktiv. „Da mein anderer Sohn auch zum Homeschooling in München ist, sind wir wieder alle beisammen.“

In Deutschland ist zuletzt rund um das Thema COVID-19-Impfung eine öffentliche Diskussion entbrannt, ob künftig Geimpfte einen Sonderstatus genießen sollen. Diese macht auch vor dem Fußball nicht Halt. „Sport wird für die Fans und nicht für das Fernsehen betrieben“, bezieht Gorenzel klar Stellung, „deshalb wäre es wichtig, wenn in der zweiten Hälfte des Frühlings die Menschen, die geimpft sind, wieder im Stadion zugelassen sind.“ Unter den Vereinen würde sich die Stimmen der Verantwortlichen mehren, die einen solchen Vorschlag befürworten. „Letztlich ist es eine Entscheidung der Politik, aber es wäre ein wichtiges Signal für den gesamten Sport“, findet Gorenzel.

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