SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Wir dürfen nicht alles infrage stellen. Sonst machen wir uns verrückt!“

Der Stachel der Niederlage in Saarbrücken sitzt tief, trotzdem bleibt Löwen-Trainer Michael Köllner vor dem S-Bahn-Derby besonnen. 

Im S-Bahn-Derby empfangen die Löwen am Freitagabend, 26. Februar 2021, Anpfiff 18.60 Uhr, die SpVgg Unterhaching im Grünwalder Stadion. Aufgrund der Pandemie sind keine Zuschauer zugelassen, das Spiel ist live bei MAGENTA SPORT zu sehen. Außerdem sendet das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ ab 18.45 Uhr von Giesings Höhen.

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Mit Blick auf das 12. Mann-Ticket ließ es sich Löwen-Coach Michael Köllner nicht nehmen, den Fans vorab zu danken, „dass sie uns so unterstützen. Es wäre sicher ein toller Abend, wenn alle dabei wären.“ So sei das Grünwalder Stadion leider nur virtuell gegen die SpVgg Unterhaching ausverkauft.

Natürlich sei man mit den letzten Spielen, vor allem mit den Ergebnissen, nicht zufrieden, sogar „extrem unzufrieden“, wie der 51-Jährige betont. „Wir haben jetzt das nächste Derby vor der Brust. Es geht darum, nicht zu hadern, sondern die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Die Mannschaft weiß selbst, dass sie nicht die Sterne vom Himmel gespielt hat.“ Man wolle sich auf die eigenen Stärken konzentrieren und diese auf den Platz bringen, „dann werden wir auch wieder gewinnen und uns für den Schlussspurt in die entsprechende Verfassung bringen.“

Mit Unterhaching treffen die Löwen auf einen Gegner, der seit elf Spielen in Folge ohne Dreier ist, neun Mal verloren hat und nur zwei Mal Remis spielen konnte. „Das hatten sie sich so nicht vorgestellt“, weiß auch Köllner. Manche trauten vor Saisonbeginn den Münchner Vorstädtern sogar den Aufstieg zu. „Da sieht man, wie schnell sich die Dinge drehen können.“

Natürlich würde man auch nächstes Jahr gerne mit Unterhaching in einer Liga spielen. „Wir müssen viele Dinge ausblenden und schauen, dass wir selbst die drei Punkte holen“, so Köllner, der aber warnend den Zeigefinger hebt und darauf verweist, dass die Spielvereinigung die letzten sechs Spiele nur mit jeweils einem Tor Unterschied verloren hat und „vieles schief“ lief. Unterhaching wird das Spiel gegen die Löwen als Chance sehen. „Durch einen Derbysieg können sie alles in eine andere Richtung lenken.“

Der Oberpfälzer rechnet nicht mit einem einfachen Spiel. „Das wird eine heiße Kiste!“ Prognosen seien in der 3. Liga ohnehin schwierig. „Du musst in jedem Spiel alles investieren, um die drei Punkte zu holen. Wir brauchen einen guten Plan und müssen Spieler auf den Platz bringen, die auch mental dem Derby gewachsen sind.“

Keiner seiner Spieler würde die Situation locker nehmen. „Nach einer Niederlage wie in Saarbrücken bist du richtig angepisst. Der Stachel sitzt tief“, gibt er Einblick in seine Gefühlswelt und die der Spieler. Trotzdem dürfe man daraus nicht die falschen Schlüsse ziehen, „nicht wilde Dinge machen und alles infrage stellen. Sonst machen wir uns verrückt.“ Er und sein Trainer-Team stehen zu den Spielern, es sei eine Mannschaft mit Charakter. „Wir konnten nicht davon ausgehen, dass wir durch die Liga marschieren. Dazu haben wir nicht den Etat“, fordert Köllner mehr Realismus, sieht gleichzeitig das Team in der Pflicht: „Wir müssen Gas geben, Zweikämpfe gewinnen und selbstbewusst und aggressiv Fußball spielen. Aber auch Unterhaching wird alles investieren.“

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Neben den langzeitverletzten Quirin Moll und Tim Linsbichler muss Köllner auch auf Stephan Salger und Marius Willsch verzichten. „Es ist unschön, dass in der Viererkette gleich zwei Spieler ausfallen.“ Salger sah in Saarbrücken Gelb-Rot, Willsch seine 5. Gelbe Karte. Den Ausfall des Rechtsverteidigers könnte der Trainer am einfachsten durch Daniel Wein kompensieren, doch dann müsste dieser auf der Sechser-Position ersetzt werden. Für ihn könnte der junge Marco Mannhardt in der defensiven Mittelfeldzentrale debütieren. Keine Option ist Dennis Dressel als Sechser. Seine Stärken sieht Köllner „von Box zu Box, damit er zum Abschluss kommt. Dennis hat eine gute Quote gegen Haching“, setzt er auf die Torgefahr des 22-Jährigen im S-Bahn-Derby. Andere Alternativen für Willsch wären Niklas Lang oder Leon Klassen.

Für Salger rückt wohl wieder Semi Belkahia neben Dennis Erdmann in die Innenverteidigung. Auch hier wäre Lang eine Option. Köllner erwartet nicht das typische Spiel gegen ein Team, das auf einem Abstiegsplatz steht. „Haching mauert wenig, spielt keine langen Bälle, sondern versucht mit guten Ideen das Spiel aufzubauen.“

Auch der Löwen-Trainer hat registriert, dass die Fans der Spielvereinigung diese Woche die Ablösung von Coach Arie van Lent in einem offenen Brief forderten. „In der Pandemie verlagern sich solche Themen, weil die Fans ihren Unmut nicht im Stadion zeigen können.“ Er habe Verständnis für die Sorge, dass es in Unterhaching nächstes Jahr vielleicht keinen Profifußball mehr gibt. Ein Urteil könne er sich aber keins bilden. „Da kenne ich die Situation zu wenig. Aber der Verein hat sich dazu bereits geäußert. Von den Verantwortlichen muss die entsprechende Bewertung stattfinden. Ich habe genug bei den Löwen zu tun, um die Spieler gegen Haching mental, physisch und technisch optimal vorbereitet auf den Platz zu bringen.“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 3 Lang, 13 Erdmann, 27 Belkahia, 36 Steinhart – 17 Wein – 19 Biankadi, 31 Neudecker, 14 Dressel, 7 Lex – 9 Mölders.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 8 Tallig, 11 Greilinger, 18 Knöferl, 20 Agbowo, 21 Ngounou Djayo, 23 Staude, 26 Durrans, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 33 Klassen.
Nicht dabei: 5 Moll (Knieverletzung), 6 Salger (Gelb-Rot-Sperre), 22 Linsbichler (Aufbautraining nach Schambeinentzündung), 25 Willsch (5. Gelbe Karte).

SpVgg: 48 Coppens (Tor) – 23 Schwabl, 14 Göttlicher, 15 Greger, 8 Dombrowka – 35 Fuchs, 26 Stierlin – 18 Anspach, 10 Hufnagel, 30 Marseiler – 7 Stroh-Engel.
Ersatz: 45 Volkmer (Tor) – 4 R. Müller, 16 Mensah, 17 Bandowski, 19 Krauß, 21 Bigalke, 25 Grauschopf, 28 Turtschan, 29 Schröter, 31 F. Müller, 33 Ehlich, 37 Richter, 38 Mashigo, 43 Hausmann.
Nicht dabei: 5 Welzmüller (Kreuzbandriss), 9 Hain (Trainingsrückstand), 11 Hasenhüttl (Knie-OP), 20 Stahl (Trainingsrückstand), 22 Kroll (Handverletzung), 24 Kaltner (Kreuzbandriss), 27 Heinrich (5. Gelbe Karte).

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach); Assistenten: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach), Timo Lämmle (Kernen).

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