SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Wir müssen uns nicht kleiner machen, als wir sind!“

Der Bart ist immer noch dran: Die volle Konzentration liegt für Michael Köllner und der Mannschaft jetzt auf der Liga. 

Nach der Länderspielpause und dem Toto-Pokal geht es für die Löwen am Karsamstag, 3. März 2021, nach Lotte. Im Stadion am Lotter Kreuz des Regionalligisten treffen sie um 14 Uhr auf den KFC Uerdingen, der dort in der Nähe von Osnabrück seit kurzem seine Heimspiele austrägt. MAGENTA SPORT überträgt die Partie live. Dazu gibt‘s ab 13.45 Uhr unter www.tsv1860.de/loewenradio/ das Löwen-Radio mit Gilbert Kalb.

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Nicht die besten Erinnerungen haben die Löwen an Lotte, einer Gemeinde in der westfälischen Region Tecklenburger Land, direkt am Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück. Gegen die Sportfreunde, die mittlerweile in der Regionalliga West spielen, schieden sie 2017 im DFB-Pokal-Achtelfinale mit 0:2 aus. In der Saison 2018/2019, als beide Klubs zusammen in der 3. Liga spielten, gab es im Stadion am Lotter Kreuz nur ein 1:1.

Dass der KFC Uerdingen überhaupt im etwa 200 Kilometer von Krefeld entfernten Lotte seine Heimspiele austrägt, hängt mit der Stadionsituation in der Stadt am Niederrhein zusammen. Das Grotenburg-Stadion ist nicht drittligatauglich, für eine Sanierung oder ein Neubau gab es in den letzten Jahren keine politischen Mehrheiten. So spielte der KFC nach dem Aufstieg in die 3. Liga zunächst in Duisburg, später in Düsseldorf. Wegen ausbleibender Mietzahlungen kündigte die Merkur Spiel-Arena den Vertrag in der laufenden Saison mit dem KFC, weswegen der Klub jetzt in Lotte spielt.

Dazwischen lagen die Eröffnung des Konkursverfahrens sowie ein Investorenwechsel bei den Krefeldern. In der Woche vor dem Löwen-Spiel kündigte zudem der Insolvenzverwalter die über den Sommer hinaus laufenden Arbeitsverhältnisse mit den Spielern zum Saisonende. Dabei hatte das Team zuletzt sportlich die Weichen für eine Zukunft in der 3. Liga mit acht Punkten aus den letzten vier Spielen gestellt.

„Mein Kollege macht einen super Job“, findet 1860-Chefcoach Michael Köllner. „Es ist für Stefan Krämer schwierig, die Mannschaft durch die ungewisse Zeit zu führen, angefangen bei der Infrastruktur mit der Platz- und Trainingssituation.“ Gerade die Serie zuletzt beweise, dass bei Uerdingen „Konstanz reingekommen ist. Sie werden die drei Punkte genauso wollen wie wir.“

Beim Gastspiel in Lotte rechnet Köllner damit, wieder auf die zuletzt angeschlagenen Semi Belkahia, Daniel Wein und Dennis Erdmann zurückgreifen zu können. Während die Mannschaft am Donnerstag frei hatte, absolvierte das Trio eine Einheit mit Athletikcoach Matthias Luginger. Ob alle drei gegen Uerdingen dabei sind, dazu müsse er das Abschlusstraining abwarten, so Köllner.

Trotz der drei „Hardcore-Spiele“ gegen Dresden, Ingolstadt und Türkgücü gebe es keine zusätzlichen Ausfälle. Das lag auch daran, dass man rechtzeitig reagiert hatte, Phillipp Steinhart im letzten Spiel schonte und Marius Willsch, der über Probleme mit den Adduktoren und dem Rücken klagte, frühzeitig vom Feld nahm. „Bis auf die langzeitverletzten Tim Linsbichler und Quirin Moll sind alle im Training.“ Einen zusätzlichen Ausfall hat Köllner trotzdem zu beklagen. Aufgrund seiner 5. Gelben Karte im Spiel gegen Dresden ist Stephan Salger gegen Uerdingen gesperrt.

Irgendwie scheint Köllner seinen Frieden mit dem Aus im Toto-Pokal geschlossen haben, auch wenn die Niederlage „ärgerlich“ sei. Mit der gezeigten Leistung gegen Türkgücü war er zufrieden. „Der Vierfach-Wechsel hat gezeigt, dass wir von der Bank nochmals nachlegen und die Jungen solche Wettkämpfe stehen können. Sie haben das gut gemacht, auch ein Maxim Gressel.“ Die Kritik an dem Youngster kann er nicht nachvollziehen. „Wenn wir anfangen, einen 17-Jährigen als Sündenbock auszusuchen, dann finde ich das völlig deplatziert. Wir haben gut gespielt, einen klaren Elfer nicht bekommen. Wir müssen uns also nicht selber kleiner machen, als wir sind. Niederlagen gehören zum Sport. In jedem Ereignis liegt aber auch eine Botschaft.“

So erzählt Köllner, dass er nach den Pokal-Auftritten viele positive Zuschriften bekommen habe. „Die Fans waren unheimlich begeistert von der Mannschaft, dass sie ihr letztes Hemd auf den Platz geworfen hat.“ Neben dem Fortune habe in manchen Situationen auch die Qualität gefehlt, schätzt der 51-Jährige realistisch ein. Aber daran arbeite man. „Wir haben eben nicht nur fertige Spieler.“

Auf jeden Fall ist die Belastung des Toto-Pokals jetzt weg. Dort, sollte der Wettbewerb regulär zu Ende gespielt werden, hätten noch drei Partien bis zur endgültigen Entscheidung angestanden. So können sich die Löwen nun voll und ganz auf die Liga konzentrieren, auch dort die Qualifikation für die Hauptrunde des DFB-Pokals schaffen. „Wir haben jetzt noch neun Spiele vor uns, die wir gut bestreiten wollen“, sagt Köllner, der sich riesig auf das Osterwochenende freut, „weil geile Spiele anstehen“. So nehmen sich vorne Dresden und Rostock in der Partie Erster gegen Zweiter gegenseitig die Punkte weg, der Dritte Ingolstadt müsse nach Magdeburg. „Das ist auch keine leichte Aufgabe“, rechnet der Löwen-Coach vor.

Nach wie vor sprießen die Haare im Gesicht von Köllner, obwohl es im Pokal die erste Niederlage seit dem Duisburg-Spiel für sein Team setzte. „Wir haben in der Liga noch alles in der Hand, deswegen bleibt der Bart dran“, so die Begründung des Oberpfälzers. Auch seine Frau habe sich damit abgefunden, könnte damit noch eine Weile leben: „Sie wünscht mir und der Mannschaft ja nicht schlechtes!“ Am besten wäre natürlich, wenn der Bart bis Sommer bleibt…

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

KFC: 1 Königshofer (Tor) – 33 Göbel, 5 Lukimya, 15 Schneider, 7 Dorda – 14 Albutat, 26 Gnaase – 9 Feigenspan, 8 van Ooijen, 11 Kinsombi – 39 Grimaldi.
Ersatz: 31 Jurjus (Tor) – 10 Pusch, 17 Kobiljar, 18 Marcussen, 19 Anapak, 22 Wagner, 23 Traoré, 36 Kiprit.
Nicht dabei: 2 Girdvainis (Aufbautraining), 4 Kirchhoff (Muskelbündelriss), 16 Fechner (COVID-19-Infekt), 35 Osawe (Sprunggelenkverletzung).

1860: 1 Hiller (Tor) – 25 Willsch, 27 Belkahia, 13 Erdmann, 36 Steinhart – 14 Dressel – 19 Biankadi, 31 Neudecker, 23 Staude, 7 Lex – 9 Mölders.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 8 Tallig, 11 Greilinger, 17 Wein, 18 Knöferl, 20 Agbowo, 21 Ngounou Djayo, 26 Durrans, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 33 Klassen.
Nicht dabei: 5 Moll (Knieverletzung), 6 Salger (5. Gelbe Karte), 22 Linsbichler (Aufbautraining).

Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn); Assistenten: Daniel Fleddermann (Nordhorn), Christopher Horn (Krempel).

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