SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner vor Ingolstadt: „Wir haben alles in der eigenen Hand!“

Löwen-Trainer Michael Köllner (li.) und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel (re.) gehen tiefenentspannt ins Finale gegen Ingolstadt. 

Im Saisonfinale geht es für die Löwen am Samstag, 22. Mai 2021, zum FC Ingolstadt 04. Anpfiff im Audi Sportpark ist um 13.30 Uhr. Die Partie ist live bei MAGENTA SPORT und im BR Fernsehen zu sehen. Dazu wird das Spiel vom Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ ab 13.15 Uhr übertragen.

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„Gute Arbeit weckt Begehrlichkeiten“, so Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel über das Interesse von Austria Wien an Löwen-Trainer Michael Köllner. Für ihn ist der Sport ein Spiegelbild der Gesellschaft. In der Wirtschaft sei es normal, dass gutes Personal abgeworben wird. „Deswegen ist es für mich keineswegs verwunderlich.“ Dabei hatte der 49-Jährige das Szenario schon früh auf sich zukommen sehen und deswegen den Gremien vorgeschlagen, langfristig mit dem Trainer zu verlängern, was diese auch taten. „Ich habe der Austria signalisiert, dass wir nicht in weitere Gespräche eintreten werden. Das Ganze ist für uns alle damit vom Tisch.“

Ähnlich sieht es auch Köllner selbst, der es als „Kompliment für meine Arbeit“ bezeichnet, dass der 24-malige österreichische Meister vorstellig wurde. „Es gebietet der Respekt, sich ein solches Angebot anzuhören. Ich bin noch ein paar Jahre länger Trainer.“ Er fühle sich bei den Löwen nach wie vor wohl. „Ich weiß, dass ich hier richtig bin. München ist eine schöne Stadt, in der man es aushalten kann, und der Verein hat eine große Wucht. Für alle Seiten ist die Sache jetzt erledigt!“

Doch es war nicht die einzige Ablenkung vor dem letzten Spieltag der 3. Liga. Der DFB hatte die Ermittlungen gegen Sascha Mölders aufgenommen, nachdem er vor dem Interview bei MagentaSport nach dem Stadtderby mit Maxi Welzmüller aneinander geraten war, ihn als „Spacko“ bezeichnet hatte. Der 36-Jährige entschuldigte sich bei dem ehemaligen Junglöwen, trotzdem musste der TSV 1860 eine Stellungnahme beim Verband abgeben. „Ich gehe davon aus, dass der DFB Verhältnismäßigkeit walten lässt. Eine Sperre wäre nicht darstellbar bei den Aussagen, die im Fußball in den letzten Wochen getroffen wurden“, erklärte Gorenzel seine Sicht der Dinge.

Keine Sperre für Sascha Mölders.

Für den Sport-Geschäftsführer ist die Partie bei den Schanzern ein „absolutes Bonus-Spiel“, auf das die Mannschaft seit zehn Monaten hingearbeitet hätte. „Das haben uns wenige zugetraut. Die Drucksituation liegt klar bei Ingolstadt, deren Ziel es war, den Aufstieg ohne Relegation zu schaffen, nachdem sie zweimal in Folge dort gescheitert sind.“ Der Österreicher ist sich sicher: „Wir werden Ingolstadt ein Schnippchen schlagen.“

Trainer Köllner verweist vor dem „Endspiel“ lieber auf die „positiven Schlagzeilen“, die Sechzig auch geschrieben hat. Dazu gehört, dass sowohl Mölders als „Spieler der Saison“ und er als „Trainer der Saison“ das Rennen bei der Wahl der 3. Liga gemacht haben. „Ich war völlig überrascht, dass wir – und da möchte ich auch für Sascha sprechen – die Auszeichnungen bekommen haben.“ Er bedankte sich bei den Trainerkollegen und den Kapitänen, die in einer Vorwahl je zwei Kandidaten benannten, sowie bei den Fans, die letztlich für die beiden Löwen gestimmt hatten. „Es ist eine Auszeichnung für die Mannschaft, das Trainerteam und den ganzen Verein“, findet Köllner und verspricht. „Das gibt uns Antrieb, unseren Job weiterhin gut zu erledigen!“

Der Coach und die Mannschaft freuen sich auf das Spiel in Ingolstadt. „Wir wollten ein Finale haben, in dem wir alles selbst in der Hand haben.“ In der vergangenen Saison war das nicht der Fall, da waren sie auf andere angewiesen. „Entsprechend werden wir das Spiel angehen“, kündigt der Oberpfälzer an, der auf Semi Belkahia wegen Gelbsperre und die Rekonvaleszenten Keanu Staude und Tim Linsbichler verzichten muss. Aber auch das spricht für das gesteigerte Selbstbewusstsein, dass Köllner gegenüber den Journalisten erklärte, Staude würde am Donnerstag beim ersten Relegationsspiel wieder auf der Bank sitzen.

BR Fernsehen zeigt Löwen-Finale bei den Schanzern live.

Als Option für Belkahia im Abwehrzentrum sieht der Löwen-Trainer Niklas Lang oder Dennis Erdmann, eventuell auch Daniel Wein. Egal, wer letztlich spielt, bedenken hat Köllner keine. „Wir haben in jeder Konstellation immer Top-Spiele gemacht. Eine gute Abstimmung ist ein Grundsatz unserer Trainingsarbeit.“

Mölders und Marius Willsch sind beide angeschlagen. Während der Kapitän am Donnerstag schon wieder mittrainierte, kehrt Willsch erst zum Abschlusstraining zurück. Eingeplant sind beide. „Die würden mich erschlagen, wenn ich sie nicht spielen lassen würde“, so Köllner, „das ist normal, dass der eine oder andere ein Wehwehchen hat.“ Beide seien erfahren genug, um trotz reduzierter Übungseinheiten ihren Part zu erfüllen: „Sie zehren davon, was wir uns das Jahr über erarbeitet haben.“

Köllner macht keinen Hehl daraus, dass er nächste Woche noch zweimal spielen will. „Am Samstag wird es brennen. Mal sehen, wer die stärksten Waffen hat.“ Den Gegner bezeichnet der 51-Jährige als „extrem erfahren. Sie sind von hinten bis vorne sehr stabil, aber auch verwundbar.“ Der „robuste Fußball“ der Schanzer sei mit dem Schlagwort „Effektivität“ versehen. Im Spiel der Ingolstädter gäbe es keine großen Aufbauvarianten. Ihn habe überrascht, dass der FCI das Scheitern der letzten Jahre in der Relegation so gut weggesteckt habe. „Nun sind sie wieder in einer ähnlichen Konstellation, haben erneut ein Finale vor der Brust.“

Im Gegensatz zum FCI-Kollegen Tomas Oral hält Köllner nichts von „Ausflügen in Waschanlagen“ zur Motivation. Der Löwen-Trainer sucht lieber das persönliche Gespräch und pflegt seine eigenen Marotten. „In der Beziehung bin ich ein komischer Typ“, spricht er über seine „Rituale und Abläufe“ mit einer gewissen Eigenironie. Vorm Stadtderby gegen Bayern II bemerkte Köllner, dass er seinen Glücksgürtel vergessen hatte. Seine Frau musste schnell nachhause radeln und das Teil holen. „Ich hoffe, dass ich diesmal nichts vergesse, sonst muss meine Frau nach Ingolstadt hinterherfahren.“

Geholfen hat der Aberglaube seit dem Auswärtsspiel in Duisburg immer. Als sichtbares Indiz trägt er einen wallenden Bart. Seit elf Spielen ist der TSV 1860 ungeschlagen, ein Remis wie zweimal zuletzt wäre aber diesmal zu wenig. „Was davor war, zählt nicht mehr. Letztlich geht es darum, wer in der besseren mentalen Verfassung ist. Da sehe ich die Aktien klar bei meiner Mannschaft. Für mich wäre es die Krönung, wenn wir in Ingolstadt gewinnen!“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

FCI: 24 Buntic (Tor) – 17 Heinloth, 4 Paulsen, 21 Schröck, 3 Franke – 25 Kotzke – 11 Beister, 10 Stendera, 19 Gaus –7 Eckert Ayensa, 30 Kutschke.
Ersatz: 1 Jendrusch (Tor) – 5 Antonitsch, 9 Kaya, 13 Caiuby, 14 Elva, 16 Kurzweg, 18 Büch, 20 Hawkins, 22 Niskanen, 23 Krauße, 26 Kraus, 27 Keller, 31 Butler, 34 Röhl, 37 Sussek.
Nicht dabei: 6 Preißinger (Reha nach Schlüsselbein-OP), 35 Bilbija (5. Gelbe Karte).

1860: 1 Hiller (Tor) – 25 Willsch, 6 Salger, 13 Erdmann, 36 Steinhart – 14 Dressel – 19 Biankadi, 31 Neudecker, 8 Tallig, 7 Lex – 9 Mölders.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 5 Moll, 17 Wein, 18 Knöferl, 20 Agbowo, 21 Ngounou Djayo, 26 Durrans, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 33 Klassen.
Nicht dabei: 11 Greilinger (Bänderriss), 21 Linsbichler (Aufbautraining nach Schambeinentzündung), 23 Staude (Aufbautraining), 27 Belkahia (5. Gelbe Karte).

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Altenberg); Assistenten: Christian Dietz (Kronach), Lothar Ostheimer (Sulzberg).

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