SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Die Zuschauer haben ein Riesenspektakel gemacht!“

Löwen-Trainer Michael Köllner war sein T-Shirt mit der Aufschrift „Endlich seid ihr wieder da!“ in die Menge. 

Es war nicht nur das Auftaktspiel zur Saison 2021/2022, sondern nach eineinhalb Jahren wieder eine Partie vor Zuschauern im Grünwalder Stadion. Sowohl Löwen-Trainer Michael Köllner als auch Würzburgs Coach Torsten Ziegner freuten sich über die Atmosphäre, hatten intensive 90 Minuten gesehen.

Löwen-Trainer Michael Köllner sprach vom erwartet schweren Auftaktspiel. „Wichtig war, dass wir gewonnen haben.“ Er hatte zu Beginn gute 25 Minuten von seinem Team gesehen. „Danach haben die Jungs zu Denken angefangen“, so der 51-Jährige. Es sei ein Spiel auf Augenhöhe gewesen. „Beide Mannschaften haben bei schwülen Temperaturen um jeden Zentimeter gefightet.“

Im zweiten Durchgang monierte der Löwen-Trainer den Umgang mit den Chancen. „Da haben wir einiges liegengelassen.“ Neben den drei Punkten sei es wichtig gewesen, „dass wir mit einem jungen Torwart zu Null gespielt haben“. Köllner freute sich für Tom Kretzschmar, der gleich zu Beginn in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Ex-Löwe Moritz Heinrich seine Mannschaft im Spiel hielt. „Tom hat so eine Aktion gebraucht, das hat ihn das ganze Spiel gepusht.“

Ein weiterer wichtiger Faktor waren die Zuschauer. „Auch wenn es nur 3.736 waren – die haben ein Riesenspektakel gemacht“, lobte der Löwen-Coach. „Wir hoffen, dass der Status Quo mit den Zuschauern so bleibt. Den Sieg haben wir den Fans zu verdanken, die alles gegeben haben.“

Zufrieden war Köllner auch mit seinen beiden Neuzugängen Yannick Deichmann und Marcel Bär. Torschütze Bär bezeichnete er als „Schlüsselspieler. Er hat gleich mit der ersten Chance das Tor gemacht. Yannick hat aufmerksam verteidigt und immer wieder von hinten angeschoben.“ Ein Extralob bekam auch der 19-jährige Niki Lang, der für Semi Belkahia noch vor der Pause eingewechselt wurde. „Du kannst dich zu 100 Prozent auf ihn verlassen, wenn er rein muss!“ Apropos Belkahia. Seine Verletzung war der Wermutstropfen. „Semi ist im Krankenhaus“, ließ der Trainer auf der Pressekonferenz wissen. „Das fühlt sich scheiße an, wenn sich ein Spieler gleich im ersten Spiel verletzt.“

Komisch fühlten sich auch die Löwen-Spieler und die -Fans bei manchem Pfiff von Schiedsrichter Franz Bokop. Besonders der indirekte Freistoß auf der Torraumlinie in der 72. Minute führte zu Diskussionen. „Ich bin seit 20, 30 Jahren regelmäßig auf dem Fußballplatz, aber es gibt immer wieder Neues. Es war kurios, wie einige andere Dinge auch“, machte Köllner seinem Unmut Luft. Damit meinte er vor allem den nicht gegebenen Elfmeter in der 56. Minute. „Das hat jeder gesehen, dass es ein Elfmeter war. Das hätte auch der Schiedsrichter sehen müsse. Aber anscheinend braucht auch er seine Zeit, um auf 100 Prozent zu kommen.“

SPIELBERICHT Perfekter Saisonstart: Löwen besiegen Würzburg mit 1:0.

Würzburgs Coach Torsten Ziegner war zwar wegen der Niederlage betrübt, die Atmosphäre hatte ihn jedoch begeistert. „Das fühlt sich verdammt gut an, wie ein richtiges Fußballspiel“, beschrieb er die Kulisse nach Monaten ohne Zuschauer. „Es war ein typisches Spiel von zwei ambitionierten Mannschaften, die viel Respekt voreinander hatten, mit vielen engen Zweikämpfen.“ Der Unterschied war am Ende „die Kaltschnäuzigkeit der Sechzger“. Damit meinte Ziegner die beiden Szenen in der 8. und 11. Minute. Während Moritz Heinrich bei seinem Eins-gegen-Eins scheiterte, nutzte auf der anderen Seite Marcel Bär seine Chance. „Nach der Führung von Sechzig mussten wir mehr investieren.“ Richtig unter Druck gerieten die Löwen aber nicht. „Wir konnten den Gegner nicht so beschäftigen, dass er nicht in sein gefährliches Gegenpressing kam“, monierte Ziegner, der in der 2. Halbzeit nur eine Möglichkeit seines Teams gesehen hatte. Das war der indirekte Freistoß. „Die Idee war genial, die Ausführung nicht“, kommentierte er den Abschluss seines Kapitäns Christian Strohdiek. „Wir haben gezeigt, dass wir dagegenhalten können und nach einem Rückstand nicht auseinanderbrechen. Jetzt müssen wir uns schütteln und nächste Woche punkten.“

Übers ganze Gesicht strahlte Löwen-Keeper Tom Kretzschmar nach dem Schlusspfiff. Dass er in seinem ersten Profieinsatz von Beginn an für den gesperrten Marco Hiller ohne Gegentreffer bleib, hatte er sich selbst erarbeitet. „Mit so einer guten Aktion ist Spiel zu starten, hat Selbstvertrauen gegeben“, kommentierte er das Duell mit Heinrich in der 8. Minute. Das zweite Mal stand er in der 71. Minute im Blickpunkt, als es den indirekten Freistoß gegen die Löwen gab. „Der Schiri meinte, ich hätte zwei Kontakte gemacht. Zum Glück haben wir das als Mannschaft wegverteidigt.“ Kretzschmar forderte seine Mitspielern auf, sie sollen auf der Linie bleiben und er versuche, den Ball zu erreichen. „Am Ende hat das geklappt!“ Für den 22-Jährigen ging an diesem Tag ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. „Ich habe das erste Mal vor Fans im Grünwalder Stadion gespielt. Das war schon immer ein Traum von mir.“

Für Yannick Deichmann, einer von zwei Neuzugängen, die in der Startelf standen, war es „absolut wichtig, dass wir gut in die Saison gekommen sind.“ Es sei ein „geiles Gefühl“ gewesen, wieder vor Fans zu spielen. „Ich hatte Gänsehaut“, so der gebürtige Hamburger. Er sei überrascht gewesen, „dass 3.700 Zuschauer so viel Lärm machen können.“ Seinen ersten Pflichtspielauftritt kommentierte er wie folgt: „Ich wollte nur meine Aufgaben erledigen, bin froh, dass es so gut geklappt hat. Das erste Spiel ist immer schwierig, weil man erst in die Saison reinfinden muss. Ich freue mich riesig, dass ich so gut aufgenommen wurde.“

Für Torschütze Marcel Bär war es einfach ein perfekter Nachmittag. „Gutes Fußballwetter, Fans im Stadion, 1:0 gewonnen, ein Tor geschossen: besser kann es nicht laufen!“ Der Stürmer hatte gut Lachen und scherzte. „Ich habe bei meinem Tor Glück gehabt, dass ich den Ball auf dem rechten Fuß hatte. Beim zweiten Mal war es der linke“, sprach er die vergebene Chance in einer ähnlichen Szene in der 37. Minute an, als er an Hendrik Bonmann scheiterte. „Der Sieg steht im Vordergrund, das Tor war ein Bonus für mich.“ Kurz vor Schluss nahm ihn Michael Köllner vom Feld. Die Zuschauer quittierten die Auswechslung mit Standing Ovation. „Das ist immer schön, wenn man Respekt für seine Leistung bekommt. Ich fühle mich hier mega wohl und freue mich auf die Zeit in München.“

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