SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner vor Zwickau: „Wir brauchen einen Befreiungsschlag!“

Es geht nur gemeinsam (v. li.): Trainer Michael Köllner, Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und Pressesprecher Rainer Kmeth. 

Die Löwen empfangen am Samstag, 18. September 2021, den FSV Zwickau. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 14 Uhr. Nach der Quarantäne steht Trainer Michael Köllner wieder an der Seitenlinie, auch die „freigetesteten“ Spieler kehren zurück. Die Partie ist live bei MAGENTA SPORT zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ ab etwa 13.45 Uhr das Spiel in voller Länge.

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„Ich bin wieder da!“ Mit diesen Worten begrüßte Michael Köllner die Medienvertreter freudig zur Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Zwickau. Auch für ihn sei es ungewohnt gewesen, fünf Tage zu Hause zu sitzen und sich maximal zwischen Balkon und Esszimmer zu bewegen. „Das ist eine moderne Haft“, scherzte er. Als er nach der Quarantäne wieder auf dem Platz stand, sei die Wade sofort dick geworden.

Für ihn sei es alles andere als angenehm gewesen. „Das Spiel in Halle mit der Frau vorm Fernseher zu schauen, ist nicht das Tollste. Ich musste mich ständig rechtfertigen“, beschrieb er die Szene am Sonntagnachmittag im Hause Köllner. Der Spielverlauf habe auch nicht zur Entspannung beigetragen. „Ich war mehrmals mit unserem Videoanalysten telefonisch verbunden und habe meinen Senf dazu gegeben. Am Ende war ich mit dem Punkt zufrieden.“ Gleichzeitig mahnte er an, „dass wir im nächsten Spiel wieder aus einem Punkt drei Punkte machen!“

Die Situation sei surreal gewesen. „Du bist ja nicht infiziert“, so seine Begründung. Ähnlich sei es auch den Spielern ergangen. „Das macht mit einem was!“ Man müsse jetzt bei den Rückkehrern zweigleisig arbeiten, mental und an der Fitness. „Die Spieler haben nicht weniger trainiert. Ich war ständig mit ihnen telefonisch in Kontakt. Ein Yannick Deichmann, Phillipp Steinhart oder Quirin Moll, alles Stammspieler, hätten sich gerne in Halle eingebracht. Für sie war das Ganze ebenfalls unangenehm“, weiß Köllner.

Trotzdem ist der Trainer nach wie vor der festen Überzeugung, dass Gesundheit Privatsache ist und auch bleiben soll. „Das sollte man jedem selbst überlassen, ob er sich impfen lässt. Der Gesetzgeber schärft mittlerweile in allen Bereichen nach, aber die Entscheidung sollte jeder selbst treffen.“ Er habe sie schon vor der Infektion von Kevin Goden in Abstimmung mit der Familie getroffen, machte er nochmals deutlich. Er habe als öffentliche Person eine gewisse Vorbildfunktion.

Ansonsten wollte der Coach das Thema dann auch abgehakt wissen. „Alle bis auf Kevin Goden sind einsatzbereit.“ Sogar bei Marcel Bär, der sich in Halle an der Schulter verletzt hatte, schließt der Oberpfälzer einen Einsatz nicht gänzlich aus. „Er stand am Donnerstag wieder auf dem Platz. Jetzt muss man schauen, was er sich zutraut.“ Dagegen ist die Verletzung von Erik Tallig „vollständig auskuriert“ und Daniel Wein habe bereits bei seinem „guten Comeback“ in Halle gezeigt, dass er wieder voll belastbar sei.

„Es geht darum, dass wir gegen Zwickau siegen“, lässt Köllner keinen Zweifel an der Ausrichtung. „Wir sind es nicht gewohnt, so oft Unentschieden zu spielen. Das darf nicht zu einer schlechten Gewohnheit werden.“ Dabei habe man in Halle gut angefangen, sei aber durch ein „unnötiges Gegentor“ etwas aus dem Tritt geraten. „Danach ist die Mannschaft ins Rollen gekommen.“ Köllner hegt zudem Zweifel, ob der Treffer von Stefan Lex wirklich abseits war. Die Fernsehbilder hätten keinen genauen Aufschluss darüber gegeben. „Es ist auch nicht immer einfach, mit einem Mann mehr zu spielen“, stellte er fest. Im Vergleich zu Vorsaison habe ihm gefallen, dass die Mannschaft „gut in der Kontersicherung“ war und nach vorne viel probiert hätte.

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„Diesen Schwung müssen wir gegen Zwickau mitnehmen“, fordert er. „Wir müssen positiv bleiben und eine gewisse Lockerheit an den Tag legen.“ Ebenso die Freude, die er bei der Mannschaft gespürt habe, als alle am Mittwoch wieder gemeinsam auf dem Platz standen. „Zwickau hat uns letzte Saison im Grünwalder Stadion drei Punkte geklaut. Für uns ist ein Sieg Pflicht. Wir wollen wieder zurück in die Spur finden. Deshalb brauchen wir einen Befreiungsschlag.“

Wer den emotionalen Auftritt des Trainers bei der Pressekonferenz erlebte, tut sich schwer mit der Analyse eines Psychologen in einer Münchner Zeitung, der Köllner eine gewisse Amtsmüdigkeit unterstellte. Auch Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel wies das weit von sich. „Die Innenansicht ist eine andere. Wer Michael Köllner sieht, weiß, dass er sich hundertprozentig mit dem Verein identifiziert. Wir arbeiten alle gemeinsam daran, eine gemeinsame Geschichte zu schreiben.“ Jeder müsse seine persönlichen Befindlichkeiten hintenan stellen. „Wir müssen als Team auftreten, jeder den anderen unterstützen. Wir werden auch gegen Zwickau wieder Fehler machen. Aber entscheidend ist, dass sich jeder für die Mannschaft aufopfert. Genau das wollen auch unsere Fans sehen!“

Gegen die Westsachsen sind 10.000 Zuschauer zugelassen, das sind zwei Drittel der Stadionkapazität. „Super!“, findet das Köllner, „nach und nach kehrt wieder Normalität ein. Wir wollen ihnen ein tolles Spiel bieten, aber ich denke, dass ein Sieg noch wichtiger ist!“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Deichmann, 3 Lang, 6 Salger, 36 Steinhart – 17 Wein – 7 Lex, 31 Neudecker, 14 Dressel, 8 Tallig – 9 Mölders.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 5 Moll, 11 Greilinger, 15 Bär, 18 Knöferl, 19 Biankadi, 21 Ngounou Djayo, 22 Linsbichler, 23 Staude, 24 Wicht, 27 Belkahia, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 39 Morgalla.
Nicht dabei: 16 Goden (COVID-19), 25 Willsch (Aufbautraining nach Schambeinentzündung).

FSV: 1 Brinkies (Tor) – 31 Göbel, 19 Frick, 25 Nkansah, 22 Coskun – 6 Jansen, 21 Schikora – 23 Hauptmann, 18 Gomez, 10 Starke – 15 König.
Ersatz: 29 Kamenz (Tor) – 5 Brand, 7 Voigt, 9 Lokotsch, 11 Willms, 13 Könnecke, 14 Reinthaler, 16 Butzen, 17 Susac, 20 Horn, 27 Möker.
Nicht dabei: 28 Baumann (Trainingsrückstand).

Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz); Assistenten: Jan Dennemärker (Saarwellingen), Fabian Knoll (Bexbach).

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