Die Löwen treffen nach dem Spielausfall am vergangenen Wochenende am Samstag, 23. Oktober 2021, im Auswärtsspiel auf den 1. FC Saarbrücken. Anpfiff im Ludwigsparkstadion ist um 14.03 Uhr. Die Partie ist live bei MAGENTA SPORT und im BR Fernsehen zu sehen
„Grundsätzlich hätte ich mir gewünscht, letzte Woche zu spielen“, passte die Absage des Heimspiels gegen Waldhof Mannheim wegen zu vielen COVID-19-Fällen beim Gegner 1860-Cheftrainer Michael Köllner überhaupt nicht in den Kram. „Unterbrechungen sind nicht einfach, deshalb haben wir ein internes Testspiel gemacht, um im Rhythmus zu bleiben.“ Das Positive dabei: „Wir konnten den kompletten Kader 90 Minuten durchbewegen, die taktischen Abläufe verbessern und die Positionsgruppen konnten sich einspielen.“
Der 55-jährige Löwen-Coach hatte vor der abgesagten Partie gegen Waldhof den Eindruck, dass sich die Mannschaft in Verl, zu Hause gegen Viktoria Berlin und im Toto-Pokal in Buchbach kontinuierlich verbessert habe. „Irgendwann werden wir dann auch wieder in der 3. Liga drei Punkte holen.“ Zwar seien die Saarländer als Tabellendritter „extrem abgezockt mit vielen routinierten Spielern, trotzdem fahren wir nach Saarbrücken, um zu gewinnen.“
Verzichten muss Köllner bis Ende Oktober auf Richy Neudecker. Der 24-Jährige ist nach seinem Impfdurchbruch 14 Tage in häuslicher Quarantäne, kann sich anschließend frei testen lassen. Zum Glück hat sich außer ihm niemand infiziert. Beide Testreihen innerhalb der Mannschaft verliefen negativ. „Davor hatte ich schon ein bisschen Bammel. Trotz Impfung ist keiner davor gefeit. Das sieht man ja bei anderen Klubs. Wir müssen weiterhin alle präventiven Maßnahmen einhalten, die Kontakte beschränken und vorsichtig sein“, so Köllner.
Doch Neudecker ist nicht der Einzige, der im Ludwigsparkstadion fehlen wird. Marius Willsch hat nach seiner Schambeinentzündung noch Trainingsrückstand, Lorenz Knöferl einen „dicken Knöchel“ seit dem internen Test und Keanu Staude klagt über muskuläre Probleme. Daneben hatten einige Spieler zu Beginn der Woche mit Schnupfen und Halsweh zu kämpfen. Merveille Biankadi fehlte lediglich in der Übungseinheit am Dienstag, Tim Linsbichler und Stefan Lex stiegen erst am Donnerstag wieder ins Training ein. „Da gab’s schon andere Ausfallquoten“, will Köllner nicht lamentieren. „Wir müssen aber schauen, wer in einer Top-Verfassung ist.“
BR Fernsehen zeigt Auswärtsspiel der Löwen in Saarbrücken live.
Mittlerweile macht die Rede vom „1:1-Fluch“ die Runde. In elf Spielen gab’s für die Löwen sechs Mal dieses Ergebnis, mit sieben Remis hat kein Drittliga-Team so oft unentschieden gespielt wie der TSV 1860 München. Für Köllner liegt das primär in der Abschlussquote. Bisher hat sein Team erst zehn Mal getroffen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Mannschaft häufiger in die Situation kommt, Tore zu schießen.“ Deshalb habe er im Trainingsprozess einige Änderungen vorgenommen. „Wir haben gute Abläufe reingebracht und am eigenen Spiel gefeilt. Zuletzt hatten wir im Training eine gute Abschlussquote.“
Diese gilt es jetzt, auch in der Partie im Ludwigsparkstadion zu erreichen. Leicht wird das nicht, weiß der Oberpfälzer. „Wir spielen bei einem Verein mit großen Ambitionen und der über viele Jahre in der Bundesliga gespielt hat. Umso schöner wäre es, wenn wir in Saarbrücken gewinnen können.“ Auch dort wolle man an der „eigenen Art, wie wir Fußball spielen“, festhalten, aggressiv und offensiv auftreten.
„Wir müssen schlau-offensiv Fußball spielen mit einer guten Konterabsicherung“, lautet Köllners Forderung, der ausdrücklich vor dem Ex-Löwen Adriano Grimaldi warnt. „Er macht zurzeit vorne den Unterschied!“ Dieser „Unterschiedsspieler“ fehlt seinem Team im Moment. Zwar habe man eine hohe Präsenz im gegnerischen Strafraum, „diese müssen wir aber auch finalisieren, den Ball einfach in die Kiste bekommen“!
Bereits drei Tage später nach der Partie im Saarland steht im DFB-Pokal das Zweitrunden-Spiel gegen den FC Schalke 04 im Grünwalder Stadion auf dem Programm. „Das ist derzeit nicht relevant“, sagt Köllner, „natürlich bekommen wir mit, dass das Spiel eine hohe Strahlkraft hat. Aber wir konzentrieren uns auf die nächste Begegnung, sind mit dem Schädel bei Saarbrücken. Das ist im Moment das absolut wichtigste Spiel!“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
FCS: 1 Batz (Tor) – 22 Ernst, 8 Zeitz, 29 Boeder, 23 Müller – 25 Jänicke, 21 Groiß, 33 Kerber, 28 Gouras – 24 Jacob, 39 Grimaldi.
Ersatz: 30 Hupe, 36 Johnen (beide Tor) – 3 Galle, 4 Krätschmer, 6 Bulic, 7 Korzuschek, 10 Scheu, 13 Erdmann, 18 Bösel, 19 Steinkötter, 20 Günther-Schmidt, 26 Gnaase, 27 Deville, 32 Köhl.
Nicht dabei: 5 Zellner (Aufbautraining nach Außenmeniskusriss), 14 Uaferro (Achillessehnenriss).
1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Deichmann, 27 Belkahia, 6 Salger, 36 Steinhart – 17 Wein – 7 Lex, 8 Tallig, 14 Dressel, 19 Biankadi – 9 Mölders.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 5 Moll, 11 Greilinger, 15 Bär, 16 Goden, 21 Ngounou Djayo, 22 Linsbichler, 24 Wicht, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler.
Nicht dabei: 18 Knöferl (Knöchelprellung), 23 Staude (muskuläre Probleme), 25 Willsch (Aufbautraining nach Schambeinentzündung), 31 Neudecker (Impfdurchbruch).
Schiedsrichter: Patrick Kessel (Norheim); Assistenten: Timo Daniel (Vechta), Felix Bickel (Wolfsburg).
