Seinen 25. Geburtstag feiert heute Richard „Richy“ Neudecker. Die Löwen gratulieren dem Mittelfeldspieler recht herzlich!
Nach vier Jahren in der Fremde kehrte Richard Neudecker 2020 zurück zu den Löwen und hatte sofort in der Presse einige Spitznamen weg: „Super-Richy“, „der weiße Brasilianer“ oder „Kampfzwerg“. „Einerseits hat man sich das erarbeitet, dass man gehypt wird, andererseits darf man nicht darauf einsteigen“, sagt der Mittelfeldspieler in seiner bescheidenen Art.
In Altötting geboren hatte Richy beim TSV Buchbach mit dem Fußball spielen begonnen, war dann zu Wacker Burghausen gewechselt. Als sich die Fahrgemeinschaft dorthin nach zwei Jahren auflöste, spielte er noch ein halbes Jahr beim TSV Ampfing, ehe er mit 13 Jahren in den Junglöwen-Nachwuchs wechselte. Eineinhalb Jahre pendelte er zwischen seinem Heimatdorf und München, dann bekam das Talent einen Platz im 1860-Internat, wohnte dort u.a. mit Julian Weigl, Eric Weeger oder Thomas Pledl zusammen.
Kurz nach dem Umzug wurde er erstmals in die U16-Nationalmannschaft berufen. Bis einschließlich U19 durchlief er alle Nachwuchsteams des DFB. Zwei Tage vor seinem 19. Geburtstag feierte er unter Trainer Benno Möhlmann bei den Löwen sein Profidebüt im DFB-Pokal beim 1. FSV Mainz 05 (2:1). Vier Tage später auch in der 2. Bundesliga beim 1:0-Heimerfolg über den MSV Duisburg – als linker Verteidiger. Eine Schambeinentzündung setzte Neudecker nach sechs Zweitligaspielen und drei Einsätzen im DFB-Pokal länger außer Gefecht.
Im Sommer 2016 verließ er dann die Sechzger in Richtung St. Pauli, spielte drei Jahre für den Kiezklub. „Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Luftveränderung brauche“, beschrieb er die schwierige Zeit. „Ich wollte neue Leute kennenlernen, was anderes sehen.“ Hamburg war da sicher nicht die schlechteste Alternative. Nach der dritten Saison fehlte ihm dort die Wertschätzung, deshalb wechselte er 2019 ins Nachbarland zum niederländischen Ehrendivisionär VVV-Venlo. Dort wurde wegen Corona jedoch die Spielzeit frühzeitig abgebrochen. „Wir hatten danach weder Training noch Spiele, haben gar nichts mehr gemacht.“ Zudem hatte der Klub finanzielle Probleme.
Als dann der Anruf von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kam, war Richy sofort „angefixt“ und unterschrieb bald den Vertrag. Schnell hatte der Mittelfeldspieler die physischen Defizite aufgeholt, spielte eine starke Premierensaison in der 3. Liga mit sieben Toren und acht Vorlagen.
Zu Beginn der aktuellen Spielzeit lief es nicht so wie gedacht. Trainer Michael Köllner attestierte ihm sogar eine „Leistungsdelle“, doch Richy biss sich durch, zeigte am 5. Spieltag beim 3:0-Heimsieg über Viktoria Köln eine überragende Partie als Antreiber und Torschütze. Zuletzt bremste ihn das Corona-Virus erneut. Trotz doppelter Impfung wurde er positiv getestet und musste in häusliche Quarantäne. Am Tag nach dem Schalke-Spiel stand er wieder auf dem Platz und brennt nun auf seinen nächsten Einsatz.
Insgesamt absolvierte Richy Neudecker für die Löwen sechs Spiele in der 2. Bundesliga, 47 Partien in der 3. Liga (8 Tore/10 Assists), vier Spiele im DFB-Pokal, 25 Partien für die Reserve in der Regionalliga Bayern (9/2) und vier im Toto-Pokal (0/2). Von der U16 bis zur U19 lief er als Junglöwe insgesamt neun Mal für die DFB-Auswahl auf.
Die Sechzger wünschen Dir, Richy, alles Gute zum Geburtstag, vor allem Gesundheit und viel Erfolg mit den Löwen!
