SECHZIGMÜNCHEN.
 

Ohne Ballast gegen Halle – Köllner: „Wir können nichts mehr verlieren!“

Löwen-Trainer Michael Köllner (li.) und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel (re.) bei der Suche nach Erklärungen für die Schwächephase. 

Für die Löwen geht es im Montagsspiel gegen den Halleschen FC. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist am 21. Februar 2022 um 18.60 Uhr. Insgesamt sind aufgrund der Corona-Bestimmungen in Bayern 7.500 Zuschauer zugelassen. Die Partie ist live bei MAGENTA SPORT zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ ab etwa 18.45 Uhr das Spiel in voller Länge.

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Natürlich war in der Pressekonferenz zum Halle-Spiel die Niederlage im Stadtduell gegen Türkgücü München (1:2) unter der Woche das vorherrschende Thema. „Ich kann die Enttäuschung im Umfeld verstehen“, meldete sich Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel als erster zu Wort. „Die Kritik ist auch berechtigt, über die Form muss sich jeder selbst seine Gedanken machen“, so der 50-Jährige.

Für Gorenzel ist der Leistungseinbruch im Stadtduell ein komplexes Thema, das für ihn bereits im letzten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig seinen Ausgang genommen hatte. Nach vier Siegen in Folge und „einem sehr hohen Niveau“ in der 1. Halbzeit gegen einen Aufstiegsfavoriten und 2:0-Führung habe er schon in der Pause eine „zu euphorische Stimmung“ wahrgenommen. In der 2. Halbzeit hätte die Mannschaft dann beim Spiel nach vorne zu viele Räume nach hinten freigegeben, was der Gegner dann auch prompt zu Überzahlsituationen nutzte. Dazu gebrauchte der Österreicher ein Bild aus dem Boxsport. „Es ist vergleichbar mit einem Boxer, der nach viereinhalb Runden nach Punkten eindeutig führt und dann in der Euphorie den ersten Schlag versetzt bekommt.“ Dieser habe Wirkung gezeigt.

Für Meppen sei die Ausrichtung klar gewesen. „Wir wollten mit mehr Spielkontrolle agieren. Das heißt aber nicht, passiv zu sein“, kritisierte er das abwartende Auftreten der Löwen im Emsland, das dann in der 90. Minute mit dem Gegentreffer zum 1:1 bestraft wurde. „Der späte Ausgleich hat was mit der Mannschaft gemacht.“

Im nächsten Spiel gegen den Insolventen Stadtrivalen Türkgücü hätte man nur verlieren können. Genauso sei das Team dann aufgetreten, habe die Vorgaben von Michael Köllner in der 1. Halbzeit viel zu passiv ausgeführt. „Die Mannschaft kann nicht in zwei Wochen das Fußball spielen verlernt haben. Ich erwarte gegen Halle, dass wir wieder das Heft des Handelns in die Hand nehmen, aktiv sind“, kann Gorenzel nicht die Kritiker verstehen, die alles in Frage stellen.

Für Trainer Michael Köllner war der Auftritt gegen Türkgücü ein Tiefpunkt, seit er Löwen-Coach ist. „Ich bin enttäuscht, der Mittwoch steckt mir immer noch in den Kleidern“, machte er aus seiner Gefühlslage keinen Hehl. „Es war eines der schlechtesten Spiele unter meiner Leitung, eine der bittersten Niederlagen.“

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Ähnlich wie Gorenzel sieht auch Köllner das Ganze als Kopfproblem. „Wir müssen jetzt im Training schauen, wie sich jeder einzelne Spieler von der Psyche her präsentiert, damit wir schnell wieder die Kurve kriegen.“ Neben dem mentalen Knacks aus dem Braunschweig-Spiel sieht Köllner in der Corona-Unterbrechung einen weiteren Grund, „weil wir uns in einer Phase befinden, wo es Schlag auf Schlag geht“. Kein Spieler hätte gegen Türkgücü – mit Ausnahme von Semi Belkahia – Normalform erreicht. Der Coach spricht von einem „kollektiven Versagen“. Sich selbst nimmt er bei der Kritik nicht aus. „Ich bin als Trainer dafür verantwortlich, stelle mir die Frage, warum es so war. Wir hatten ein gutes Abschlusstraining, bringen dann keine zwei Pässe am Stück hin. Es war schockierend, weil ich nicht gedacht hätte, dass wir so schlecht Fußball spielen können!“

Nach vier gewonnen Spielen in Folge hätte sich im Anschluss an das 2:2 gegen Braunschweig die Auffassung breit gemacht, „dass wir was verlieren können. Bis dahin konnten wir nur gewinnen!“ Das habe eine lahmende Wirkung gehabt. Jetzt sei man wieder in der Position des Jägers. „Es geht darum, ohne Ballast ins Spiel gegen Halle zu gehen.“

Köllner, für den das Auf und Ab im Sport normal sind, ist guter Dinge, dass sein Team die Ab-Phase kurz halten kann. „Wir müssen am Montag mit einer positiven Grundstimmung auf den Platz gehen und alles für den Sieg tun. Dann werden uns auch die Fans – nachgeordnet – wieder entsprechend unterstützen.“ Die Englische Woche sieht er in diesem Fall als Chance. „So können wir das Türkgücü-Spiel schnell aus den Klamotten bekommen.“

Zumindest gehen die Löwen nicht als klarer Favoriten ins Heimspiel. „Halle hat sich unter dem neuen Trainer verändert“, weiß Köllner. „Sie stehen sehr kompakt und stabil, spielen kontrolliert von hinten raus aus einer Fünferkette. Das wird ein zähes Spiel.“

Der Gegner, der vor der Winterpause aus sechs Spielen nur einen Punkt holte und den Abstiegsplätzen bedrohlich nahe kam, habe die letzten beiden Partien gewonnen, aus den vergangenen drei Spielen sieben Punkte geholt und auch den Abgang von Terrence Boyd in der Winterpause zum 1. FC Kaiserslautern gut verkraftet. Mittlerweile hätten viele Spieler wieder zu ihrer Form aus dem Sommer gefunden. „Mit seinen elf Toren ragt Michael Eberwein heraus“, so Köllner. „Es ist eine gute Mannschaft. Könnten sie ihre Topform über längere Zeit konservieren, wären sie ein Kandidat fürs obere Drittel der Tabelle!“

Köllner verspricht, in den nächsten Tagen genau hinzuschauen und alles dafür zu tun, um „eine gute Mannschaft gegen Halle auf den Platz zu bringen. Für uns zählt nur, dass wir am Montag ein gutes Spiel hinbekommen. Das ist das A und O!“ Und ein Stück Wiedergutmachung für den Auftritt im Olympiastadion!

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 27 Belkahia, 6 Salger, 3 Lang – 20 Deichmann, 8 Tallig, 14 Dressel, 36 Steinhart – 31 Neudecker – 15 Bär, 7 Lex.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 5 Moll, 11 Greilinger, 16 Goden, 18 Knöferl, 19 Biankadi, 21 Ngonou Djayo, 22 Linsbichler, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 34 Freitag, 39 Morgalla.
Nicht dabei: 17 Wein (Fußverletzung), 23 Staude (Herzmuskelentzündung), 24 Wicht (Trainingsrückstand), 25 Willsch (Trainingsrückstand).

HFC: 18 Schreiber (Tor) – 5 Vollert, 33 Nietfeld, 31 Landgraf – 8 Kreuzer, 2 Löhmannsröben, 26 Titsch Rivero, 24 Guttau, 11 Shcherbakovski – 10 Eberwein, 29 Huth.
Ersatz: 37 Mesenhöler (Tor) – 3 Kastenhofer, 4 Otto, 7 Derstroff, 19 Löder, 22 Sternberg, 15 Bierschenk, 16 Halangk, 17 Griebsch, 20 Badjie, 21 Zulechner, 25 Reddemann, 27 Samson, 28 Bösel, 39 Wosz.
Nicht dabei: 1 Müller (Verrenkungsbruch des Sprunggelenks), 6 Lindenhahn (Knorpelschaden), 9 Eilers (Bänderriss Sprunggelenk), 23 Herzog (Kreuzbandriss), 30 Zimmerschied (Schulterverletzung).

Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen); Assistenten: Nikolai Kimmeyer (Mainz), Philipp Reitermayer (Heidelberg).

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