SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner vor Zwickau: „Wir verspüren noch genug Kampfeslust!“

Ist selbst enttäuscht, kann aber mit Maßnahmen wie Straftraining nichts anfangen: Löwen-Trainer Michael Köllner. 

Für die Löwen geht es im Auswärtsspiel am Samstag, 26. Februar 2022, zum FSV Zwickau. Anpfiff in der GGZ Arena ist um 14 Uhr. Die Partie ist live bei MAGENTA SPORT zu sehen.

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Löwen-Trainer Michael Köllner machte nochmals klar, dass er die Enttäuschung über die zweite Niederlage in Folge verstehen kann. „Die ist auch bei mir riesengroß“, so der 52-Jährige. „Zum Glück kann ich mir den Frust wieder von der Seele laufen.“ Nach seinem Rückenproblemen war er am Donnerstag erstmals wieder am Isar-Hochufer beim Joggen.

Köllner verweis nochmals darauf, dass gegen Halle kein Offensivspektakel zu erwarten gewesen sei, zumal der Gegner in den drei Drittliga-Partien zuvor ohne Gegentor geblieben war. „Wir wollten nach dem Türkgücü-Spiel in der 1. Halbzeit gut stehen und durch Zweikämpfe ins Spiel kommen.“ Dieser Plan ging mit dem 0:0 zur Pause auf.

Letztlich sah der Oberpfälzer in der Spielleitung von Schiedsrichter Patrick Alt eine mitentscheidende Rolle für die Niederlage. Kurz vor dem 0:1 hatte er eine Balleroberung von Merveille Biankadi abgepfiffen. „Das war im Leben kein Foul!“ Die Löwen wären sonst in Überzahl aufs gegnerische Tor gelaufen. Die zweite entscheidende Szene sah Köllner im Elfmeterpfiff und der Gelben Karten gegen Semi Belkahia, wodurch der Innenverteidiger für das Auswärtsspiel in Zwickau gesperrt ist. „Das sind zwei entscheidende Situationen, in denen eindeutig ins Spiel eingegriffen wurde. Der Schiedsrichter hat uns der Chance beraubt, dass wir zurückkommen.“

Das sei besonders bitter, weil vorher bereits klar war, dass es auf beiden Seiten wenig Möglichkeiten geben wird. Köllner begründete dies mit den ähnlichen Spielsystemen, stellte aber auch klar, dass der Schiedsrichter nicht der Alleinschuldige sei. „Wir haben noch genug Steigerungspotential im spielerischen Bereich“, sprach er ein Defizit klar an. „Dafür bin ich verantwortlich.“

Er stehle sich nicht aus der Verantwortung, könne aber Forderungen nach der Streichung des freien Tages oder Methoden wie Straftraining, mit denen ein berühmter Vorgänger bei den Löwen geglänzt hatte, nichts anfangen. „Was bringt das, wenn die Spieler kotzend über der Band hängen. Das ist Suizid. Ich tue nicht mit solchen Maßnahmen meinen eigenen Arsch retten“, machte Köllner klar. Es sei wichtig gewesen, auch mit Hinblick auf die Englische Woche mit drei Spielen in sechs Tagen ausgiebig zu regenerieren. „Freie Tage sind wichtig. Wir haben im ganzen Februar davon nur vier, die Coronainfizierten sogar nur drei. Den Arbeitnehmer möchte ich sehen, der eine Sechs-Tage-Woche akzeptiert!“

Die Kritik von Präsident Robert Reisinger hat der Löwen-Trainer wahrgenommen. „Ich kann seinen Unmut verstehen, wir werden die Themen intern behandeln, aber nicht öffentlich diskutieren.“ Im Mannschaftskreis werde Tacheles geredet. „Wir checken das Team jeden Tag.“

So werde man die beiden „normalen Trainingstage“ bis zum Zwickau-Spiel nutzen, um das System zu festigen, „indem wir an den Abläufen arbeiten. Wir werden im Training versuchen, das Selbstvertrauen zu stärken und genau hinschauen, wer der Aufgabe gewachsen ist. Wir müssen bei eigenem Ballbesitz besser werden“, lautet Köllners Forderung. Mit der Defensivleistung gegen Halle war er im Großen und Ganzen zufrieden. Als Beleg für seine These führte er an, dass Marco Hiller quasi beschäftigungslos gewesen sei.

Doch auf Köllner weiß, dass die Trauben in Zwickau hoch hängen. „Es geht darum, ein gutes Spiel hinzubekommen. Das Stadion dort ist sehr windanfällig.“ Dazu kommt ein Gegner, der zu Hause mit den Fans im Rücken „einen unerbittlichen Fußball spielt. Da werden wir ein schlagkräftige, griffige Mannschaft brauchen mit einer guten Abwehrformation gegen die langen Zwickauer Bälle.“

Das Team aus Sachsen sei sehr routiniert mit dem mittlerweile 38-jährigen Torjäger Ronny König oder Torwart Johannes Brinkies. Zuletzt wurde die Partie von Zwickau in Lotte gegen Verl abgesagt, wodurch der FSV ausgeruht in des Spiel gehen kann. Nach einem guten Januar haben die Schwäne im Februar nur ein Spiel gewonnen – und das auch erst in der Nachspielzeit nach einer unberechtigten Ecke. „Das wird eine schwierige Aufgabe, auf die wir uns freuen“, sagt Köllner. „Die Mannschaft lebt und ist gewillt, die Punkte zu holen.“

Fehlen werden neben Keanu Staude, Daniel Wein und Marius Willsch, der einen Rückschlag erlitten und nochmals eine Reha-Maßnahme angetreten hat, eben auch Semi Belkahia. Köllner spricht in seinem Zusammenhang von „Doppelbestrafung“.

Ansonsten wehrt sich Köllner gegen den Abgesang auf seine Löwen, der in einigen Medien bereits angestimmt wurde. „Wir sind noch nicht krachend gescheitert, verspüren noch genug Kampfeslust“, lässt er wissen. „Wenn die Saison entschieden ist, dann können wir uns über erreichte Ziele unterhalten.“ Frei nach dem Motto „Totgesagte leben länger“ hat der Trainer mit seinem Team in der Vergangenheit schon mehrmals Comeback-Qualitäten gezeigt!

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

FSV: 1 Brinkies (Tor) – 16 Butzen, 25 Nkansah, 19 Frick, 22 Coskun – 31 Göbel, 27 Möker, 13 Könnecke, 20 Horn – 18 Gomez, 28 Baumann.
Ersatz: 29 Kamenz (Tor) – 3 Syhre, 4 Birkner, 7 Voigt, 8 Hilßner, 9 Lokotsch, 10 Starke, 11 Willms, 14 Reinthaler, 15 König, 17 Susac, 21 Schikora, 23 Hauptmann.
Nicht dabei: 5 Brand (Knorpelschaden), 6 Jansen (Meniskusriss).

1860: 1 Hiller (Tor) – 3 Lang, 6 Salger, 36 Steinhart – 20 Deichmann, 8 Tallig, 14 Dressel, 11 Greilinger – 31 Neudecker – 15 Bär, 7 Lex.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 5 Moll, 16 Goden, 18 Knöferl, 19 Biankadi, 21 Ngonou Djayo, 22 Linsbichler, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 32 Gresler, 34 Freitag, 39 Morgalla.
Nicht dabei: 17 Wein (Fußverletzung), 23 Staude (Herzmuskelentzündung), 24 Wicht (Trainingsrückstand), 25 Willsch (Reha-Training), 27 Belkahia (5. Gelbe Karte).

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Fürth); Assistenten: Timo Lämmle (Kernen), Christoffer Reimund (Zwingenberg).

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