SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner stellt klar: „Wir fahren nach Freiburg, um zu gewinnen!“

Löwen-Trainer Michael Köllner (li.) und der an der Schulter lädierte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel (re.). 

Für die Löwen geht es am 33. Spieltag zum SC Freiburg II. Anpfiff im Dreisamstadion ist am Sonntag, 10. April 2022, um 13 Uhr. Die Partie ist live bei MAGENTA SPORT zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ ab etwa 12.45 Uhr das Spiel in voller Länge.

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Thema Nummer eins in der Löwenrunde vor dem Freiburg-Spiel war die Verletzung von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. Die Nachfragen waren dem Österreicher sichtlich peinlich. „Wichtig ist doch, wie wir in Freiburg auftreten“, wollte der 50-Jährige das Thema schnell abhandeln. Doch die Medienvertreter bohrten nach, wollten genau wissen, wie er sich die Schulterverletzung zugezogen hatte.

Es passierte am Dienstagabend beim Eishockeyspielen mit seiner Hobbymannschaft in Erding. Er absolviere im Jahr mindestens 100 Zweikämpfe, aber dabei sei es nicht passiert, sondern beim fliegenden Wechsel. Er fuhr zur Bank, sein Pendant aus der 1. Reihe aufs Eis. In der Hektik sei er mit der Außenkante der Kufe hängengeblieben und auf die Bande gestürzt. „Ich wollte mich mit Lorenz Knöferl solidarisch erklären“, scherzte er. Im Gegensatz zum Spieler, der bereits operiert ist, wird bei Gorenzel die Verletzung „konservativ“ behandelt. Er rechne mit drei bis vier Monaten, bis die Schulter wieder voll belastbar sei.

Mehr Sorgen bereiten Gorenzel derzeit die Verhandlungen mit seiner Frau. Er hatte ihr versprochen, bei einer erneuten schweren Verletzung mit dem Eishockeyspielen aufzuhören. „Das ist aber meine Leidenschaft“, will er das Kapitel nicht ad acta legen.

Getreu dem Motto, „Wer den Schaden hat, muss für die Spott nicht sorgen“, kursiert in der Mannschaft schon der Running Gag, dass der Sport-Geschäftsführer vorerst keine Verträge unterschreiben könne. Doch hier gab Gorenzel Entwarnung. „Als Kind war ich Linkshänder. Da es damals keine speziellen Füller gab, wurde ich umgeschult. Dadurch kann ich auch mit links fälschungssicher unterschreiben“, kontert er mit einem Lächeln.

Das sei also nicht das Problem. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten lägen auch den Spielern schon Angebote vor. Zuletzt hat sich zudem der 17-jährige Leandro Morgalla in den Fokus gespielt. „Leo hat einen mittelfristigen Vertrag, aber wir sind im Austausch, wollen über den laufenden Vertrag hinaus eine Perspektive erarbeiten.“ Da er minderjährig sei, führe sein Vater die Gespräche.

Doch das alles sind nur Nebengeräusche. Am Sonntag steht für die Löwen im Saisonendspurt ein immens wichtiges Spiel auf dem Programm. „Grundsätzlich ist klar, dass wir nach Freiburg fahren, um zu gewinnen. Das muss über allem stehen“, sagt Trainer Michael Köllner. Der 52-Jährige spricht von einem „schweren Unterfangen“ in Anbetracht der Heimbilanz der Freiburger Reserve, die in der 3. Liga das viertbeste Team im eigenen Stadion stellt, dort einen Punkt mehr geholt hat als die Löwen zu Hause in Giesing.

Das Hinspiel, bei dem die Sechzger mit 6:0 den höchsten Sieg der Drittliga-Geschichte feierten, will Köllner nicht als Maßstab nehmen. „Wir waren nach dem Pokal-Sieg gegen Schalke euphorisiert.“ Dazu sei im Grünwalder Stadion „Vollauslastung“ erlaubt gewesen, das Heimpublikum hätte die Mannschaft zusätzlich „gedopt, uns von Anfang an getragen“.

Eine ähnliche Unterstützung erhofft sich der Löwen-Coach auch am Sonntag im Breisgau. „Wir brauchen einen großen Fansupport.“

Der SC Freiburg II stellt mit einem Durchschnittsalter von 21,7 Jahren das jüngste Team der 3. Liga. Selbst ihr erfolgreichster Stürmer mit acht Treffern, Vincent Vermeij, ist erst 27 und neben dem 34-jährigen Johannes Flum, dem 33-jährigen Sandrino Braun-Schumacher und dem 25-jährigen Patrick Kammerbauer, den Köllner aus seiner Zeit in Nürnberg kennt, sind keine Spieler vor der Jahrtausendwende geboren.

Für den 1860-Trainer ist es beeindruckend, wie schnell sich die Freiburger Mannschaft in der 3. Liga etabliert hat. „Ihr Spiel ist auf Ballbesitz ausgelegt.“ Mit 54 Prozent haben sie die vierthöchste Ballbesitzrate. Auch in der Formation seien sie flexibel, spielen sowohl mit Vierer- als auch mit Fünferkette, immer angelehnt an die Bundesliga-Mannschaft. „Wir können auf beides reagieren. Vom Hinspiel her wissen wir, dass wir sie schlagen können. Aber wir müssen viel investieren, sie zu Fehlern zwingen.“

Mit Marco Hiller, Phillipp Steinhart und Stephan Salger hat der Löwen-Trainer wieder „drei Handlungsmöglichkeiten“ mehr. Alle drei seien eine Option für die Startelf. Ob er es als Vorteil sehe, dass Freiburg am Mittwoch noch in Halle spielen musste, wurde Köllner gefragt. „Klar hatten sie keine großen Möglichkeiten, etwas einzustudieren. Aber Freiburg ist keine Mannschaft, die jede Woche was neues ausprobiert. Letztlich geht es darum, wie wir auf den Platz kommen. Wir müssen eine ähnlich starke Leistung wie gegen Saarbrücken bringen.“

Auf die speziellen Ausmaße des Dreisamstadions angesprochen – extrem kleine Rasenfläche von 100,5 x 68 Metern sowie ein Gefälle von 98 Zentimetern von der Südtribüne zur Nordtribüne – antwortete Köllner: „Ich werde das kurz ansprechen, aber wir legen keinen extremen Fokus darauf. Entscheidend ist, dass der Untergrund in einem guten Zustand ist.“ Letztlich sei sein Team gefordert, die Dinge selbst zu regeln. „Wir dürfen uns nicht reaktiv verhalten. Es geht darum, auf uns selbst zu schauen. Das ist das, was wir beeinflussen können. Neben einer Top-Vorbereitung und einem Top-Tag brauchen wir auch das Quäntchen Glück.“ Und natürlich einen guten Schiedsrichter …

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

SCF II: 1 Atubolu (Tor) – 5 Kammerknecht, 6 Braun-Schumacher, 20 Schmidt – 2 Treu, 8 Leopold, 31 Kammerbauer, 28 Risch – 15 Kehl, 23 Kehrer – 9 Vermeij.
Ersatz: 25 Hunn, 40 Sauter (beide Tor) – 3 Engel, 7 Assibey-Mensah, 12 Tauriainen, 13 Lee, 14 Flum, 21 Dietz, 29 Bazdrigiannis, 30 Ontuzans, 34 Makengo.
Nicht dabei: 7 Furrer (Aufbautraining), 18 Engelhardt (Sprunggelenk-OP), 16 Rosenfelder (U19), 26 Weißhaupt (Profis), 27 Barbosa (Schulterverletzung), 33 Sildillia (Profis), 37 Ilic (Aufbautraining), 39 Wagner (U19).

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Deichmann, 39 Morgalla, 27 Belkahia, 11 Greilinger – 5 Moll – 8 Tallig, 19 Biankadi, 31 Neudecker, 7 Lex – 15 Bär.
Ersatz: 40 Kretzschmar (Tor) – 3 Lang, 6 Salger 14 Dressel, 16 Goden, 21 Ngonou Djayo, 24 Wicht, 30 Cocic, 32 Gresler, 34 Freitag, 36 Steinhart.
Nicht dabei: 17 Wein (Trainingsrückstand), 18 Knöferl (Schulter-OP), 22 Linsbichler (Trainingsrückstand), 23 Staude (Herzmuskelentzündung), 25 Willsch (Trainingsrückstand), 28 Mannhardt (Fußverletzung).

Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach); Assistenten: Roman Potemkin (Friesen), Timo Klein (Kaiserslautern).

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