SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Ich habe noch nie so einen Transfersommer erlebt!“

Löwen-Chefcoach Michael Köllner ist hochzufrieden mit den Transferaktivitäten, sieht die Erwartungshaltung für die neue Saison als Ansporn. 

Ein sichtlich entspannter Löwen-Cheftrainer Michael Köllner begrüßte trotz eines leichten grippalen Infekts gut gelaunt die anwesenden Medienvertreter am Freitag, 17. Juni 2022, zur ersten Pressekonferenz nach der Sommerpause.

Alle acht Neuverpflichtungen waren am ersten Trainingstag mit an Bord. Lediglich der Drittliga-Torschützenkönig der Vorsaison, Marcel Bär, hatte sich wegen einer Grippe krank gemeldet. Die besonders gute Laune des Trainers rührt daher, „dass wir bis jetzt eine überragende Vorbereitung auf die Saison getroffen haben. Alle Themen wurden erledigt. Das ging wie Brezlbacken, absolut professionell“, schwärmt Köllner. Der Oberpfälzer bedankte sich bei allen, die daran mitgewirkt haben. Bei Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, bei Scout Jürgen Jung und natürlich bei den beiden Gesellschaftern, Hasan Ismaik und dem Präsidium des e.V.. „Das war absolutes Teamwork und ein Zeichen dafür, dass es nur gemeinsam geht. Das ist unsere DNA!“

Alle Neuverpflichtungen, so Köllner, seien Wunschtransfers gewesen. „Wir wollten eine andere Altersstruktur in die Mannschaft bringen mit hungrigen Spielern, die hohe Ambitionen für ihre eigene Karriere haben, die mit Sechzig den nächsten Schritt gehen wollen. Das sind Kämpfer und Fighter, die sich nicht zu schade sind, aber auch eine gewisse Treue mitbringen“, erklärt der Coach. „Noch nie habe ich einen solchen Transfersommer erlebt.“ Unter den wirtschaftlichen sei das Optimale erreicht worden. „Ich denke, dass alle Spieler, die das Löwen-Trikot künftig tragen, diesem würdig sind.“

Ziel sei es gewesen, alle Bereiche zu optimieren. Zwar war der neue Co-Trainer am Freitag noch nicht anwesend, aber Köllner ist optimistisch, dass diese Personalie bis Sonntag „in trockenen Tüchern ist. Es ist einer, der den Verein kennt, der zu uns passt“, verriet er. Bereits voll in seinem Element war Jörg Mikoleit, der neue Athletiktrainer. „Er ist ein Top-Mann. Wir wollen in der kommenden Saison hochintensiven Fußball spielen, früh attackieren. Dazu brauchen wir die entsprechende Fitness“, so Köllner. „Aber die Spieler müssen auch belastungsresistent sein. Genau das ist sein Job!“

Um den Kader überschaubar zu halten, sollen Johann Ngounou Djayo, Maxim Gresler und Marco Mannhardt in der U21 versuchen, „wieder den Anschluss zu schaffen“. Mit Michael Glück, Devin Sür und Marius Wörl stoßen drei Spieler aus der A-Jugend fest zu den Profis, die bereits in der Rückrunde teilweise oben mittrainiert hatten. Auch mit den verletzten Marius Willsch, Daniel Wein und Lorenz Knöferl rechnet Köllner in absehbarer Zeit. Alle drei absolvierten die Leistungstests. Knöferl soll sogar schon wieder am Mannschaftstraining teilnehmen mit Rücksicht auf seine operierte Schulter. Ansonsten könnte noch der eine oder andere externe Zugang hinzu kommen. „Wir sind weiter umtriebig, halten die Augen offen.“ Schließlich sei das Transferfenster noch bis zum 31. August geöffnet.

Köllners erster Eindruck ist, „dass sich jeder auf die neue Saison freut.“ Das sei auch Grundvoraussetzung. Er könne das gute Klima in der Mannschaft förmlich spüren. Aber das allein reiche nicht. Schließlich sei die Erwartungshaltung durch die Transfers im Umfeld sehr hoch. „Unsere interne ist anders gestrickt, aber auch sehr ambitioniert. Wir wollen möglichst viele Spiele in der Liga gewinnen. Das ist auch nötig, wenn du aufsteigen willst!"

Es sei der Wunsch aller, dass der TSV 1860 München in die 2. Bundesliga zurückkehrt. „Aber wir sind in einem Wettstreit mit sieben, acht anderen Klubs, die das gleiche Ziel haben“, warnt Köllner. Man könne sich nicht auf den Transferaktivitäten ausruhen. „Bisher haben wir einen guten Job gemacht, doch wir werden harte Arbeit brauchen, um den Wunsch der Fans und des Klubs zu erfüllen. Wir wollen jetzt eine gute Vorbereitung und einen starken Saisonstart hinlegen.“ Bis zur WM-Pause ab November warte ein eng getaktetes Programm auf sein Team. „Diesem Umstand haben wir mit unserer Planung Rechnung getragen.“

Nun gehe es darum, personell wie strukturell die letzten Themen zum Abschluss zu bringen, auch inhaltlich. „Wir wollen die extrem hohe Erwartungshaltung nutzen, uns davon beflügeln lassen.“ Die Euphorie im Umfeld mit 11.860 verkauften Dauerkarten sieht Köllner nicht als Druck, sondern als Ansporn.

Am Samstag, 18. Juni 2022, 14 Uhr, präsentiert sich das neue Löwen-Team im öffentlichen Training erstmals den Fans. Tags darauf steht beim TSV Waldkirchen im Landkreis Freyung-Grafenau das erste Testspiel auf dem Programm (live auf Löwen-TV). „Alle spielberechtigten Spieler werden zum Einsatz kommen, also auch alle Neuzugänge“, so Köllner. „Niederbayern ist eine blaue Region. Wir wollen dort erlebbar sein“, verspricht er den Fans, dass sie auf ihre Kosten kommen werden. „Ich hoffe, dass wir dem TSV Waldkirchen ein super Spiel zum 150-jährigen Jubiläum bieten und ihnen damit auch gleich zum Aufstieg in die Landesliga gratulieren.“

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