SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner über den Ausgleich: „Das war eine Willensleistung!“

Michael Köllner gibt seinen Innenverteidigern Leo Morgalla (li.) und Jesper Verlaat (re.) eine Viertelsunde vor dem Ende die entscheidenden Anweisungen. 

Nicht nur, dass 1860-Chefcoach Michael Köllner und Viktoria-Trainer Olaf Janßen seit dem gemeinsamen Fußballlehrer-Lehrgang befreundet sind, auch in der Analyse des Spiels waren sich die beiden einig sowie in der Einschätzung, dass es sich um eine gerechte Punkteteilung handle.

Für Löwen-Trainer Michael Köllner war mit dem Remis das „Minimalziel“ erreicht. „Es war das erwartet harte Match gegen eine starke Viktoria-Mannschaft, die uns alles abgefordert hat.“ Den späten Ausgleich bewertete Köllner als Belohnung für die Bemühungen seiner Mannschaft in der 2. Halbzeit.

Mit dem Beginn des Spiel zeigte sich der 52-Jährige zufrieden. „Wir haben 15 bis 20 starke Minuten gespielt, waren sehr dominant und druckvoll.“ Er habe dann gemerkt, dass das Spiel aus Löwen-Sicht aus den Fugen gerät. Als Schlüsselszene machte Köllner die „Rückgabe“ von Fabian Greilinger aus, „bei der Marco Hiller eine Weltklasse-Aktion zeigen musste“. Die Viktoria hätte danach Lunte gerochen. Der Elfmeter gegen sein Team war für den Löwen-Coach „blöde, aber klar. Am Ende waren wir froh, als die Halbzeit kam“, gestand er ein. „Bis dahin mussten wir uns gegen den einen oder anderen Angriff der Viktoria erwehren!“

Zur 2. Halbzeit war die Maxime klar: „Wir wollten extremen Druck aufbauen, vor allem läuferisch und alles raushauen.“ Der Gegner hätte, solange sein Team aus der Ordnung heraus gespielt habe, keine Chance mehr bekommen. Ganz anders seine Mannschaft. „Durch Meris Skenderovic hatten wir eine Riesenchance, die Szene mit Joseph Boyamba war für mich ein klarer Elfmeter. Er wird touchiert, kommt dadurch ins Fallen.“ Der nicht gegebene Strafstoß sei nochmals ein „Genickschlag“ gewesen. „Hintenraus mussten wir dann All-in gehen. Das führt natürlich dazu, dass der Gegner Konterchancen bekommt.“ Diese hätte die Viktoria nicht genutzt. „Wenn du solche Möglichkeiten liegen lässt, wirst du bestraft“, zitierte Köllner eine alte Fußball-Weisheit. Zum 1:1 meinte er: „Das war eine Willensleistung im Sechzehner von Fynn Lakenmacher und Jesper Verlaat, bis endlich der Ball über der Linie war.“

Er sei glücklich mit der bisherigen Bilanz von fünf Siegen und einem Unentschieden. „Wenn man sich die Spiele der Viktoria zu Hause anschaut, sieht man, dass es ganz schwer ist, hier was zu holen. Das hat Dresden und Wehen-Wiesbaden erfahren müssen. Wir freuen uns, weiter an der Spitze der Tabelle zu stehen und dass wir mit einem Punkt aus Köln die weite Heimreise nach München antreten können.“

SPIELBERICHT Weiße West mit erstem Fleck: Löwen spielen 1:1 bei Viktoria Köln.

Viktoria-Coach Olaf Janßen zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis. Seine Mannschaft hätte den Matchplan „sehr überzeugend und fokussiert“ über 90 Minuten umgesetzt. „Wir wussten, mit welcher Wucht und welchem Druck Sechzig spielen kann – vor allem, wenn man ihnen ein großes Feld lässt!“ Das hätte sein Team erfolgreich verhindert. „In der 1. Halbzeit haben wir auch fußballerisch gut agiert, einige tolle Kombinationen gehabt. Nach der Pause waren wir defensiv gut gestanden, haben wenig zugelassen.“ Das einzige, was Janßen auszusetzen hatte, waren die nicht zu Ende gespielten Konter. „Wie Michael Köllner richtig gesagt hat: Dann musst du auch den Sack zumachen.“ Das Gegentor bezeichnete der Viktoria-Coach als ärgerlich. „Unterm Strich war es aber nicht unverdient, weil Sechzig alles nach vorne geworfen hat.“ Trotz des späten Ausgleichs lobte er sein Team. „Die Mannschaft hat einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht im Vergleich zum letzten Jahr, ist sehr stabil und fokussiert. Es macht richtig Spaß!“

In der Schlussviertelstunde wurde Jesper Verlaat neben Fynn Lakenmacher nach vorne beordert. „Der Trainer hat Leo Morgalla und mich bei einer Einwechslung zu sich genommen und gesagt: ‚Jesper, du gehst nach vorne, wir schieben hinten einmal durch!‘“, schilderte der Innenverteidiger die Szene. Mit der Anweisung hatte der Niederländer keinerlei Probleme. „Ich spiele da, wo mich der Trainer haben will“, kommentierte der 26-Jährige diese Maßnahme. „Wir haben in der letzten Viertelstunde die Brechstange herausgeholt und mit langen Bällen operiert. Es ging darum, die Bälle festzumachen, Freistöße herauszuholen, vorne die Bälle zu verlängern.“ Das hätte gut geklappt, sagte er mit einem Grinsen. Der Treffer zum 1:1 war bereits im sechsten Spiel sein zweites Tor für die Löwen. „Wir nehmen den Punkt mit, haben nicht verloren und sind noch ungeschlagen“, zeigte sich Verlaat zufrieden. „Wir sind gut reingekommen, nach 15 Minuten hat Köln die Oberhand bekommen, hat die zweiten Bälle und die Zweikämpfe gewonnen. Wir sind hinterher gerannt, haben um das Gegentor gebettelt“, bilanzierte er die ersten 45 Minuten. Die Mannschaft hätte sich aber nicht aufgegeben, sei in der 2. Halbzeit geduldig geblieben. „Das war wichtig. Wenn du fünf Spiele in Folge gewinnst, neigst du dazu, unruhig zu werden.“ Das sei aber nicht der Falle gewesen. „Und so haben wir den Punkt noch mitgenommen.“ Für den Neuzugang ist es auch ein Produkt der Unterstützung durch die 1860-Fans, die zahlreich ihre Mannschaft in Köln unterstützen. „Die Euphorie ist da, man merkt, dass die Fans das leben. So eine Auswärtsdistanz zu fahren ist nicht selbstverständlich. Das pusht uns, das hat und hintenraus Energie und Kraft gegeben.“

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