SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Das müssen wir erst mal sacken lassen!“

Löwen-Trainer Michael Köllner kündigt an, den Auftritt seines Taams in der 1. Halbzeit in Elversberg in aller Ruhe aufzuarbeiten. 

Ein strahlender SVE-Trainer Horst Steffen und ein ernüchterter Löwen-Coach Michael Köllner, der von einem gebrauchten Tag sprach. In den kommenden Tagen will er analysieren, wie es nach dem guten Saisonauftakt zu einer solch schwachen Vorstellung in den ersten 45 Minuten kommen konnte.

Löwen-Trainer Michael Köllner blieb nichts anderes übrig, als dem Gegner zum „überzeugenden“ 4:1-Sieg zu gratulieren. „Wir haben eine sehr, sehr schlechte 1. Halbzeit gespielt“, redete der 52-Jährige Klartext. „Elversberg war sehr kaltschnäuzig, während wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden haben. Sie haben die Räume, die wir ihnen gelassen haben, sehr gut bespielt.“ Nach der Pause sei es dann besser gewesen. „Wir haben versucht, nochmals zurückzukommen. Aber am Ende konnten wir das Ergebnis nicht drehen. Deshalb hat Elversberg verdient gewonnen.“

Für Köllner, der schon früh erste Umstellungen vorgenommen hatte, lag das Problem nicht in der Systematik, sondern im Auftreten seiner Mannschaft vor der Pause. „Das ist keine Frage des Systems. Wir sind in jedem Zweikampf ständig einen oder zwei Schritte zu spät gekommen“, bilanzierte er. Außerdem hätten einige Spieler nicht die Leistung der letzten Wochen gezeigt. „So einen gebrauchten Tag gibt’s mal!“ Es sei nur ärgerlich, dass es in einem Spitzenspiel passiert. „Wir lassen das Spiel jetzt erst mal sacken und werden uns dann in aller Ruhe im Detail damit auseinandersetzen.“

SPIELBERICHT Löwen kassieren erste Niederlage beim 1:4 in Elversberg.

Ganz anders die Gemütslage bei Elversbergs Coach Horst Steffen. „Ich bin begeistert. Wir haben ein tolles Spiel gegen den Spitzenreiter gemacht“, sprudelte es aus ihm heraus. „Kompliment an die Mannschaft. Die Leistung in der 1. Halbzeit war richtig gut.“ Vor allem freute ihn die Effektivität im Abschluss und dass seine Mannschaft das neue System mit einer Fünferkette so gut umgesetzt hatte. „Das war top!“ Für Steffen war klar nach der 3:0-Pausenführung, „dass wir in der 2. Halbzeit mehr verteidigen müssen. So kam es auch!“ Trotzdem hätte seine Mannschaft wenige Torchancen für den Gegner zugelassen. Nicht ganz zufrieden war Steffen mit den Kontersituationen, „die wir nicht ganz zu Ende gefahren haben. Trotzdem bin ich überglücklich, dass wir am Ende als Sieger vom Platz gegangen sind“, übte der Trainer des neuen Tabellenführers fast Understatement. „Mit der Art und Weise, wie wir das heute gemacht haben, bin ich sehr zufrieden und stolz auf die Jungs!“

Selbstkritisch äußerte sich Löwen-Kapitän Stefan Lex. „Wir haben eine sehr schlechte 1. Halbzeit gespielt. Ähnliches ist uns schon letztes Jahr ein-, zweimal passiert. Das 0:1 haben wir schlecht verteidigt, vorm 0:2 war ein Foul, das 0:3 war kein Elfmeter. Das nicht gegebene Tor zum 1:3 war kein Abseits – heute kam vieles zusammen.“ Der Schiedsrichter hätte auch nicht seinen besten Tag gehabt. „Trotzdem kam in der ersten Hälfte deutlich zu wenig von uns. Wir sind nur hinterhergelaufen, nicht in die Zweikämpfe gekommen. Das ist bitter!“ Aber ihm sei es lieber, einmal hoch als dreimal knapp zu verlieren. „Wenn wir am Freitag gewinnen, sind wir wieder Erster“, richtete der 32-Jährige seinen Blick schon wieder nach vorne. Die Reaktion in der 2. Halbzeit stimme ihn optimistisch. „Da waren wir wesentlich besser in den Zweikämpfen, hatten einen besseren Zugriff.“

Abwehrchef Jesper Verlaat war bedient. „Wir haben die 1. Halbzeit gefühlt komplett verschlafen, waren bei jedem Zweikampf zu spät, haben die zweiten Bälle nicht bekommen. Dazu hatten wir keine eigenen Offensivaktionen, um ins Spiel zu kommen. Elversberg macht dann mit der ersten Chance gleich das 1:0.“ Auch den Elfmeter, der zum 3:0 führte, fand der 26-Jährige „nicht überzeugend. Da rennst du dann den Fakten hinterher.“ In die 2. Halbzeit seien die Löwen gut reingekommen. „Dann gelingt dir das 1:3, aber eine Fehlentscheidung macht das dann wieder kaputt“, ärgerte sich der Niederländer über den nicht gegebenen Treffer von Joseph Boyamba in der 59. Minute. „Es ist alles gegen uns gelaufen. Dass du mal verlierst, ist normal. Aber dass du so verlierst, ist extrem bitter!“

Für Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel waren es die Details, die Kleinigkeiten, „die wir in den ersten Spielen gut gemacht haben“, an denen es bei der Partie in Elversberg gemangelt habe. „Wir haben die Spielverlagerung über Jacobsen in den ersten 20 Minuten nicht in den Griff bekommen“, analysierte er. Das sei dann nach Umstellungen in der 2. Halbzeit besser gewesen. „Dazu haben wir viele Umschaltmomente in der ersten halben Stunde leichtfertig weggegeben. Ein Spiel wird nicht nur defensiv entschieden, sondern auch über offensive Momente bei eigenem Ballbesitz. Hier waren wir viel zu schlampig“, so der Österreicher. „Es war heute eine Anhäufung von Fehlern.“ Aggressivität, Entschlossenheit und Überzeugung hätten ihm in der 1. Halbzeit gefehlt. „Das müssen wir am kommenden Freitag wieder besser machen. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft aus diesem Spiel lernt und entsprechend reagiert.“

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