Die Löwen stehen nach einem 7:6-Erfolg nach Elfmeterschießen über Hertha BSC im Finale des Wörthersee-Cups. Dort treffen sie auf Austria Klagenfurt. Dabei war es Leandro Morgalla, der in der 3. Minute der Nachspielzeit die Sechzger durch seinen Treffer zum 3:3 erst ins Elfmeterschießen brachte, wo sie sich mit 4:3 gegen den Bundesligisten durchsetzten.
Personal: Löwen-Trainer Michael Köllner musste beim Wörthersee-Cup verletzungsbedingt auf Semi Belkahia (Knieverletzung), Milos Cocic (Aufbautraining nach Mittelfuß-OP) und Michael Glück (Nasen-OP) verzichten. Stefan Lex und Marius Willsch hatten die Reise in die Hauptstadt des Bundeslands Kärnten erst gar nicht mitgemacht, wurden geschont, Nathan Wicht und Devin Sür spielten in der U19-Bundesliga-Mannschaft.
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Spielbericht: Die erste Chance des Spiels hatten die Löwen. Nach Zuspiel von Marcel Bär setzte Martin Kobylanski die Kugel aus halbrechter Position aus 14 Metern am langen Eck vorbei (5.). Drei Minuten später war es erneut Kobylanski aus ähnlicher Position, diesmal war es Keeper Philip Sprint, der den Schuss aufs lange Eck entschärfte (8.). Eine Minute später kam Kobylanski vollkommen freistehend am Fünfmeterraum nach einer Linksflanke von Fabian Greilinger einen Tick zu spät, um die Hereingabe zu verwerten (10.). In der 20. Minute die hochverdiente Führung für die Löwen. Albion Vrenezi hatte auf rechts raus zu Kobylanski gepasst, lief dann in der Mitte ein. Kobylanski legte den Ball quer auf Vrenezi, der ihn am Elfmeterpunkt mitnahm und am Fünfmeterraum zum 1:0 ins linke Eck einschob (20.). In der 25. Minute lief Chidera Ejuke halblinks auf Marco Hiller zu, brachte die Kugel aber nicht am 1860-Keeper vorbei (25.). Die Hertha versuchte in dieser Phase, Druck aufs Löwen-Tor zu erzeugen, kam zu einigen Eckbällen, aber die Defensive des Drittligisten stand. Eine unglückliche Szene führte dann doch vor der Pause zum Ausgleich. Ein Zuspiel in die Spitze von Nader El-Jindaoui landete in den Hacken von Ejuke, von dort sprang der Ball Wilfried Kanga vor die Füße, der freie Schussbahn hatte und Hiller aus 13 Metern zum 1:1 überwand (42.). Das war auch der Halbzeitstand.
Zur 2. Halbzeit brachte Michael Köllner ein komplett neues Team. Es dauerte keine zehn Minuten, da lag die Kugel im Löwen-Tor. Nach einer kurz ausgeführten Ecke kam der Ball zurück zu Dodi Lukebakio, der tanzte Meris Skenderovic rechts im Strafraum aus, passte scharf in den Fünfmeterraum, wo Quirin Moll die Kugel an den Fuß sprang von dort zum 2:1 den Weg ins 1860-Tor fand (54.). Ein 25-Meter-Freistoß von Lukebakio holte Tom Kreztzschmar aus dem rechten unteren eck, den Nachschuss setzte Ivan Sunjic ans Außennetz (67.). Überraschend der Ausgleich. Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld brachte Steinhart mit links an den Fünfmeterraum, Lang kam nicht zum Kopfball, doch Torhüter Sprint war irritiert, klatschte den Ball vor die Füße von Fynn Lakenmacher, der per Drehschuss aus sechs Metern zum 2:2 vollendete (72.). Ein abgefälschte 20-Meter-Schuss von Marco Richter bekam Kretzschmar gerade noch vor der Torlinie zu fassen (85.). Eine Minute später war es dann doch passiert. Lukebakio bekam einen langen Ball auf der rechten Seite, zog nach innen an Steinhart vorbei und schlenzte mit links aus 15 Metern den Ball in den oberen linken Winkel zum 3:2 (86.). In der Nachspielzeit schickte Leandro Morgalla Lakenmacher auf die Reise, doch Sprint warf sich in den Ball , verhinderte den erneuten Ausgleich (90.+1). Der fiel zwei Minuten späte mit der letzten Spielaktion. Ein Flanke von links durch Steinhart wurde vor die Füssen von Morgalla geklärt, der kam rechts am Strafraumeck zum Abschluss, sein Schuss rutschte unter Sprint hindurch zum 3:3 ins Netz (90.+3).
So kam es direkt nach Abpfiff zum Elfmeterschießen um den Finaleinzug. Jedes Team durfte drei Schützen nominieren. Für die Löwen begann Joseph Boyamba, scheiterte mit seinem unplatzierten Schuss an Sprint. Den Elfmeter von Jean-Paul Boetius lenkte Kretzschmar anschließend an den Pfosten. Souverän brachte Steinhart die Sechzger erstmals in Führung. Jonjoe Kenny war der nächste Schütze, verwandelte sicher zum 1:1. Auch Daniel Wein blieb cool, brachte die Löwen in Führung. Nun musste Lukebakio treffen, was dieser auch tat. Also ging auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung. Meris Skenderovic traf zum 3:2. Sunjic glich zum 3:3 aus. Lakenmacher brachte die Sechzger wieder in Führung, ehe Deyovaisio Zeefuik den Ball an die Unterkante der Latte hämmerte, von wo er nach vorne raussprang. Somit gewannen die Löwen das Elfmeterschießen mit 4:3 und stehen im Finale morgen um 16 Uhr gegen Austria Klagenfurt, das sein Halbfinale mit 2:1 gegen den Grazer AK gewonnen hatte.
STENOGRAMM, Halbfinale Wörthersee-Cup, 19.11.2022, 16 Uhr
TSV 1860 München – Hertha BSC 7:6 n.E. (3:3, 1:1)
1860, 1. Halbzeit: 1 Hiller (Tor) – 22 Lannert, 39 Morgalla, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 6 Rieder – 9 Vrenezi, 10 Kobylanski, 38 Wörl, 8 Tallig – 15 Bär.
1860, 2. Halbzeit: 40 Kretzschmar (Tor) – 20 Deichmann (72., Morgalla), 3 Lang, 5 Moll, 36 Steinhart – 17 Wein – 14 Skenderovic, 18 Knöferl, 13 Freitag, 33 Boyamba, – 19 Lakenmacher.
BSC, 1. Halbzeit: 45 Sprint (Tor) – 52 Ziemer, 5 Uremovic, 29 Tousart, 17 Mittelstädt – 6 Darida, 8 Serdar – 37 El-Jindaoui, 27 Prince Boateng, 40 Ejuke – 18 Kanga.
BSC, 2. Halbzeit: 45 Sprint (Tor) – 16 Kenny, 3 Rogel, 54 Da Silva Kiala, 36 Zeefuik – 34 Sunjic, 10 Boetius – 14 Lukebakio, 23 Richter, 30 Lee – 39 Scherhant.
Tore: 1:0 Vrenezi (20.), 1:1 Kanga (42.), 1:2 Moll (54., Eigentor), 2:2 Lakenmacher (72.), 2:3 (86.), 3:3 Morgalla (90.+3).
Elfmeterschießen: 0:0 Boyamba, 0:0 Boetius, 1:0 Steinhart, 1:1 Kenny, 2:1 Wein, 2:2 Lukebakio, 3:2 Skenderovic, 3:3 Lukebakio, 4:3 Lakenmacher, 4:3 Zeefuik.
Gelbe Karten: –.
Zuschauer: 1.200 im Wörthersee-Stadion
Schiedsrichter: Philip Gadler; Assistenten: Jürgen Hartenberger, Edin Avdic (Kärten).