SECHZIGMÜNCHEN.
 

Günther Gorenzel über die Trainerfreistellung: „Das war keine Bauchentscheidung!“

Günther Gorenzel ist von der Qualität des Kaders überzeugt, sieht derzeit bei den Spielern aber ein psychologisches Problem. 

Am Morgen vor dem Training wurde Michael Köllner als Cheftrainer des TSV 1860 München freigestellt, am frühen Nachmittag erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, was letztlich dazu geführt hatte.

„Die Entscheidung, Michael freizustellen, ist mir sehr schwer gefallen“, ließ der 51-Jährige wissen. Er habe großen Respekt vor dem Oberpfälzer. „Michael Köllner hat vor mehr als drei Jahren in einer schwierigen Situation das Traineramt übernommen. Seinen Enthusiasmus habe ich immer sehr geschätzt. Er hat tiefe Spuren hinterlassen.“

Er, Gorenzel, sei bis zur Pause des Dresden-Spiels noch der festen Überzeugung gewesen, „dass wir den Turnaround schaffen“. Doch einmal mehr sei es der Mannschaft nicht gelungen, die Leistung der ersten 25 Minuten über die komplette Spielzeit abzurufen. „Das reicht einfach nicht“, so seine Erkenntnis. Trotz guten Trainingslagers habe man aus den ersten drei Spielen 2023 nur drei Punkte geholt. Das sei für die Ansprüche zu wenig.

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Jetzt gehe es darum, die sportliche Situation zu stabilisieren. Gorenzel selbst stellt sich dafür als Trainer zur Verfügung. Der Österreicher, der die UEFA-Pro-Lizenz beim DFB mit einer 1,0 abgeschlossen hat, sieht es zwar nicht als seine Lebensplanung, das Amt des Cheftrainers bei den Löwen zu übernehmen. Große Alternativen hat der Magister der Sportwissenschaften aber keine. Co-Trainer Stefan Reisinger, der aktuell den Fußballlehrer-Lehrgang absolviert, muss nächste Woche wieder in Präsenz nach Frankfurt.

„Ich will nicht bis Saisonende an der Linie stehen, sondern versuche, möglichst bald eine Dauerlösung zu präsentieren. Diese ist aber abhängig von den wirtschaftlichen Gegebenheiten“, so der Österreicher. Zusammen mit seinem Geschäftsführer-Kollegen Marc-Nicolai Pfeifer, der für den kaufmännischen Part bei den Löwen zuständig ist, muss er diese in den kommenden Tagen abklären.

Gorenzel stellte nochmals klar, dass die Entscheidung kein Alleingang von ihm war. „Ich bin keiner, der aus dem Bauch heraus entscheidet, sondern analysiere die Dinge akribisch.“ So sei dies auch im Anschluss an das Dresden-Spiel geschehen – bis kurz vor Mitternacht. Mit „einigen Personen“ habe er gesprochen. Wer das genau war, wollte er nicht verraten. Nur so viel: „Ich tausche mich über die sportliche Situation regelmäßig mit den Gesellschaftern aus.“ Er habe von Montag auf Dienstag nochmals darüber geschlafen. Am Entschluss änderte das aber nichts!

Nun gelte es, nicht auf die Tabelle zu schauen, sondern sich wieder auf die Grundtugenden zu konzentrieren. „Wir müssen uns auf den nächsten Pass, auf den nächsten Zweikampf, auf die nächste Aktion fokussieren.“ Nach wie vor sei man von der sportlichen Qualität des im Sommer zusammengestellten Kaders überzeugt. „Wir müssen das zusammen hinbekommen. Dabei brauche ich die Unterstützung des Trainerteams und von allen Spielern.“

Gorenzel hat beim Team ein psychologisches Problem ausgemacht. „Ich muss in den Kopf des einen oder anderen Spielers kommen, um mir ein genaues Bild über die Psyche zu machen.“ Hier wird er ansetzen. „Wir müssen nicht nachdenken, was in zwei oder drei Monaten passiert, sondern uns auf das nächste Spiel konzentrieren.“ Zudem wird er die Trainingsgruppe auf 20 bis maximal 22 Spieler verkleinern. „Es bringt nichts, mit 25, 26 oder 27 Spielern auf dem Platz zu stehen.“ Außerdem appelliert Gorenzel an den Teamspirit. „Kein Spieler kann allein ein Spiel gewinnen. Jeder Einzelne wird mit seinen inhaltlichen Fähigkeiten in den kommenden Wochen eine Rolle spielen“, so der gebürtige Grazer.

Die kommenden Wochen wartet eine Menge Arbeit auf Gorenzel. Neben seinen Aufgaben als Geschäftsführer und Interimscoach muss er sich auch mit „Trainerprofilen“ beschäftigen. Langweilig wird ihm dabei sicher nicht!

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