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Gorenzel vor Oldenburg: „Es geht nicht um eine Revolution, sondern um Nuancen!“

Interimscoach Günther Gorenzel hat in der Kürze der Zeit versucht, die Balance, das Gleichgewicht in den Prozessen wieder hinzubekommen. 

Für die Löwen geht es am Sonntag, 5. Februar 2023, zum VfB Oldenburg. Anpfiff im Marschwegstadion ist um 13 Uhr. Das Spiel ist live bei Magenta Sport zu sehen.

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In seiner Doppelfunktion als Geschäftsführer Sport und Interimscoach stand Günther Gorenzel vor dem Auswärtsspiel in Oldenburg den Medienvertretern fast 40 Minuten Rede und Antwort. „Aus meiner Sicht geht es darum, die Spieler an ihre Stärken zu erinnern“, umriss er seinen Auftrag in den ersten beiden Trainingstagen. „Die Jungs müssen wieder den Glauben an sich finden und mit Überzeugung und Brutalität das über 90 Minuten durchziehen.“ Die Mannschaft habe eine hohe individuelle Qualität. „Wir müssen aber die richtige Balance finden. Sicher wird es nicht möglich sein, über die komplette Spielzeit die Dinge fußballerisch zu lösen.“

Nach Ansicht von Gorenzel geht es darum, das Gleichgewicht in den Prozessen hinzubekommen, das richtige Verhalten in bestimmten Spielsituationen. Deshalb führt Gorenzel viele Gespräche – nicht nur mit den Spielern, sondern auch mit dem Trainerteam, um aus den einzelnen Wahrnehmungen ein stimmiges Gesamtbild abzuleiten. Gorenzel selbst sieht sich in erster Linie als Analyst, sammelt die Eindrücke. „Die Mannschaft hat auf allen Positionen genügend Qualität.“ Die Negativserie mit nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen habe deshalb viel mit Psychologie zu tun.

Der Österreicher stellte nochmals klar, dass es nicht seiner Lebensplanung entspräche, „mich langfristig an die Linie zu stellen“. Er habe das Gefühl über 18, 19 Jahre gehabt und sprang auch ein, als Michael Köllner krankheitsbedingt nicht die Übungseinheiten leiten konnte. Deshalb sei es ihm auch nicht schwergefallen, auf den grünen Rasen zurückzukehren. „Das Gefühl ist schnell wieder zurückgekommen.“ Das gehe aber nur, weil er eine „super Unterstützung“ vom Trainerteam und seinem Geschäftsführer-Kollegen Marc-Nicolai Pfeifer habe.

Informationen zum Auswärtsspiel in Oldenburg.

Gorenzel sieht sich in der Verantwortung, hat deshalb die Doppelfunktion übernommen. „Mir liegen die Löwen am Herzen. Ich ziehe das durch, sehe mich in der Verpflichtung, etwas zurückzugeben. Dafür arbeite ich auch 13, 14 Stunden täglich.“

Bewusst lenkt der gebürtige Grazer den Fokus nur aufs nächste Spiel, ist nicht bereit, Aussagen über einen künftigen Trainer zu machen. „Das fordere ich auch von der Mannschaft ein. Der Fokus soll nur auf dem nächsten Zweikampf, dem nächsten Pass, der nächsten Ballmitnahme liegen. Alles andere ist nicht förderlich für das, was ich dem Team mitgeben will.“ Ohnehin verfahre er strickt nach dem Grundsatz, keine Details zu internen Gesprächen preis zu geben.

Aus den Eindrücken der ersten beiden Trainingstage habe sich ein schlüssiges Bild ergeben. „Zuletzt sind viele Dinge auf die Mannschaft eingeprasselt. Wir haben den Jungs eine klare Message gegeben, woran sie vom Kopf her arbeiten müssen, damit wir wieder geschlossen in eine Richtung marschieren. Dabei geht es nicht um eine Revolution, sondern um Nuancen!“

Gorenzel ist pragmatisch. Deshalb hat er die Trainingsgruppe auf die Spieler reduziert, die momentan in der engeren Auswahl für den Spieltagskader stehen. „Es ist schwierig, mit 25, 26 oder 27 Spielern zu arbeiten“, so seine Begründung. Dass Quirin Moll und Marius Willsch wieder dem Kader angehören, sei eine Selbstverständlichkeit. „Wir haben im November den beiden kommuniziert, dass es schwierig sein wird, in der Rückrunde viele Einsatzzeiten zu bekommen.“ Dadurch wollte man den Spielern, deren Verträge im Sommer auslaufen, die Möglichkeit geben, sich im Winter schon einen neuen Klub zu suchen. „Die eine oder andere Option war da, es hat sich aber nichts Konkretes ergeben, deswegen sind sie wieder voll im Training.“ Moll stand sogar aufgrund der Krankheit von Daniel Wein bereits gegen Dresden wieder im Kader. Willsch dagegen muss erst seinen Trainingsrückstand nach Verletzung aufarbeiten, bevor er eine Option darstellt. Auch Milos Cocic befindet sich noch im Aufbautraining.

Die Aufgabe bei Aufsteiger VfB Oldenburg ist nicht leicht. Schon im Heimspiel haben sich die Löwen schwergetan, nur durch einen späten Treffer von Jesper Verlaat knapp mit 1:0 gewonnen. „Oldenburg ist eine Mannschaft, die hoch attackiert, nach vorne geht, den Gegner rasch unter Druck setzt“, analysiert Gorenzel die Niedersachsen. Darauf sei man vorbereitet. „Sie kommen über die Wucht, führen die Zweikämpfe mit einer aggressiven Entschlossenheit. Deshalb erwartet uns ein kampfbetontes Spiel, bei ähnlichen Wetterbedingungen wie hier. Du musst dich mit allem, was du hast, dagegen wehren“, weiß Gorenzel.

Dass das Team nach einer Phase von sieben Spielen, die nicht erfolgreich waren, keineswegs vor Selbstvertrauen strotzt, sei normal. „Wir müssen die negativen Ergebnisse zur Seite schieben und an uns selbst glauben“, fordert Gorenzel für Sonntag. „Dieses Selbstverständnis brauchen wir wieder!“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

VFB: 49 Mielitz (Tor) – 4 L. Deichmann, 3 Appiah, 32 Steurer – 17 Möschl, 8 Zietarski, 19 Buchtmann, 27 Ndure – 6 Starke, 24 Badjie – 9 Wegner.
Ersatz: 28 Onken(Tor) – 5 Herbst, 7 Brand, 10 Krasiqi, 11 Adetula, 12 Schäfer, 13 Schmidt, 16 Stendera, 18 Richter, 20 Bookjans, 21 Kaissis, 29 Ademi, 44 Knystock, 45 Hasenhüttl.
Nicht dabei: 1 Kisiel (Schulterprobleme), 22 Engel (nicht berücksichtigt), 31 Plautz (Muskelfaserriss).

1860: 1 Hiller (Tor) – 22 Lannert, 39 Morgalla, 4 Verlaat, 36 Steinhart – 6 Rieder – 7 Lex, 10 Kobylanski, 26 Holzhauser, 9 Vrenezi – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 12 Schmid, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 5 Moll, 8 Tallig, 11 Greilinger, 14 Skenderovic, 15 Bär, 27 Belkahia, 33 Boyamba, 38 Wörl.
Nicht dabei: 13 Freitag (U21), 17 Wein (krank), 20 Y. Deichmann (Gelb-Sperre), 23 Sür, 24 Wicht (beide U19), 25 Willsch (Trainingsrückstand), 30 Cocic (Aufbautraining).

Schiedsrichter: Patrick Schwengers (Travemünde); Assistenten: Marco Scharf (Cuxhaven), Alexander Roppelt (Bad Schwartau).

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