Ähnliche Kapriolen wie das Wetter - Sonnenschein und gleichzeitig Schneeregen - bot auch das Spiel der Löwen gegen Erzgebirge Aue. Nach vielversprechendem Beginn musste das Fröhling-Team bereits in der 5. Minute durch Romaria Kortzorg das 0:1 hinnehmen. Trotz Dominanz und einiger hochkarätiger Chancen der Sechzger (Vollmann, Rodri) rettete Erzgebirge Aue die Führung über die Zeit, schloss in der Tabelle bis auf einen Punkt auf die Löwen auf.
Personal: Löwen-Cheftrainer Torsten Fröhling musste verletzungsbedingt auf Moritz Volz (Muskelfaserriss), Daylon Claasen (Sehneneinriss am Knie), Rubin Okotie (Knieprobleme) und Fejsal Mulic (Trainingsrückstand) verzichten. Guillermo Vallori, Anthony Annan und Martin Angha schafften nicht den Sprung in den 18er-Kader. Im Vergleich zum letzten Heimspiel gab es einige Änderungen. So verteidigte Gary Kagelmacher wieder für Angha auf der rechten Seite, Kai Bülow nahm die Innenverteidigerposition von Vallori ein, Julian Weigl begann für Ilie Sanchez im Mittelfeld und Rodri durfte für Valdet Rama erstmals als Sturmspitze ran.
Spielverlauf: Die erste gefährliche Szene hatten die Löwen nach 62 Sekunden. Nach einem Pass von Christopher Schindler lief Korbinian Vollmann im Zentrum Richtung Tor. Sein Flachschuss aus 22 Metern wurde aber sichere Beute von FCE-Schlussmann Martin Männel (2.). Eine Minute später versagte Schiedsrichter Arne Aarnink den Sechzgern einen klaren Elfmeter. Vollmann hatte sich selbst die Kugel in den Strafraum vorgelegt, René Klingbeil traf mit seiner Grätsche nur die Beine des Löwen-Spielers, die Pfeife blieb aber stumm (3.). Das Tor fiel auf der anderen Seite. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld konterte Aue, Stefan Mugosa passte am Strafraum quer auf Romario Kortzog, der aus 16 Metern frei zum Abschluss kam und unhaltbar für Vitus Eicher ins linke untere Eck traf (5.). Die Löwen brauchten ein paar Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen, nahmen dann aber wieder das Heft in die Hand. Ein abgefälschter Schuss von Julian Weigl schrammte in der 11. Minute knapp am rechten Pfosten vorbei. Eine scharfe Hereingabe von der linken Strafraumseite durch Vollmann verpasste Krisztian Simon am vorderen Eck nur um Haaresbreite (18.). Christopher Schindler versuchte es nach einer Vollmann-Ecke von rechts mit einer Direktabnahme aus 14 Metern, sein Aufsetzer wurde aber sichere Beute von Männel (23.). Die Riesen-Ausgleichschance vergab Vollmann in der 34. Minute. Jannik Bandowski hatte von links geflankt, der 21-Jährige war vollkommen frei am ersten Pfosten an die Kugel gekommen, köpfte sie aber am langen Eck vorbei. Aus heiterem Himmel kamen zwei Minuten später die Sachsen zu einer Möglichkeit. Patrick Schönfeld hatte fast von der rechten Eckfahne geflankt, fast unbedrängt stieg Stefan Mugosa zum Kopfball hoch, setzte die Kugel aber neben das Tor (36.). Somit nahmen die Gäste die glückliche Führung mit in die Pause.
Torsten Fröhling: »Enttäuscht, aber nicht entmutigt«
Auch den zweiten Durchgang begannen die Löwen druckvoll, hatten gleich eine gute Chance. Daniel Adlung kam nach einer Rechtsflanke von Simon aus neuen Metern am langen Eck an die Kugel. Nur mit Mühe konnte Männel den nicht festen, aber extrem gut platzierten Kopfball um den linken Pfosten lenken (46.). Die Hereingabe von Bandowski nach einem Tempolauf über die linke Seite klärte die Auer Verteidigung in höchster Gefahr (50.). Kurz danach kam Weigl an der Strafraumkante zum Abschluss, aber seinem Schuss fehlte der Druck, so dass Männel erneut parieren konnte (51.). Eine Hereingabe von der rechten Grundlinie durch Gay Kagelmacher nahm Adlung direkt, sein Drehschuss wurde aber von Selcuk Alibaz zur Ecke abgefälscht (55.). In der 62. Minute dribbelte Simon über rechts in den Strafraum, stolperte jedoch, rappelte sich wieder auf, sein Sieben-Meter-Schuss aus spitzem Winkel landete jedoch am Außennetz. Kurz nach seiner Einwechslung passte Edu Bedia gefährlich zurück auf Eicher, doch war hellwach, konnte gerader noch vor Mugosa klären (64.). Auf der anderen Seite kam Rodri nach einem Schussversuch von Vollmann fünf Meter vor Männel an die Kugel, hatte aber bei seinem Abschluss zu viel Rücklage, so dass der Ball über die Latte ging (65.). Die Sechzger drängten weiterhin auf den Ausgleich, doch oft waren die Zuspiele zu unpräzise, um die tiefstehenden Auer vor entscheidende Probleme zu stellen. In der Schlussphase kamen mit Valdet Rama und Marius Wolf noch zwei Offensivkräfte. Die beste Chance hatten trotzdem die Gäste. Nach Zuspiel von Kortzorg kam Benatelli halbrechts aus sieben Metern zum Abschluss, sein Schuss strich aber knapp am linken Pfosten vorbei (81.). So nahm Aue die drei Punkte mit nach Sachsen, verkürzte den Abstand auf die Löwen als 15. auf einen Zähler.
Löwenrunde nach AueHacker-Pschorr-Fantalk