SECHZIGMÜNCHEN.
 

Die Löwen trauern um Herbert Scheller.

Herbert Scheller erzielte als Verteidiger in den vier Jahren für die Löwen nicht viele Tore, aber viele wichtige. 

Noch im aktuellen Stadionheft für die Partie gegen die SpVgg Bayreuth haben wir uns dem Aufruf der Familie angeschlossen, für die Intensivpflege von Herbert Scheller zu spenden. Nun ging es sehr schnell: Der Ex-Löwen-Spieler ist am Donnerstag, 19. April 2023, in seinem Wohnort Brunnthal verstorben.

Im Dezember 2022 war bei Herbert Scheller ein Hirntumor diagnostiziert worden, der ihn halbseitig gelähmt hatte. Dieser wurde entfernt, doch die Diagnose „Glioblastom Grad 4“ bot wenig Aussicht auf Heilung. Von Mitte Januar bis Mitte März dieses Jahres war der frühere 1860-Verteidiger in Reha – mit mäßigem Erfolg. Von einem Tag auf den anderen wurde er nach Hause entlassen. Um die 24-Stunden-Pflege finanziell realisieren zu können, hatte die Familie um Spenden gebeten. Doch dann ging alles schneller als gedacht.

Mit Herbert Scheller verlieren die Löwen einen Spieler, der den älteren Sechzger-Fans viele unvergessene Augenblicke bereitet hatte. Im August 1977 war er vom 1. FC Kaiserslautern zum TSV 1860 München gekommen. Vermittelt hatte ihn sein damaliger Trainer Erich Ribbeck, bei dem der Verteidiger meist auf der Bank gesessen war. Bis heute ist Scheller zusammen mit Horst Heldt der erfolgreichste Derby-Torschütze (je drei Treffer) in der Bundesligageschichte des TSV 1860 München. Insgesamt absolvierte er von 1977 bis 1981 92 Partien im Oberhaus (12 Tore) und 38 in der 2. Bundesliga (1).

In wichtigen Spielen blühte Scheller immer auf, besonders, wenn es gegen die Roten ging. In die Saison 1977/78 waren die Löwen mit 1:11 Punkten gestartet, gingen als Außenseiter am 12. November 1977 ins Derby. „Für mich war es das erste Mal, dass ich vor 70.000 Zuschauern spielen durfte. Und dann gelangen mir gleich zwei Tore. Beim ersten hatte Katsche Schwarzenbeck eine Flanke rausgeköpft. Ich nahm den Ball direkt und traf ins lange Eck. Der zweite Treffer war ein Elfmeter in der 90. Minute. Da führten wir bereits mit 2:1“, erinnert sich Scheller.

Auch in der Saison 1978/79 ebnete Scheller mit einem Elfmetertor am letzten Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken zum 3:1-Endstand den Weg zurück in die Bundesliga. Wichtiger noch als die Treffer im Derby oder gegen Saarbrücken war allerdings Schellers Doppelpack zweieinhalb Jahre später gegen seinen Ex-Klub Kaiserslautern. Es war das letzte Heimspiel der Saison 1979/80 und Sechzig befand sich in akuter Abstiegsgefahr. Um beruhigt zum letzten Auswärtsspiel nach Frankfurt reisen zu können, brauchte man unbedingt einen Sieg. Bereits in der 14. Minute brachte Scheller 1860 mit einem 30-Meter-Volleyschuss in Führung. Bereits im direkten Gegenzug glich der FCK aus und ging seinerseits vor der Pause in Führung. Unmittelbar nach Wiederanpfiff erzielte Beppo Hofeditz das 2:2. Das war aber immer noch zu wenig. Ein Sieg musste her und in der Schlussminute überwand Scheller FCK-Keeper Ronnie Hellström zum Klassenerhalt. „Das ist der größte Tag meiner Laufbahn“, jubelte der Verteidiger.

Die gesamte Löwen-Familie ist in tiefer Trauer. Herbert Scheller hat als Sechzger tiefe Spuren hinterlassen. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau, den Kindern und Enkelkindern. Ruhe in Frieden!

Die Beisetzung findet am Mittwoch, 26. April 2023, im engsten Familienkreis statt. Die Tochter Tanja Scheller hat sich im Namen der Familie „herzlich für die Unterstützung des Vereins und der Fans“ bedankt. „Auch haben wir ein digitales Kondolenzbuch erstellt, welches insbesondere auch den Fans die Möglichkeit geben soll, letzte Worte an Herbert zu richten. Gerne dürfen auch Anekdoten und alte Geschichten hinterlassen werden.“

Zum digitalen Kondolenzbuch >>

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