SECHZIGMÜNCHEN.
 

Schmöller fordert Mentalität der 2. Halbzeit des Bielefeld-Spiels beim Waldhof.

Für Frank Schmöller gilt es jetzt, möglichst schnell den Kopf freizukriegen und in Mannheim wieder anzugreifen. 

Die Löwen reisen zum letzten Spiel des Jahres am Mittwoch, 20. Dezember 2023, zum SV Waldhof Mannheim. Anpfiff im Carl-Benz-Stadion ist um 18.60 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen.

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Etwas verspätet kam Frank Schmöller zur Löwenrunde. Zuvor war er noch beim Zahnarzt gewesen, was aber nichts mit dem Spiel am Abend zuvor zu tun hatte, wie der Interimscoach glaubwürdig beteuerte. Schon mal beim ärztlichen Bulletin angekommen, setzte er das gleich fort. Milos Cocic habe in Bielefeld eine Prellung am operierten Fuß erlitten, auch Tim Rieder sei beim Arzt, das Ergebnis stehe aber noch aus. Und ob Fabian Greilinger nach seiner Virusinfektion bereits wieder Grünes Licht erhalte, wisse er noch nicht. Ebenso sei mittlerweile Leroy Kwadwo fraglich. Zwar dürfe er nach seiner Gelbsperre wieder spielen, doch sei er nun erkrankt.

Wenigstens konnte der 57-Jährige erfreuliches bei Joël Zwarts berichten. Der verletzte Stürmer, der zurzeit in seiner niederländischen Heimat weilt, saß in Bielefeld auf der Tribüne. Schmöller nutzte die Gelegenheit, um sich mit dem 24-Jährigen zu unterhalten. „Er macht gute Fortschritte in der Reha“, konnte er berichten. Das lässt hoffen, dass Zwarts im neuen Jahr wieder nach München zurückkehrt.

Ansonsten war die 0:2-Niederlage am Vortag das beherrschende Thema. Schmöller, der kein Freund von Schönfärberei ist, wollte trotzdem noch mal seine Sicht der Dinge schildern. Vor allem mit der 1. Halbzeit war der Ex-Profi überhaupt nicht zufrieden. „Vor jedem Gegentor hatten wir eine eigene Offensivaktion“, ärgerte er sich darüber, wie sein Team danach umschaltete. Wobei er anmerkte, dass der Schiedsrichter vor dem 0:1 auch Elfmeter für die Löwen hätte geben können. So wertete der frühere FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati das Vergehen von Marius Wörl gegen Eroll Zejnullahu in der 11. Minute in seiner Kolumne auf liga3-online.de als klaren Strafstoß. „Dazu klatscht der Ball bei Bielefeld beim 1:0 an den Innenpfosten und trudelt anschließend über die Linie, bei uns geht er an die Latte oder den Pfosten. Jeder sieht, dass uns derzeit das Spielglück fehlt!“

Als weiteren Beleg für diese These führt Schmöller die Chance von Manfred Starke an, als Arminia-Keeper Jonas Kersken einen Schuss von Albion Vrenezi fallen ließ, Starke aber aus kurzer Distanz die Kugel übers Tor setzte. „Das war ein Brett, den muss er eigentlich machen!“ Trotzdem wollte Schmöller ihn nicht an den Pranger stellen. Es sei momentan kein individuelles Problem, sondern ein des gesamten Teams. „Wir müssen jetzt schnell wieder die Köpfe nach oben kriegen und in Mannheim die Leistung der zweiten Hälfte des Bielefeld-Spiels zeigen.“ Dazu mahnte er an, dass eine Partie 90 Minuten dauere. „Ich muss die Mannschaft schon fragen, wieso sie nicht von Anfang an gespielt hat wie in der 2. Halbzeit…“

Die Löwen, da macht Schmöller keinen Hehl daraus, befinden sich jetzt erst mal in einer äußerst prekären Tabellenlage. Gegner Waldhof Mannheim, derzeit auf Platz 17, könnte mit einem Sieg nach Punkten mit dem TSV 1860 gleichziehen. „Wir müssen jetzt zeigen, dass wir Abstiegskampf können. Schließlich haben wir uns selbst in die Situation gebracht. In Mannheim müssen wir gemeinsam rausgehen und – auch wenn es abgedroschen klingt – über den Kampf zum Spiel finden, vorne entschlossener und konsequenter sein und endlich wieder ein Tor schießen!“

Ob er eventuell überlege, nicht von Anfang an Jesper Verlaat als Sturmspitze aufzubieten, wurde Schmöller gefragt. „Nein, das ist keine Alternative, auch wenn Jesper in der Schlussphase noch zwei Chancen vorne hatte.“ Damit war der Abwehrchef torgefährlicher als Mittelstürmer Fynn Lakenmacher, der einmal mehr läuferisch und kämpferisch überzeugte. „Ihm fehlt das Selbstvertrauen“, sagt der Trainer. Als ehemaliger Stürmer könne er mit ihm mitfühlen, es gäbe immer wieder solche Phasen. „Fynn macht die Bälle gut fest, aber er bringt sich im letzten Drittel nicht in die Position, wo wir ihn bräuchten. Dann ist es schwierig für ihn, Tore zu schießen.“ In der 2. Halbzeit habe man genügend Chancen herausgespielt. „Da musst du als Stürmer bei den Flanken auch in den entscheidenden Räumen sein. Das ist nun mal das A und O!“

Die Torflaute nur an Lakenmacher festzumachen, sei für Schmöller zu kurz gedacht. Schließlich hätten auch die anderen nicht getroffen. Für große Änderungen im taktischen und personellen Bereich fehle schlichtweg die Zeit. Schließlich gehe es schon am Mittwoch wieder weiter.

Doch ohnehin sei es wichtiger, den Kopf freizukriegen. „Fußball wird zu 80 Prozent im Kopf entschieden. Und da fehlt es momentan bei uns!“ Viele würden bei Sechzig immer alles schwarz oder weiß sehen, „aber wir waren nicht völlig chancenlos.“ Als Indiz für seine These führt Schmöller die zweiten 45 Minuten an. „Als wir mit dem Rücken zur Wand standen, ging es plötzlich. Diese Mentalität müssen wir von Beginn an an den Tag legen und weiter Gas geben. Wir müssen jetzt die Spieler finden, die dazu bereit sind, alles zu geben, für die Aufgabe brennen und die mit dem Druck zurechtkommen.“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

SVW: 30 Hawryluk (Tor) – 18 Jans, 5 Seegert, 15 Karbstein, 28 Carls – 8 Wagner, 21 Rieckmann – 36 Arase, 7 Bahn, 9 Gouras – 32 Okpala.
Ersatz: 40 Pummarrin (Tor) – 3 Riedel, 4 Sechelmann, 10 Sohm, 11 Hawkins, 17 Abifade, 20 Lockl, 22 Mabella, 23 Gattermayer, 25 Bolay, 26 Albenas, 33 Taz.
Nicht dabei: 1 Bartels (muskuläre Probleme), 19 Herrmann (muskuläre Probleme), 27 Zok (Zerrung).

1860: 15 Richter (Tor) – 3 Lang, 4 Verlaat, 21 Kwadwo, 36 Steinhart – 6 Rieder, 8 Starke – 17 Schröter, 5 Zejnullahu, 10 Vrenezi – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 12 Schmid (Tor) – 2 Kurt, 7 Guttau, 13 Bonga, 18 Kloss, 22 Sulejmani, 23 Sür, 27 Ouro-Tagba, 29 Ludewig, 30 Cocic, 31 Tarnat, 35 Glück, 37 Frey.
Nicht dabei: 1 Hiller (Private Gründe), 9 Zwarts (Bauchmuskelverletzung), 11 Greilinger (Viruserkrankung).

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg); Assistenten: Jost Steenken (Nordhorn), Kevin Behrens (Hasede); Vierter Offizieller: Timo Klein (Kaiserslautern).

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