SECHZIGMÜNCHEN.
 

U21 mit Katastrophenspiel & 0:6-Niederlage bei Schlusslicht Kirchheim.

Wähnte sich im falschen Film: U21-Chefcoach Frank Schmöller (li.). 

Die Löwen-U21 hat sich beim Tabellenletzten Kirchheimer SC eine 0:6-Packung eingehandelt. Schon zur Pause lag die Sechzger-Reserve mit 0:4 zurück. „Das war ein komplett schwarzer Tag“, wollte sich Trainer Frank Schmöller nicht mit tiefgreifenden Analysen aufhalten.

Es waren gerade mal 70 Sekunden gespielt, da lagen die kleinen Löwen bereits in Rückstand. Marc Zimmermann passte an der eigenen Strafraumgrenze nach vorne auf Anian Brönauer, der spielte den Ball etwas zu scharf zurück auf Zimmermann, Roman Prokoph ging dazwischen, hatte leichtes Spiel gegen Maxi Rothdauscher im 1860-Tor, traf zum 1:0 für den Tabellenletzten (2.). Drei Minuten später setzte Andrii Herth einen 21-Meter-Freistoß an den rechten Außenpfosten (5.). Wiederum drei Minuten danach lag der Ball erneut im Löwen-Tor. Nach einem weiten und hohen Einwurf von der linken Seite landete die Kopfballabwehr von Brönauer bei Herth, der fast auf der linken Grundlinie stand und Rothdauscher mit einem Schuss ins kurze Eck zum 2:0 überwand (8.). Die erste Chance hatten die Sechzger in der 13. Minute. Einen hohen Ball von Yannik Seils aus der eigenen Hälfte nahm Samir Neziri an der Strafraumkante mit der Brust mit, sein erster Schussversuch wurde geblockt, der zweite aus sieben Metern ging leicht abgefälscht knapp am rechten Pfosten vorbei. Eine Ablage von Jeremie Zehetbauer setzte Zimmermann aus 18 Metern knapp über den Querbalken (16.). Langsam schienen die kleinen Löwen im Spiel angekommen zu sein, doch dann fabrizierten sie wieder einen absoluten Bock in der Defensive. Philipp Maiberger kam auf der rechten Seite im Rücken der Abwehr frei zum Flanken, am zweiten Pfosten stand der eingelaufene Prokoph vollkommen frei im Fünfmeterraum, schob ungehindert aus kurzer Distanz zum 3:0 ein (19.). Irgendwie brachten die kleinen Löwen keine Linie in ihr Spiel. Trainer Frank Schmöller wechselte noch vor der Pause Brahim Moumou und Ahanna Agbowo ein. Aber die vielen Ungenauigkeiten im Passspiel machten es den Kirchheimern leicht, die Sechzger von ihrem Tor fernzuhalten. In der 43. Minute fiel gar noch das 4:0. Nach einem Querschläger von Agbowo im eigenen Strafraum setzte sich Hert im Zweikampf gegen Maximilian Karl durch, sein Lupfer von links in die Mitte brauchte der eingelaufene Luca Maurer aus fünf Metern nur noch per Kopf ins lange Eck zu verlängern. Ein Schuss von Moumou halblinks an der Strafraumkante blockte Maiberger zur Ecke (45.). So ging es mit 0:4 aus 1860-Sicht in die Pause.

Die 2. Halbzeit fing genauso schlecht wie die erste Hälfte an. Nach nicht einmal 120 Sekunden brachte Tobias Seidl den eingewechselten Alessandro Cazorla im Strafraum zu Fall, Schiedsrichterin Marina Bachmann zeigte auf den Punkt. Cazorla lief selbst an, schickte Rothdauscher ins rechte Eck und versenkte die Kugel im linken zum 5:0 (48.). Symptomatisch die Szene in der 55. Minute. Eine Flanke von links durch Collin Beutel rutschte auf Moumou durch, der an der Strafraumkante zum Schuss kam, seine Direktabnahme ging aber weit übers KSC-Tor. Nach einer Rechtsflanke von Seidl stand Neziri vollkommen frei im Fünfmeterraum, schoss aber den Ball aus kurzer Distanz genau in die Arme von Torhüter Ivan Babic (65.). In der 69. Minute traf Beutel aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Beinahe wäre Kirchheim wenig später das 6:0 gelungen. Nach einer Faustabwehr von Rothdauscher kam Noel Pfeiffer am rechten Strafraueck zum Schuss, brachte aber die Kugel nicht im leeren Tor unter (75.). Der Treffer fiel drei Minuten später. Einen hohen Ball aus der eigenen Hälfte verlängerte Prokoph per Kopf, Cazorla lief unbedrängt trotz zweier Gegenspieler auf Rothdauscher zu, machte aus zwölf Metern das halbe Dutzend voll (78.). Einen Freistoß aus 20 Metern setzte Claudio Milican knapp übers linke Kreuzeck (80.). In der 83. Minute fehlte einem Schuss von Teo Marosevic aus 17 Metern die Schärfe, um KSC-Torhüter Babic vor ernsthafte Probleme zu stellen. Auf der anderen Seite rutschte ein Freistoß auf Kerim Özdemir durch, der halblinks am Fünfmetereck zum Schuss kam, die Kugel aber übers lange Eck setzte (90.). Das war auch die letzte Aktion in einem Spiel – aus Löwen-Sicht – zum Vergessen.

U21-Trainer Frank Schmöller war bedient, konnte sich nicht daran erinnern, jemals mit einer Mannschaft so sang- und klanglos untergegangen zu sein. „Ich habe noch nie in einem Punktspiel 0:6 verloren“, erklärte der 57-Jährige. „Für diese Leistung gibt es keine Entschuldigung, das war nicht Sechzig-Like. Mir fehlen da einfach die Worte!“

Der Gegner habe mit einfachen Mitteln seine Mannschaft aus dem Spiel genommen. „Wir hatten überhaupt keinen Auftrag. Vorher haben wir gesagt, dass das Spiel über Einstellung und Mentalität entschieden wird. Wir haben alles angesprochen, was passiert ist. Aber anscheinend hat mir keiner zugehört.“

Während bei seinem Team alle fußballerischen Tugenden fehlten, lief es bei Kirchheim vom Anpfiff weg perfekt. „Der Gegner hat leidenschaftlich gekämpft und verdient gewonnen – auch in der Höhe. Bei uns hat überhaupt nichts geklappt. Ich muss mir auch die Frage stellen, ob ich die richtigen Spieler aufgestellt habe.“ Die Konsequenz für Schmöller: Er strich seiner Mannschaft die freien Ostertage!

STENOGRAMM, 27. Spieltag, 28.03.2023, 19.30 Uhr

Kirchheimer SC – TSV 1860 München 6:0 (4:0)

1860: Rothdauscher (Tor) – Karl, Seils, Dulic (67., Thönig), Mehring (27., Moumou/61., Milican) – Brönauer, Zimmermann (33., Agbowo), Beutel – Seidl (75., Marosevic), Neziri, Zehetbauer.

Tore: 1:0 Prokoph (2.), 2:0 Herth (8.), 3:0 Prokoph (19.), 4:0 Maurer (43.), 5:0 Cazorla (48., Foulelfmeter), 6:0 Cazorla (78.).
Gelbe Karten: Maiberger, Prokoph – Milican.
Zuschauer: 180 Sportanlage Kirchheim.
Schiedsrichterin: Marina Bachmann (Putzbrunn); Assistenten: Richard Conrad (Aschheim), Raffael Dauner (Unterhaching).

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Spielbericht Spieltag 27

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