Mit Torsten Fröhling kam das Glück zurück. Seit er Löwen-Cheftrainer ist, hat das Team noch nicht verloren. Mit dem SV Sandhausen kommt am Sonntag, 8. März, 13.30 Uhr, aber eine harte Nuss in die Allianz Arena. Die Kurpfälzer sind 2015 noch ungeschlagen, konnten sich bereits neun Punkte von einem direkten Abstiegsplatz absetzen.
„Für uns sind die nächsten Heimspiele gegen Sandhausen, Aalen und Aue immens wichtig", sagt Torsten Fröhling. „Wir haben in den letzten sechs Spielen nur ein Mal verloren, aber auch nur ein Mal gewonnen", merkt der Trainer an, der von einer schweren Aufgabe spricht: „Wir gehen mit Respekt, aber ohne Angst in das Spiel gegen Sandhausen und wollen mit aller macht die Punkte holen."
Fröhling setzt sowohl auf eine spielerische Verbesserung seines Teams als auch auf die Fans. „Nur das Glück erzwingen geht auf Dauer nicht. Wir müssen mehr Fußball spielen. Ich hoffe, dass uns die Fans so unterstützen wie gegen St. Pauli." Und Torhüter Vitus Eicher ergänzt: „In Ingolstadt hatten wir ein Heimspiel. Da hat man gesehen, was für ein Potenzial Sechzig hat, wie breit die Fanbasis ist. Selbst bei Rückstand war nichts Negatives zu hören. Das hilft uns weiter, gibt Vertrauen. Dass wir noch das 1:1 erzielt haben, war also auch ein Verdienst der Fans."
Für den 24-Jährigen in einer weiteren Hinsicht prägend. In der 86. Minute kam Eicher außerhalb des Strafraums gegen Mathew Leckie einen Schritt zu spät. „Die Jungs haben meinen Fehler ausgebügelt. Da hat man gesehen, dass wir eine Mannschaft sind." Dem pflichtete auch der Trainer bei. „Fehler haben alle gemacht. Entscheidend war, dass nicht der Kopf runtergeht, sondern dass alle mitarbeiten, um das Gegentor zu verhindern. Einer für den anderen - das erwarte ich auch gegen Sandhausen", so Fröhling.
Der Trainer und sein Torhüter sind sich auch in der Einschätzung von Gegner Sandhausen einig. „Das ist ein etablierter, eingespielter Zweitligist, der den Abstiegskampf kennt. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen", sagt Fröhling. „Und wir müssen an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und das Maximum herausholen", erklärt Eicher. „Jedem ist bewusst, dass es ein extrem wichtiges und schweres Heimspiel gegen einen kompakten Gegner wird."
Die bisherige Serie des Erdingers bei den Profis ist beeindruckend. Drei Mal hütete er in der Zweiten Liga das Löwen-Tor, zwei Siege und ein Unentschieden schlagen dabei zu Buche. „Bis jetzt ist es ganz ordentlich gelaufen", sagt Eicher mit einem breiten Grinsen. „Ich habe immer das Glück gehabt, in einer guten Mannschaft zu spielen." Seine Chance, sich langfristig als Nummer Eins bei den Löwen zu etablieren, möchte er unbedingt nutzen. „Für mich ist es schön, endlich dran zu sein. Aber noch wichtiger ist der Erfolg des Teams."
Gegen Sandhausen ist das Kollektiv gefordert, um den verletzten Torjäger Rubin Okotie zu ersetzen. „Da müssen wir improvisieren. Uns bleibt nichts anderes übrig." Als Kandidaten für den 13-fachen Torschützen hat Fröhling mit Marius Wolf, Valdet Rama, Korbinian Vollmann und Stephan Hain gleich vier Stürmer im Auge. Die zuletzt verletzten Fejsal Mulic und Rodri sind dagegen noch nicht so weit, um den Österreicher zu ersetzen.
Die besten Chancen auf die zentrale Angriffsposition besitzt Hain. Gegen Ingolstadt feierte der 26-Jährige nach fast einjähriger Pause ein gelungenes Comeback. „Er ist eine Alternative. Das hat er im Training und bei seiner Einwechslung in Ingolstadt bewiesen." Fröhling schränkt aber ein: „Stephan ist eher ein Strafraumspieler. Um aber dorthin zu kommen, müssen wir offensiver spielen", so der Trainer mit einem verschmitzten Grinsen. Auch Eicher findet, dass Okotie nicht Eins-zu-Eins zu ersetzen ist. „Rubin hat sehr viel für uns geleistet. Wir haben aber genug gute Jungs im Team, um das auffangen können."
FAKTENKARUSSELL. SANDHAUSEN 2015 UNGESCHLAGEN
SECHZIG - DAS LÖWENMAGAZIN ZUM HEIMSPIEL GEGEN SANDHAUSEN
DENIS LINSMAYER ERWARTET EIN »SEHR HART UMKÄMPFTES SPIEL«
SEYI OLAJENGBESI: DER »LEADER« BEIM SV SANDHAUSEN
Die voraussichtlichen Aufstellungen1860: 30 Eicher - 25 Kagelmacher, 26 Schindler, 5 Vallori, 32 Wittek - 28 Weigl, 4 Bülow - 20 Rama, 11 Adlung, 17 Bandowski - 27 Wolf.
Ersatz: 24 Ortega (Tor) - 2 Volz, 6 Stahl, 7 Claasen, 8 Annan, 13 Sanchez, 14 Simon, 16 Hain, 18 Angha, 33 Vollmann.
Nicht dabei: 19 Okotie (Knieprobleme), 9 Rodri, 10 Bedia, 34 Mulic (alle Trainingsrückstand).
SVS: 33 Riemann - 30 Kübler, 27 Olajengbesi, 17 Hübner, 32 Achenbach - 6 Linsmayer, 31 Kulovits - 21 Stiefler - 12 Wooten, 9 Bouhaddouz, 8 Adler.
Ersatz: 1 Knaller (Tor) - 4 Müller, 5 Schulz, 7 Thiede, 11 Kuhn, 13 Gartler, 14 Kister, 15 Bieler, 18 Zellner, 20 Okoronkow, 23 Kratz, 24 Nono, 26 Jovanovic, 34 Pfertzel.
Nicht dabei: 10 Zillner (Reha), 19 Paqarada (Bänderriss im Knöchel).
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart); Assistenten: Matthias Jöllenbeck (Freiburg), Florian Steinberg (Korntal-Münchingen); Vierter Offizieller: Thorsten Braun (Saarbrücken).