SECHZIGMÜNCHEN.
 

U21 kassiert gegen Memmingen das 2:2 erst in der Nachspielzeit.

Die Löwen-U21 hatte wenige Chancen gegen Memmingen. Wenn es gefährlich wurde, war Cristian Leone (re.) immer dabei. 

Die Löwen-U21 erkämpfte sich im Spitzenspiel gegen den FC Memmingen ein 2:2. Pascal Maier hatte die Gäste aus dem Allgäu vor der Pause in Führung gebracht (27.). Cristian Leone (68.) und Brahim Moumou per Foulelfmeter (85.) drehten die Partie. Ein äußerst schmeichelhafter Strafstoß für die Gäste in der Nachspielzeit führte zum Ausgleich durch Lukas Rietzler (90.+4).

Die Gäste aus dem Allgäu begannen druckvoll, beschworen in den ersten Minuten einige brenzlige Szenen vor dem 1860-Tor hervor, ohne aber zu klaren Möglichkeiten zu kommen. Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe die Löwen-U21 erstmal gefährlich vors Tor des FCM kamen. Cristian Leone hatte sich halblinks durchgesetzt, sein Schuss von der Strafraumkante wurde zur Ecke geblockt. Nach einem Rückpass von Sean Dulic wollte 1860-Keeper am Fünfmeterraum den auf ihn zustürmenden Angreifer Pascal Maier ausspielen, der ging dazwischen, eroberte die Kugel und schoss auf kurzer Distanz zum 1:0 ins leere Tor ein (27.). Eine gefährliche Freistoßflanke von rechts durch Moritz Rem entschärfte FCM-Torhüter LukasDa Silva-Pötzinger in dem er sich wagemutig in die Hereingabe warf (30.). Ein Abpraller fiel in der 42. Minute Leone vor die Füße, der halblinks an der Strafraumkante zum Abschluss kam, aber sein Schuss ging knapp übers kurze Eck. So blieb es beim 0:1 aus Löwen-Sicht zur Pause.

Direkt nach Wiederbeginn hatten die Sechzger Glück nach einer Ecke von links. Andre Braun war am ersten Pfosten eingelaufen, schoss aus kurzer Distanz aufs kurze Eck, aber Avdija tauchte ab, parierte den Abschluss (47.). Vier Minuten später knallte Maier aus 15 Metern den Ball an die Unterkante der Latte (51.). Auch der Anfang der 2. Halbzeit gehörte den Gästen aus dem Allgäu, obwohl 1860-Trainer Felix Hirschnagl zur Pause einen Dreifachwechsel vorgenommen hatte. Einen Rückpass vom eigenen Mann nahm in der 57. Minute Avdija in die Hände. Es gab halblinks neun Meter vor dem Tor indirekten Freistoß. Die 1860-Mauer stand auf der Torlinie. Der Schuss von Maximilian Dolinski wurde zur Ecke geblockt (59.). In der 63. Minute klärte eine Hereingabe von Maier, der sich links im Strafraum durchgesetzt hatte, im letzten Moment Dulic vor dem einschussbereiten Moser zur Ecke. In der 68. Minute der Ausgleich. Nach einer Ecke von links verlängerte Daniel Winkler rechts den Ball per Kopf zurück in die Mitte, Leone netzte mit einem artistischen Seitfallzieher aus acht Metern zum 1:1 ins lange Eck. Zwei Minuten später musste Da Silva-Pötzinger sein ganzes Können bei einem Schuss von Evarist Samey aufs rechte untere Eck aufbieten, um den Rückstand zu verhindern (70.). Jetzt waren auch die Sechzger-Fans unter den Zuschauern da, beklatschten diese Szenen ihres Teams. Eine Flanke von rechts durch Maier nach schnellem Umschaltspiel der Memminger parierte Avdija vor dem in der Mitte lauernden Valentin Matkovic (77.). Auf der anderen Seite rutschte eine Freistoßflanke von rechts durch Rem durch den Fünfmeterraum, aber kein Löwe kam zum Abschluss (79.). Ein völlig missratener Abschluss fiel auf der anderen Seite Innenverteidiger David Bauer rechts am Fünfmeterraum vor die Füße, doch er vergab kläglich (81.). Beide Teams wollten die drei Punkte, spielten in der Schlussphase mit offenem Visier. Arin Garza setzte im FCM-Strafraum gegen Lukas Rietzler nach, eroberte den Ball, Rietzler brachte ihn zu Fall und Schiedsrichter Florian Islinger entschied auf Elfmeter (84.). Brahim Moumou lief an, verlud den Torwart und versenkte die Kugel zum 2:1 (85.). In der 90. Minute fiel Garza ein Abpraller vor die Füße. Sein 15-Meter-Schuss aus dem Zentrum klärte jedoch ein Memminger auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper. David Bauer sah bei den Allgäuern noch die Gelb-Rote Karte (90.+3). Kurz danach pfiff der Unparteiische bei einem Luftkampf im Strafraum nach einer Freistoßflanke Elfmeter für Memmingen. Rietzler ließ vom Punkt Avdija keine Chance, erzielte das 2:2 (90.+5). Das war auch der Endstand in einer am Ende äußerst hitzig geführten Partie.

„So wie das 2:2 am Ende zustande kam, war es ärgerlich“, lautete das Fazit von U21-Coach Felix Hirschnagl. „Trotzdem war es leistungsgerecht. Wenn wir Pech haben, dann ist das Spiel Richtung Memmingen schon früh entschieden.“ Gerade mit der 1. Halbzeit war der 40-Jährige alles andere als zufrieden. „Da mussten wir in der Pause ein paar Anpassungen vornehmen und ein Zeichen mit Wechsel setzen, weil wir in der 1. Halbzeit nicht zu 100 Prozent bereit waren oder Sorgen vor etwas hatten.“

Die Impulse, die Hirschnagl mit seinem Trainerteam setzte, trugen dann Früchte. „Aufgrund der Steigerung in der 2. Halbzeit ist das Unentschieden in Summe leistungsgerecht, weil wir echt viel Energie und Spielwitz aufs Feld gebracht haben, viel Zug nach vorne hatten und hinten einiges wegverteidigt haben.“

Etwas ärgerte sich Hirschnagl über die verpasste Chance von Arin Garza in der 90. Minute. „Wie es so ist: Wir hatten selbst das 3:1 auf dem Fuß. Und dann kommt nochmal komplett die Herrenwatschen auf uns zu, dass Memmingen aus einem Freistoß ein Elfmeter zieht!“ Er sei aber nichtsdestotrotz froh, dass solche Spiele nicht verloren gehen. „Das ist viel Wert. Wenn wir uns oben festsetzen können und vorne länger dabeibleiben dürfen, dann ist das eine schöne Randnotiz. Grundsätzlich geht es aber darum, dass wir den einen oder anderen Jungen oben bei den Profis anbringen“, verweist Hirschnagl auf die prinzipielle Ausrichtung im Leistungszentrum.

Erneut dauerte es eine Hälfte, bis die kleinen Löwen auf Betriebstemperatur waren. „Wir haben heute 20 Minuten gebraucht. Das war auch hier gegen Heimstetten so.“ Hirschnagl bemängelte, dass sein Team im Spielaufbau keine Lösungen gefunden hätte. Auf der anderen Seite lobte er, dass die Jungs immer wieder den Hebel umlegen können. „Wir haben uns dann Mitte der ersten Hälfte besser durchgesetzt, sind besser geworden, dann passiert uns in dieser Phase der Fehler, der zum 0:1 führt. Das ist krass. Aber wir reifen, wir wachsen daran.“

STENOGRAMM, 7. Spieltag, 17.08.2024, 14 Uhr

TSV 1860 München – FC Memmingen 2:2 (0:1)

1860: 1 Avdija (Tor) – 4 Seils (46., 33 Zentrich), 20 Winkler, 22 Dulic, 27 Rem – 25 Marosevic (46., 11 Moumou), 21 Kiefersauer, 10 Gevorgyan – 19 Samey (90., 14 Martinovic), 18 N. Klose (46., 30 Garza), 17 Leone (90.+1, 6 Dordan).

Tore: 0:1 Maier (27.), 1:1 Leone (68), 2:1 Moumou (85., Foulelfmeter), 2:2 Rietzler (90.+4, Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Marosevic, Samey, Garza – Moser, Rietzler, Maier.
Gelb-Rote Karte: – Bauer (90.+3).
Zuschauer: 240 in der Kies-Arena Gilching.
Schiedsrichter: Florian Islinger (Lappersdorf); Assistenten: Laurin Lieber (Naab-Regen), Kiran Becker (Regensburg).

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Spielbericht Spieltag 07

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