SECHZIGMÜNCHEN.
 

Später Handelfmeter kostet beim 1:2 gegen Hansa Rostock das Remis.

Entsetzen nicht nur bei Marco Hiller über den Handelfmeterpfiff von Schiedsrichter Yannick Rupert in der 81. Minute. 

Die Serie von drei Ungeschlagenen Spielen ist gerissen. Trotz 1:0-Führung unterlagen die Löwen im Heimspiel gegen Hansa Rostock mit 1:2. Die Führung von Marlon Frey (6.) glich Alexander Rossipal aus (52.). Ein en umstrittenen Handelfmeter nutze Sigurd Haugen zum Siegtreffer für die Hanseaten (81.).

Personal: Trainer Argirios Giannikis musste im Heimspiel gegen Rostock auf die verletzten Tim Danhof, Jesper Verlaat, David Philipp und Moritz Bangerter verzichten. Wegen seiner Gelbsperre fehlte Thore Jacobsen. Erstmals im 20er-Kader stand Mike Gevorgyan, der tags zuvor noch eine Halbzeit mit der U21 gegen den TSV Kottern beim 1:0-Erfolg gespielt hatte. Die Kapitänsbinde trug Morris Schröter.

Spielverlauf: Die erste gute Angriffsaktion des Spiels hatten die Löwen in der 6. Minute, als Maximilian Wolfram den Ball halblinks auf Julian Guttau durchsteckte, Dario Gebuhr aber im Strafraum gegen den 1860-Angreifer zur Ecke klären konnte (6.). Diese brachte Tunay Deniz von links an den zweiten Pfosten, wo Marlon Frey relativ frei zum an den Ball kam, ihn aus sechs Metern volley nahm und ihn rechts neben dem Pfosten zum 1:0 ins Hansa-Tor hämmerte (6.). Ein Auftakt nach Maß! Erstmals gefährlich wurden die Gäste nach einer Viertelstunde per Freistoß fast am vorderen rechten Strafraumeck. Alexander Rossipal drehte mit links den Ball aufs lange Eck, der aber am Pfosten vorbei ins Tor-Aus ging (15.). Eine Minute später musste Marco Hiller per Fußabwehr außerhalb seines Strafraums klären, als Sigurd Haugen nach einem Steckpass alleine Richtung Tor unterwegs war (16.). Die Partie war zwar hart umkämpft, Torszenen blieben aber weitgehend Mangelware. Einen Freistoß von der linken Strafraumseite zog Deniz mit rechts aufs Hansa-Tor, aber Benjamin Uphoff fing die Kugel sicher ab (30.). Im Anschluss an eine schnelle Ballstafette der Sechzger schlenzte Wolfram aus halblinker Position die Kugel in Richtung Tor, zielte jedoch etwas zu hoch (31.). Nach einer Hereingabe von rechts durch Morris Schröter landete der abgewehrte Ball bei Frey, der nahm ihn aus 21 Metern direkt, doch diesmal misslang der Abschluss vollkommen (36.). Mit 1:0 für die Löwen ging es in die Kabine.

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Riesenchance kurz nach Wiederanpfiff für Rostock. Nico Neidhart kam auf der rechten Seite bis zur Grundlinie, legte die Kugel zurück auf Haugen, der aus zehn Metern im Zentrum abschloss, abgefälscht ging sein Schuss an den rechten Außenpfosten ins Tor-Aus (47.). Auf der anderen Seite landete ein Abschluss von Deniz vom rechten Strafraueck auf dem Tor-Dach (49.). In der 52. Minute der Ausgleich. Marco Schuster hatte den Ball zentral vors Tor gepasst, wo ihn sich Rossipal auf den linken Fuß legte und aus 20 Metern abzog. Halbhoch schlug sein Schuss zum 1:1 im langen Eck ein. Im Anschluss an eine Neidhart-Flanke war es Haugen, der am zweiten Pfosten am höchsten stieg, sein Kopfball landete aber genau in den Armen von Hiller (55.). In der 58. Minute konnte Ahmet Gürleyen gerade noch mit einer Grätsche verhindern, dass Patrick Hobsch alleine aufs Hansa-Tor zulief. Jetzt war richtig Feuer in der Partie, ein Schlagabtausch mit offenem Visier. Eine Hereingabe von links durch Christian Kinsombi landete abgefälscht von einem Löwen genau in den Armen von Hiller (65.). Wenig später blockte Raphael Schifferl im Sechzehner einen Schuss von Felix Ruschke von der Strafraumkante (66.). Eine Hereingabe von links durch Florian Bähr nahm Schröter artistisch am rechten Fünfmetereck, zielte aber am langen Eck vorbei (75.). Eine Ecke von Deniz klärte Ryan Naderi am rechten Pfosten vor Tim Kloss, der sich massiv beschwerte, weil der Rostocker dabei den Fuß in Kopfhöhe hatte (77.). In der 81. Minute pfiff plötzlich Schiedsrichter Yannick Rupert Handelfmeter. Kinsombi hatte sich linke an der Grundlinie gegen Lukas Reich durchgesetzt, seine Hereingabe aus kurzer Distanz sprang Schifferl, der sich in den Schuss drehte, an den Arm. Haugen trat zum Strafstoß an, schickte Hiller in die linke Ecke, setzte die Kugel rechts zum 2:1 für die Gäste in die Maschen (81.). In der Schlussphase versuchten die Löwen nochmals alles, wechselten offensiv ein, aber gegen die gutstehende Abwehr der Gäste gab es keine Chancen mehr. So endete die Serie von drei ungeschlagenen Spielen mit einer 1:2-Heimniederlage.

TRAINERSTIMMEN

Löwen-Trainer Argirios Giannikis sah sein Team schnell im Spiel. „Wir sind gut reingekommen, so wie wir uns das vorgestellt haben. Trotz der Ausfälle konnten wir Rostock vor Probleme stellen.“ Das Einzige, was der 44-Jährige zu kritisieren hatte. „Wir hätten mehr Kapital aus der 1. Halbzeit schlagen müssen.“ Klar sei gewesen, dass Rostock im zweiten Durchgang auf den Ausgleich drängen wird „Ärgerlich war für mich, dass wir die ersten zehn Minuten nicht überstanden haben. Vorm 1:1 hätten wir die Situation zweimal klären können.“ Noch mehr ärgerte sich Giannikis über den Elfmeter. „Es war schon der sechste gegen uns. Seit ich hier bin, haben wir keinen einzigen bekommen. Ich weiß auch nicht, was wir dafür anstellen müssen.“ Besonders, weil das hohe Bein eines Rostockers im Fünfmeterraum kurz davor ungeahndet blieb. „Die Waagschale schlägt bei den Elfmetern sicher nicht auf unsere Seite aus.“

Hansa-Coach Daniel Brinkmann hatte zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. „Sechzig war vor der Pause besser, wir waren zu mutlos – mit und gegen den Ball“, monierte er. „In der Halbzeit haben wir umgestellt, waren von der ersten Minute an in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft. Ich bin stolz auf die Reaktion der Jungs.“ Zum Elfmeter meinte Brinkmann nur: „Matchglück gehört auch dazu!“

 STENOGRAMM, 16. Spieltag, 30.11.2024, 14.03 Uhr

TSV 1860 München – F.C. Hansa Rostock 1:2 (1:0)

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Reich, 24 Schifferl, 16 Reinthaler, 28 Bähr – 36 Deniz, 37 Frey – 17 Schröter, 7 Guttau, 30 Wolfram – 34 Hobsch.
Ersatz: 11 Vollath (Tor) – 10 Schubert, 14 Kozuki, 18 Kloss, 21 Kwadwo, 22 Gevorgyan, 25 Dulic, 27 Ott, 39 Muteba.

FCH: 1 Uphoff (Tor) – 24 Gebuhr, 15 Gürleyen, 21 Rossipal – 7 Neidhart, 23 Pfanne, 5 Schuster, 29 Ruschke – 20 Naderi, 14 Lebeau – 18 Haugen.
Ersatz: 25 Klewin (Tor) – 4 Roßbach, 6 Dirkner, 11 Jonjic, 19 Mejdr, 22 Manu, 27 Kinsombi, 42 Dietze, 44 Krohn.

Wechsel: Kozuki für Hobsch (62.), Kloss für Guttau (75.), Kwadwo für Bähr (75.), Schubeert für Frey (85.), Ott für Reich (85.) – Kinsombi für Lebeau (22.), Dirkner für Gebuhr (46.), Mejdr für Neidhart (83.), Manu für Haugen (88.), Jonjic für Kinsombi (89.).

Tore: 1:0 Frey (6.), 1:1 Rossipal (52.), 1:2 Haugen (81., Handelfmeter).
Gelbe Karten: Bähr, Wolfram, Reinthaler – Haugen, Neidhart, Gürleyen, Kinsombi, Jonjic.
Zuschauer: 15.000 Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Yannick Rupert (Husen-Kurl); Assistent: Cengiz Kabalakli (Gelsenkirchen), Kristijan Rajkovski (Hackenberg); Vierter Offizieller: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach).

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Spielbericht Spieltag 16

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