Die Löwen eröffnen die Saison 2025/26 in der 3. Liga am Freitagabend, 1. August 2025, bei Rot-Weiss Essen. Anpfiff im Stadion an der Hafenstraße ist um 18.60 Uhr. Die Partie ist komplett kostenlos bei MagentaSport sowohl im linearen Programm als auch im Live-Stream zu sehen.
In den vergangenen Jahren herrschte selten eine solche Euphorie um die Löwen wie vor der aktuellen Saison. Das war alleine schon am Medieninteresse bei der ersten Pressekonferenz vor dem Ligaauftakt in Essen abzulesen. Diese war noch durch den 4:0-Erfolg im letzten Vorbereitungsspiel bei Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg zusätzlich befeuert worden.
Zumindest kristallisierte sich dabei klar die Aufstellung für die Partie an der Hafenstraße heraus. „Wir werden so beginnen, wie gegen Regensburg“, stellt Cheftrainer Patrick Glöckner klar. „Die Mannschaft hat sich top präsentiert“, lautet seine Argumentation für die Startelf. „Es wird aber in Essen ein ganz anderes Spiel. Wir müssen komplett wach sein, auf allen Positionen die Inhalte umsetzen. Aber wir freuen uns auf einen Gegner, der extreme Heimstärke mitbringt.“
Nicht nur unter den Löwen-Fans herrscht Euphorie, auch Glöckners Kollegen haben den TSV 1860 München auf das Favoritenschild in der 3. Liga. So ganz recht ist das dem 48-Jährigen nicht. „Es gibt weitere fünf, sechs, sieben Klubs, die eine hohe Qualität haben“, lässt er wissen. Konkrete Namen will er aber nicht nennen. Dazu würden immer noch ein, zwei Überraschungsteams stoßen.
Dabei blicken bei Sechzig alle auf Kevin Volland und Florian Niederlechner, die namhaftesten Zugänge in der 3. Liga. „Sie haben sich gut integriert, können mit ihrer Erfahrung die Jungen mitnehmen“, erklärt Glöckner. Doch das allein reiche nicht. „Es geht auch darum, dass sie mit Leistung vorangehen.“ Das sei zumindest in der Vorbereitung gelungen. „Wir haben eine Einheit geformt, die extrem schlagfertig ist. Dazu können wir von der Bank nachlegen“, findet der Coach.
Löwen in Essen live & kostenfrei bei MagentaSport.
Gerade die Kaderdichte könnte auch zum Problem werden, zumal momentan alle Feldspieler zur Verfügung stehen. „Das ist sicher keine einfache Situation im Trainerteam, den Spielern sagen zu müssen, dass sie nur auf der Bank sitzen oder sogar auf die Tribüne müssen“, weiß Glöckner. Aber gerade die Vorbereitung hätte gezeigt, dass alle eng beisammen sind. Deshalb gelte es, jeden Einzelnen bei Laune zu halten. „Es kann gut sein, dass wir einen Spieler aus dem Kader streichen müssen, der die nächste Woche wieder mit seinen speziellen Fähigkeiten gebraucht wird. Alle sind extrem wichtig für die Mannschaft.“ Es sei ein Riesenvorteil, wenn man Positionen Eins-zu-Eins tauschen könne, „wenn jemand im Loch oder außer Form ist“.
Auch die Bank könnte eine entscheidende Rolle spielen. Gegen Regensburg brachte David Philipp nach seiner Einwechslung nochmals entscheidende Impulse. „Er hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt, ist dabei erstmals ohne Verletzung geblieben“, attestierte ihm der Löwen-Trainer. „Dave hat Spielwitz und -freude, viel Selbstvertrauen. Das ist genau das, was wir sehen wollen. Alle Spieler von der Bank haben richtig Gas gegeben“, lobt er das Kollektiv.
Glöckner und sein Trainerteam haben es in der Vorbereitung geschafft, das Spielsystem umzustellen und eine homogene Einheit zu formen. „Wir haben versucht, die Jungs so abzuholen, dass sie von der Spielidee begeistert sind“, verrät der Coach. „Wir haben ein Korsett vorgegeben und aus den Stärken der einzelnen Spieler eine Spielphilosophie entwickelt.“ Das Ganze sei ein „Gemeinschaftsprodukt, bei dem natürlich gewisse Vorgaben umgesetzt werden müssen.“
Saisonziel sei es, „oben mitzuspielen, das heißt aber nicht, dass wir die ganze Saison vornewegmarschieren“, dämpft Glöckner den Erwartungsdruck. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, den zweiten vor dem ersten Schritt machen zu wollen“, warnt er. Natürlich gehe es immer um Ergebnisse. Trotzdem findet der Löwen-Coach es wichtig, „dass wir in jedem Spiel unsere DNA auf den Platz bringen. Wenn uns das gelingt, dann sind wir in der Lage, die bestmögliche Tabellenkonstellation zu erreichen!“
Faninfos vor dem Auswärtsspiel in Essen.
Zum Auftakt an der Hafenstraße sieht er sein Team nur als Außenseiter. „Aber wir wollen auch dort, unabhängig von der Stärke des Gegners, unseren Fußball spielen.“ Er messe unabhängig vom Ergebnis seine Mannschaft immer auch an dem Engagement und der Leidenschaft, die sie auf den Platz bringt. „Das wollen wir in jedem Spiel sehen!“
Die Vorfreude auf den Start ist bei Glöckner gepaart mit einer großen Portion Ungewissheit. „Auf der einen Seit sind wir heiß, uns mit dem Gegner zu messen. Andererseits weißt du nie genau, was du am 1. Spieltag kriegst. Deshalb gehen wir mit großem Respekt in die Partie.“ Essen sei sehr gut vorbereitet, habe erfahrene Spieler wie Klaus Gjasula, Michael Schultz, Ahmet Arslan oder Dominik Martinovic im Team. Davon konnte sich Glöckner selbst beim Testspiel gegen den FC Augsburg überzeugen. „Sie haben ein Wahnsinns-Umschaltspiel, da müssen wir immer hellwach sein.“
Nun gelte es, „das gute Gefühl“ aus der Vorbereitung und die Aufbruchsstimmung mitzunehmen. „Es macht einfach Spaß, egal wo du hingehst: es ist alles positiv, ein tolles Miteinander. Diesen Support, auch dass das Auswärtskontingent sofort ausverkauft war, geben wir gerne zurück. Wir gehen das Spiel in Essen gemeinsam an“, freut sich Glöckner auf 2.500 Fans, die mit ins Ruhrgebiet reisen und verspricht. „Wir werden unser bestmögliches geben!“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
RWE: 1 Golz (Tor) – 23 Rios Alonso, 32 Bazzoli, 33 Kraulich – 37 Hofmann, 8 Gjasula, 28 Moustier, 19 Bouebari – 6 Arslan, 11 Martinovic, 7 Safi.
Ersatz: 25 Brüning, 35 Wienand (beide Tor) – 2 Kostka, 4 Schultz, 10 Obuz, 14 Brumme, 17 Celebi, 18 Kaiser, 20 Janssen, 21 Berisha, 24 Mizuta, 26 Müsel, 30 Owusu, 39 Swajkowski.
Es fehlen: 9 Potocnik, 38 Schulte-Kellinghaus.
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 4 Verlaat, 3 Voet – 2 Danhof, 36 Deniz, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 31 Volland – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 11 Vollath, 40 Bachmann (beide Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 14 Kozuki, 16 Reinthaler, 17 Schröter, 18 Jakob, 19 Erdogan, 20 Althaus, 26 Maier, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch, 37 Schifferl, 41 Lippmann.
Es fehlen: 12 Qela.
Schiedsrichter: Felix Weller (Neunkirchen); Assistenten: Henry Schröder (Hiddesen), Florian Lukawski (Berlin); Vierter Offizieller: Yannick Rupert (Dortmund).