Löwen-Cheftrainer Torsten Fröhling sprach von einem typischen Relegationsspiel. „Keines der beiden Teams hat nachgelassen. Es gab viele Standards und auch dumme Fouls", fand der 48-Jährige, der vom „Kämpferischen, dem Einsatz, der Laufbereitschaft und dem Willen" mit seiner Mannschaft zufrieden war. „Aber wir konnten das nicht ins Spielerische umlenken und somit blieben die Nadelstiche, die wir setzten wollten, aus."
Das 0:0 sei auf der einen Seite ein gefährliches Ergebnis, „auf der anderen Seite können wir zuversichtlich in unser Heimspiel gehen", findet Torsten Fröhling. „In der Allianz Arena wollen wir von Beginn an die Zuschauer auf unsere Seite bringen und uns den Sieg holen, damit wir die Klasse halten. Dafür stellen wir alles hinten an, um aus dieser verkorksten Saison wenigsten positiv herauszugehen."
Für Kiels Trainer Karsten Neitzel ist das 0:0 „gar nicht so schlecht. Natürlich hätten wir gerne gewonnen. Für uns war es wichtig, die Balance zwischen dem früh Anlaufen und dem hinten gut Stehen zu finden. So hatten wir in der 1. Halbzeit zwei, drei gute Ansätze nach vorne. Allerdings hat dabei die letzte Präzision gefehlte." Besonders bemängelte der 47-Jährige das Verhalten seines Teams in der Box. „Da hat uns die fußballerische Qualität gefehlt, um richtig zwingend sein zu können." Neitzel freut sich „wahnsinnig" auf das Rückspiel in München. „In der Allianz Arena brauchen wir eine außergewöhnliche Leistung, um etwas zu erreichen."
„Generell haben wir heute nicht viel zugelassen", fand Löwen-Verteidiger Christoph Schindler. „In der 1. Halbzeit hatten wir auch gute Konterchancen. Leider haben wir diese nicht richtig zu Ende gespielt. Wir konnten die Räume, die uns die Kieler angeboten haben, nicht nutzen." Nach der Pause sei man zu mutlos im Spiel nach vorne gewesen. „Wir konnten die Bälle nicht richtig festmachen, waren nicht gefährlich genug", fand der Kapitän. „Ich denke, wenn man den Spielverlauf insgesamt sieht, war das Ergebnis okay." Für den 25-Jährigen hat sich durch das Remis im Hinspiel nicht viel geändert. „Der Druck ist schon die ganze Saison groß. Aber wir wissen, damit umzugehen", ist Schindler fürs Rückspiel optimistisch. „Wir müssen es daheim richten und eine Schippe drauflegen."
1860-Mittelfeldspieler Dominik Stahl sah sich nach den 90 Minuten bestätigt. „Wir wussten, was uns erwartet: eine kampfstarke Truppe." Man hätte gut dagegengehalten. „Doch spielerisch konnten wir heute nicht glänzen", monierte der 26-Jährige. „Natürlich hätten wir gerne ein Tor gemacht. Trotzdem können wir mit dem Ergebnis gut leben. Wieviel das 0:0 dann Wert ist, wird sich am Dienstag zeigen." Sein Eindruck von dem ersten Spiel: „Die Relegation ist etwas anderes als die Punktreunde. Das hat man von Beginn an gemerkt. Für uns ist es eine Herausforderung, die wir annehmen." Stahl geht zuversichtlich ins Rückspiel. „Wir gehen das positiv an. Vor den eigenen Fans hauen wir nochmals alles rein."
Kiels Stürmer Manuel Schäffler, der bei den Löwen das Fußball spielen lernte, sprach von einem guten Spiel. „Wir haben es den Sechzigern schwer gemacht und sie es uns. Wir sind als Team ordentlich ins Spiel gekommen." Schäffler, einst mit den B-Junioren der Sechzger Deutscher Meister, fährt zuversichtlich nach München. „Unser Ziel steht nach wie vor: Wir wollen aufsteigen, egal wie viele Zuschauer am Dienstag kommen werden."