Die Löwen kämpfen gemeinsam für Olaf Bodden: Zugunsten des ehemaligen 1860-Torjägers, der am Chronischen Erschöpfungssyndrom leidet, steigt am 26. Mai 2015, 18.60 Uhr, ein Benefizspiel auf Giesings Höhen.
Karsten Wettberg hat gemeinsam mit dem TSV 1860 München das Spiel initiiert. „Olaf ist durch seine Krankheit in eine finanziell schwierige Lage geraten", sagt der „König von Giesing". Zwar beziehe der ehemalige Stürmer eine Rente, „von der er gut leben könnte, wenn er die Krankheit nicht hätte". Doch die immens hohen Kosten für die Medikamente von 5.000 Euro pro Monat übersteigen seine finanziellen Möglichkeiten. „Seine Krankheit ist so selten, dass die Krankenkassen kein Interesse haben, für die Forschung die hohen Summen aufzuwenden", erklärt Wettberg. „Deshalb gibt es keine passenden Medikamente."
Seine Hoffnungen setzt Bodden in eine klinische Studie an der Berliner Charité unter Leitung von Prof. Dr. med. Carmen Scheibenbogen, Spezialistin für Immundefekte. Rund 300.000 Euro, so erklärt Wettberg, seien dazu nötig, um sie durchzuführen. „Diese Studie ist seine letzte Hoffnung. Es ist nicht nur die Physis, die durch die Krankheit extrem belastet wird. Sie drückt ihn auch mental nach unten. Ich hoffe, dass Olaf durchhält."
Mittlerweile kann sich der 46-Jährige auch zu Hause nur noch im Rollstuhl bewegen. Die Symptome seiner Krankheit äußern sich als „Dauergrippe mit Kopf- und Gliederschmerzen", so Wettberg. „Olaf ist ein toller Mensch, der als Fußballer immer versucht hat, seine körperliche Leistung zu 100 Prozent zu bringen. Jetzt wiegt er bei 1,93 Meter nur noch rund 60 Kilogramm. Für jeden Sechzger sollte es selbstverständlich sein, ihm zu helfen", findet der Löwen-Aufstiegstrainer von 1991.
Dieser Meinung ist nicht nur der Verein. Einige ehemalige Kollegen oder Kontrahenten haben spontan ihr Kommen für das Spiel am Dienstag nach Pfingsten zugesagt, darunter Peter Pacult und Thomas Häßler. Wettberg schwebt vor, dass eine Bodden-Elf mit früheren Mitspielern gegen ein All Star Team antritt. Unterstützt wird er bei der Organisation vom 1996er-Europameister Thomas Helmer.
„Das Stadion muss unbedingt ausverkauft sein", zeigt sich Wettberg ähnlich leidenschaftlich wie früher an der Seitenlinie. „Das wäre eine ganz tolle Sache."
Weitere Hinweise sowie die Ticketpreise für das Spiel folgen in Kürze.
