SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Wir haben das Spiel als Mannschaft gewonnen!“

Löwen-Trainer Michael Köllner zeigt die Richtung an: Mit Mut und Vertrauen nach vorne spielen! 

Am Ende war es das von allen Löwen erhoffte Fußballfest. SchalkesCoach Dimitrios Grammozis gab offen zu, dass sein Team die Anfangsphase verpennt habe, während 1860-Trainer Michael Köllner den „Mut und das Vertrauen nach vorne zu spielen“ und das „frenetische Publikum“ als Schlüssel zum Erfolg sah.

Für Löwen-Cheftrainer Michael Köllner nahm die Partie den Verlauf, „den wir uns vorgestellt haben. Wir wollten die Dreierkette von Schalke unter Druck setzen.“ Das gelang in der Anfangsphase exzellent, der Zweitligist wusste nicht, wie ihm geschah. „Dazu ging der Wunsch nach einer frühen Führung in Erfüllung. Danach hatten wir noch viele Möglichkeiten, um auf 2:0 zu stellen“, fand der Oberpfälzer.

Ähnlich positiv begann die 2. Halbzeit mit der Roten Karte gegen Malick Thiaw. „Den anschließenden Freistoß hat Fährmann gut gehalten. Danach ist Schalke aufgekommen, aber mit Leidenschaft haben wir alles gut wegverteidigt.“ Der Rest war die Sache von Marco Hiller. „Auf ihn kannst du dich immer verlassen. Auch wenn er ‚Man oft he Match‘ geworden ist, haben wir das Spiel als Mannschaft gewonnen.“

Der Matchplan sei voll aufgegangen. „Wir wollten uns nicht aufs Verteidigen beschränken, sondern mit Mut und Vertrauen nach vorne spielen und die Hoheit im eigenen Stadion behalten. Es war wichtig, dass wir uns mit dem frenetischen Publikum im Rücken auf die eigenen Stärke verlassen haben.“ Dadurch konnte man den Zuschauern und „unseren Fans, die uns das ganze Jahr begleiten, ein grandioses Spiel bieten. Ich hoffe, dass sie uns auch am Samstag gegen den SC Freiburg II so unterstützen“, dachte Köllner in der Stunde des Triumphs schon wieder an die Liga. „Wir nehmen das Selbstvertrauen und die Überzeugung aus dem heutigen Spiel mit.“

Dass ausgerechnet Stefan Lex, der in der Liga noch nicht getroffen hat, der torgefährlichste Spieler auf dem Platz war – neben dem Treffer traf er noch Aluminium und war kurz nach der Pause nur durch eine „Notbremse“ zu stoppen – kam für Köllner nicht überraschend: „Stefan ist seit Wochen in aufsteigender Form, hat sich heute dafür belohnt.“ Durch seinen Tempo-Fußball habe er die Schalker immer wieder in Verlegenheit gebracht. „Ich hoffe, dass es für ihn noch nicht das Ende war“, wünscht sich der Trainer, dass bei dem 31-Jährigen auch in der Liga der Knoten platzt.

SPIELBERICHTSensation: Löwen schlagen Schalke mit 1:0 & stehen im DFB-Pokal-Achtelfinale.

Schalkes Coach Dimitrios Grammozis ließ seinen besten Torjäger Simon Terodde (elf Tore in elf Spielen) zunächst auf der Bank. „Wir wussten, dass wir auf einen Gegner treffen, der alles reinwerfen wird“, sagte er. Dass die Löwen seine Mannschaft aber regelrecht in der eigenen Hälfte festsetzten, darauf schien er nicht vorbereitet. „Sechzig hat uns unter Druck gesetzt, wir haben die Anfangsphase komplett verpennt.“ Besonders monierte der Deutsch-Grieche, „dass wir ins Pressing reingespielt haben.“ Zudem hätte die Führung dem TSV 1860 in die Karten gespielt. „Wenn man früh zurückliegt, dann ist die Kulisse da.“ Sein Team hätte dann „von Minute zu Minute besser die Kontrolle bekommen“. Die Rote Karte zu Beginn der 2. Halbzeit hätte seiner Mannschaft „nicht in die Karten gespielt. Zu Zehnt haben wir das gut gemacht, aber der Ball wollte einfach nicht rein. Wir sind sehr enttäuscht, werden uns kurz schütteln und dann geht’s am Freitag schon gegen Heidenheim.“

1860-Verteidiger Marius Willsch, bekennender Schalke-Fan, gab ausgerechnet gegen seinen Herzensklub das Saisondebüt nach seiner Schambeinentzündung. „Für mich ist das ein überragendes Gefühl, nach so langer Zeit ein Comeback zu feiern und mitzuhelfen, den Sieg über die Zeit zu bringen.“ Er fühle sich gut, wisse aber nicht, „ob der Adrenalin da eine Rolle spielt. Aber Schmerzen habe ich keine!“ Für ihn sei es ein Ziel und Antrieb in der Reha gewesen, bei diesem Spiel dabei zu sein. Mit einem Augenzwinkern sagte er: „Lexi ist nur wegen mir rausgegangen, damit ich zum Einsatz komme – zumindest hat er das gesagt. Aber er hat ein super Spiel gemacht“, lobte er seinen Kollegen und Schafkopf-Partner. Schalke hätte von Beginn an Probleme mit dem aggressiven Anlaufen der Löwen gehabt. „Wir haben ihnen das Selbstvertrauen der letzten Spiele genommen, weil wir keinen Respekt vor ihrer Serie hatten. Aufgrund der ersten 20 bis 25 Minuten war der Sieg hochverdient.“ Für den Niederbayer war es ein richtiger Giesinger Pokalabend. „Das ausverkaufte Haus hat uns die letzten Prozente gebracht“, lobte er die Unterstützung der Fans.

„Im Pokal treffe ich fast immer. Jetzt wird es Zeit, dass es auch in der Liga klappt“, kommentierte Stefan Lex sein Tor, das die Löwen eine Runde weiter brachte. „Wir sind mit der nötigen Intensität und Mut aufgetreten. So müssen wir weitermachen und die Spiele auf unsere Seite ziehen. Wir haben heute gesehen, was vor einem vollen Stadion möglich ist. Das war eine perfekte Symbiose mit der Stimmung auf unserer Seite.“ Der Erdinger erzählte, dass ihn sein Gegenspieler Rodrigo Zalazar in der Halbzeit auf dem Weg in die Kabine verwundert gefragt habe, ob das mit den Fans immer so sei? „Ich habe ihm geantwortet: Ja, wenn es Corona zulässt!“ Die Rote Karte gegen Schalke nahm Lex nicht als Vorteil wahr. „Wir haben in Überzahl fast mehr Probleme gehabt als vorher, trotzdem haben wir es gut wegverteidigt.“

Torhüter Marco Hiller freute sich, dass er mal wieder ohne Gegentor geblieben ist. „Endlich haben wir mal zu Null gespielt. Diesmal hat das eine Tor gereicht.“ Der 24-Jährige konnte in diesem Spiel keinen Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften erkennen. „Wir haben von Anfang an Druck gemacht, das Spiel in die Hand genommen.“ Angesprochen auf die Szene in der 31. Minute, als Marcin Kaminski eine Freistoßflanke per Kopf auf sein Tor verlängert und er mit einer Parade den Ausgleich verhinderte, meinte Hiller: „Ich weiß nicht, wie ich den rausgeholt habe, aber das ist mir auch wurscht.“ Ärgerlich fand der Torwart nur , „dass wir nach der Roten Karte unsere Kontermöglichkeiten nicht gut ausgespielt haben. Aber zum Glück haben wir die Null gehalten und sind damit hochverdient eine Runde weiter.“

Für Sascha Mölders, der im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, war der Sieg gegen die Königsblauen etwas Besonderes: „Es ist ja bekannt: Als Essener Junge gewinne ich gegen Schalke besonders gerne“, sagte es.. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, waren von der 1. Minute an super im Spiel. Ich glaube, wir können nach dem 1:0 auch das 2:0 machen, da muss Schalke sich nicht beschweren. In der 1. Halbzeit haben sie kaum Mittel gefunden, nach vorne zu kommen. Das heute war geil, wir genießen es.! Mit seinen 36 Jahren freut er sich nochmals auf ein großes Spiel in seiner Karriere. „Ich wünsche mir einen Bundesligisten. Am liebsten in der nächsten Runde das große Derby. Auch gegen den FC Augsburg würde ich mich freuen!“

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