SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Am Ende war es nur noch Schaulaufen!“

Gut Lachen haben Marcel Bär (v. li.) und Trainer Michael Köllner nach dem höchsten Löwen-Sieg der Drittliga-Geschichte. 

Das 6:0 war der höchste Sieg der Löwen in der 3. Liga. Aber wichtiger als das Ergebnis, da war sich Löwen-Trainer Michael Köllner mit seinem Kapitän Sascha Mölders einig, waren die drei Punkte nach sieben sieglosen Spielen (sechs Unentschieden). Freiburgs Trainer Thomas Stamm zeigte sich beeindruckt von der Effizienz und der Zweikampfhärte der Sechzger, sah es als Lehrstunde für sein junges Team.

Löwen-Trainer Michael Köllner freute sich, „dass wir den Pokalsieg krönen konnten und endlich mal wieder zu Hause drei Punkte eingefahren haben“. Es sei wichtig gewesen, trotz des Kräfteverschleißes vier Tage zuvor gegen Schalke 04, dass die Mannschaft die Euphorie ins Spiel gegen Freiburg mitnehmen konnte. „Das ist uns eindrucksvoll gelungen. Mit der Mannschaft kann man heute sehr zufrieden sein.“

Man müsse den klaren 6:0-Erfolg aber richtig einordnen. „Das war eine zweite Mannschaft, die neu in der Liga ist. Am Ende konnte sie nicht unserem robusten Spiel standhalten.“ Sein Team sei gut aufs System vorbereitet gewesen, habe den Gegner in Pressing-Momente hineingezwungen und „wir waren in großen Phasen – nicht in allen – auf den zweiten Ball sehr präsent. Das war der Schlüssel für das Spiel.“

Der 51-Jährige freute sich besonders für Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, der aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls seiner Frau tags zuvor nach Österreich gereist war. „Er hat, seit ich hier bin, das erste Spiel verpasst. Wir hoffen natürlich, dass er genügend Kraft durch den Sieg bekommt und seine Frau auf dem Weg der Besserung ist, damit er bald wieder hier ist und dass alles gut ausgeht.“ Das sei momentan das Wichtigste.

Neben dem ersten Dreier nach zuvor sieben sieglosen Spielen freute sich Köllner besonders über den Auftritt von Stefan Lex. „Aktuelle belohnt er sich. Er hat bereits in den letzten Wochen die ersten Schritte gemacht, hat am Dienstag ein fantastisches Spiel gezeigt. Das 1:0, das er selbst macht, und wie er das 2:0 aufgelegt hat, das war schon erste Sahne. Ich wünsche mir natürlich, dass er die Leistung auf diesem Niveau weiterhin erbringen kann.“

Auch die Höhe des Sieges entlockte dem Oberpfälzer ein Strahlen. „Ein 6:0 malt sich kein Trainer aus. In den zwei Jahren, seit ich hier bin, habe wir schon viele spektakuläre Siege eingefahren. Dass uns das auch diese Saison gelingt, umso schöner.“ Die Art des Fußballs der Löwen sei aufs Tore schießen ausgelegt. „Wir wollen den Gegner permanent stressen. Das ist uns am Dienstag mit einem Bundesliga-Absteiger gelungen und heute mit einem Drittliga-Aufsteiger. Das tut uns allen gut!“ Vor allem vor dem Hintergrund, dass es in dieser Saison trotz guter Leistungen oft nur zu einer Punkteteilung gereicht hatte. „Wir haben das Spiel frühzeitig eingetütet. Am Ende war es nur noch Schaulaufen.“

SPIELBERICHTEntfesselte Löwen besiegen Freiburg II mit 6:0 – Doppelpack von Lex.

Freiburgs Coach Thomas Stamm sprach von einem absolut verdienten Sieg für die Löwen. „Wir haben das erste Mal am 14. Spieltag die Wucht der 3. Liga zu spüren bekommen, was Effizienz, Zweikampfhärte und das Abarbeiten von zweiten Bällen über 90 Minuten anbelangt .“ Dazu habe sein Team auch die Standards in der 2. Halbzeit nicht gut verteidigt. „Dann kann so ein Spiel auch mal so enden“, resümierte er. Vor der pause sei sein Team noch auf Augenhöhe gewesen. „In der 1. Halbzeit hatten wir ein, zwei richtig gute Möglichkeiten, die noch entschärft werden.“ Unterm Strich habe man sich das Spiel aber so nicht vorgestellt. „Aber wir können es entsprechend einordnen, werden es nachbereiten. Es ist eine junge Mannschaft, die den Lernprozess durchgehen muss. Dass solche Spiele kommen können, wissen wir. Wir müssen in dieser Liga versuchen, jede Woche unsere Mannschaft an die maximale Grenze heranzuführen. Nur dann können wir Spiele so bestreiten, dass wir dann Punkte mitnehmen können. Das ist uns heute nicht über die kompletten 90 Minuten gelungen. So hat Sechzig verdient die drei Punkte. In der Höhe ist das brutal!“

Stefan Lex, bei dem zuvor schon im Toto- und DFB-Pokal der Torknoten geplatzt war, gelang es nun gegen Freiburger auch in der Liga. „Am besten, man denkt nicht viel nach. Mit jedem Tor bekommt man Sicherheit. Ich hoffe, dass es jetzt wieder besser läuft.“ Aber nicht nur die Treffer im Pokal, auch die aufsteigende Form in den letzten Partien hätten dazu beigetragen. „heute war gleich die erste Chance drin. Ich habe nicht überlegt, einfach das lange Eck anvisiert und durchgezogen.“ Nach dem 1:0 bereitete er das 2:0 vor und erzielte auch das 4:0 selbst. „Wenn’s läuft, dann läuft’s“, kommentierte der 31-Jährige seine Glückssträhne. Seine zweiter Treffer gelang ihm sogar per Kopf. „Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt mit dem Kopf getroffen habe“, scherzte der gebürtige Erdinger. Er ärgerte sich, dass man nach der Führung Freiburg nochmals in Spiel kommen ließ. „Das 2:0 vor der Pause war extrem wichtig. Freiburg ist eine spielerische Mannschaft. Da tuen wir uns leichter als gegen tiefstehende Gegner. Das hat man schon gegen Schalke gesehen.“ Einen Wunschgegner fürs Achtelfinale im DFB-Pokal hat Lex nicht. „Aber wenn wir so wie am Dienstag auftreten, dann sind einige Gegner dabei, die wir schlagen können.“

„6:0 liest sich super auf der Anzeigetafel“, ließ Sascha Mölders wissen, „heute hätte ich aber auch ein 1:0 genommen. Wenn du ewig nicht gewonnen hast, dann zählt nur der Sieg – und der war ganz wichtig.“ Das Ergebnis will der 36-Jährige nicht überbewerten. „Wir wissen auch, dass es nächste Woche in Osnabrück schwerer wird. Aber wir scheuen uns vor keinem Gegner.“ Besonders freute sich Mölders für seinen Stürmer-Kollegen Stefan Lex. „Ich weiß wie das ist, wenn die Minuten seit dem letzten Tor gezählt werden. Er hat es heute mit zwei Toren und einer Vorlage super gemacht.“

Ungläubig blickte Marcel Bär auf die Anzeigetafel. „Es ist unfassbar, ein absoluter Befreiungsschlag nach sieben sieglosen Spielen.“ Schon im Pokal habe sich das mit einer guten Leistung angedeutet. „Die 1. Halbzeit war schwierig, Freiburg hat das gut gemacht, aber wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen. Nach der Pause sind sie dann eingebrochen“, analysierte er die 90 Minuten. Seine Erklärung, wieso plötzlich der Knoten geplatzt ist: „Fußball spielt sich im Kopf ab. Jeder weiß, dass wir kicken können. Wir haben schon in Saarbrücken ein gutes Spiele gemacht.“ Der endgültige Brustlöser sei dann Schalke gewesen. Trotzdem sei kein Grund zum Überschwang. „Das ist eine Momentaufnahme. Wir wissen, dass wir weiter hart arbeiten müssen!“

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