SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Das war ein rabenschwarzer Tag in der 1. Halbzeit!“

Löwen-Trainer Michael Köllner nach der katastrophalen 1. Halbzeit gegen Magdeburg. 

Selten war ein Löwen-Team in einer Halbzeit so unterlegen. Dabei fing es gar nicht so schlecht an für die Sechzger, wie auch Magdeburgs Coach Christian Titz analysierte. Doch die Probleme in der Defensivordnung und die Lücken waren zu groß. 1860-Chefcoach Michael Köllner umschrieb das mit Inkonsequenz. „Das war überhaupt nicht drittligatauglich.“

Löwen-Trainer Michael Köllner sprach von einem „rabenschwarzen Tag in der 1. Halbzeit in allen Bereichen: Sechs Torschüsse, fünf Gegentore.“ Das spreche eine deutliche Sprache. Sein Team habe aber in der Anfangsphase ebenfalls drei hochkarätige Chancen inklusive Elfmeter gehabt. „Die haben wir vergeben, was ebenfalls eine eindeutige Sprache spricht. Von daher war es katastrophal, was wir in der 1. Halbzeit geliefert haben. Wir waren richtig bedient!“

Nach der Pause habe man versucht, wieder ins Spiel reinzukommen. „Das ist uns dann schon gelungen und haben zum Schluss mit zwei Toren zumindest ein Lebenszeichen abgesendet.“ Hängen bleiben würden aber bei allen die ersten 45 Minuten. „Wir müssen, so schwer es ist, in den nächsten Tagen den Blick nach vorne richten und nächsten Samstag in Dortmund wieder zurückkommen.“ Dabei gehe es in erster Linie darum, die Dinge in Ruhe zu analysieren „und zu schauen, was sinnvoll ist“.

Nach Phillipp Steinhart und Keanu Staude scheiterte mit Dennis Dressel der dritte Elfmeterschütze der Löwe in Folge. Doch diesmal war der 22-Jährige zuvor bestimmt worden. „Bis jetzt hat er immer sichere Elfmeter geschossen“, verteidigte Köllner die Wahl. „Man hat aber trotzdem gesehen, das momentan das Selbstvertrauen bei vielen Spielern von uns nicht ausgeprägt ist. Leider ist Dennis beim Elfmeter das Herz in die Hose gerutscht.“ Es sei Schade für alle gewesen, „weil es eine gute Möglichkeit war, wieder ins Spiel zurückzukommen nach dem frühen 0:1.“

Der Oberpfälzer wurde gefragt, wieviel von der aktuellen Verunsicherung sich das Trainerteam zuschreiben muss? „Grundsätzlich sitzen wir alle in einem Boot.“ Keiner könne sich da rausnehmen, auch er selbst nicht. „Wir spielen diese Saison sehr inkonstant, haben in der 1. Halbzeit vor allem Konsequenz vermissen lassen. Das zieht sich wie ein blauer Faden durch die ganze Saison. Das ist natürlich bitter. Vor ein paar Wochen haben wir hier zu Hause 6:0 gewonnen, nun haben sich die Dinge rasant gedreht. Wir müssen schauen, dass wir diesen Trend schnell stoppen und wieder in die Spur zurückfinden können.“

Eine Erklärung für die Gegentore hatte der 51-Jährige keine parat. Viel zu leicht wurde es den Magdeburgern gemacht. „So kannst du in der Liga nicht bestehen, wenn du eine solche Inkonsequenz vor dem eigenen Tor hast.“ Genau das Gegenteil habe man sich vorgenommen. „So eine 1. Halbzeit kann man nicht akzeptieren. Das war überhaupt nicht drittligatauglich.“

SPIELBERICHT Bittere Lehrstunde vor der Pause: Löwen unterliegen Magdeburg mit 2:5.

Magdeburg Coach Christian Titz fand, dass sein Team gut ins Spiel gekommen ist. „Sechzig hat uns hoch und auch sehr aggressiv angelaufen. Ich fand aber, dass wir in der 1. Halbzeit sehr ballsicher waren, gute Kombinationen drin hatten und für uns einen guten Spielverlauf.“ Seine Mannschaft hätte die sich bietenden Torchancen auch genutzt. „Sechzig hatte in der 1. Halbzeit auch zwei, drei gute Möglichkeiten, die unser Torhüter gut vereitelt hat“, fand Titz. „Aufgrund dessen, was wir in der 1. Halbzeit gespielt haben, war die Führung verdient.“ Auf den Weg zur 2. Halbzeit hatte der FCM-Trainer seinen Jungs mitgegeben, dass die Löwen in den ersten 20 Minuten kommen würden, sie deshalb konzentriert bleiben müssten. Das sei auch weitestgehend gelungen. Dagegen war Titz mit den letzten 20 Minuten überhaupt nicht zufrieden. „Die waren aus unserer Sicht nicht ganz so glücklich. Die beiden Gegentore wollten wir vermeiden. Aber über die gesamte Spieldauer war es eine gute Leistung, die meine Mannschaft gebracht hat“, analysierte er.

Für Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel ist in der 1. Halbzeit alles schief gegangen, was schief gehen konnte. „Offensiv verschießen wir den dritten Elfmeter. Das macht mental was mit der Mannschaft. Wir haben noch zwei Chancen, eine gute durch Sascha Mölders und eine aus einem etwas spitzen Winkel. Offensiv machen wir die Tore nicht.“ Und defensiv sei der Plan gewesen, den Gegner sehr Mann-orientiert, hoch anzulaufen. „Das hat gegen Schalke sehr gut funktioniert, aber heut in dieser mentalen Verfassung überhaupt nicht“, kritisierte der 50-Jährige. „Dadurch hast du defensiv zu viele Räume hergegeben und kommst in viele Eins-gegen-Eins-Situationen, die einzelne Spieler momentan nicht lösen können. Und so kommt dann die 1. Halbzeit zustande!“ Fakt sei, dass man als Kollektiv, als Mannschaft besser verteidigen müsse. „Wir haben dann umgestellt, haben in der 2. Halbzeit besser verteidigt. Das war der Schlüssel.“ Die Mannschaft hätte nicht aufgegeben, weswegen Gorenzel zu dem Schluss kommt: „Der Charakter der Mannschaft ist intakt, der Zusammenhalt stimmt, die Jungs wollen und haben die 2. Halbzeit ganz anders gestaltet.“ Deswegen ist der Österreicher nicht pessimistisch für die nächsten beiden Auswärtsaufgaben. „Die Mannschaft muss aber enger zusammenrücken und zukünftig kompakter als Block verteidigen.“

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