SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Irgendwie war in der 2. Halbzeit der Wurm drinnen!“

Von wegen entspannter Sonntagmittag: Löwen-Trainer Michael Köllner musste trotz doppelter Überzahl bis zum Ende um die drei Punkte zittern. 

Während 1860-Coach Michael Köllner trotz Überzahl und Führung in der 2. Halbzeit die Struktur im Spiel seiner Mannschaft vermisste, sah Freiburgs Trainer Thomas Stamm den Knackpunkt in der vergebenen Doppelchance von Emilio Kehrer nach Wiederanpfiff. Über die beiden berechtigten Platzverweise gab es keine Diskussionen, dafür kochten nach dem Foul an Yannick Deichmann die Emotionen hoch.

Löwen-Trainer Michael Köllner hatte in der 1. Halbzeit einen „super Fußball“ seines Teams gesehen. „Freiburg hat eigentlich kaum Chancen gehabt. Trotzdem haben wir uns ein blödes Gegentor eingefangen“, ärgerte er sich. Ein 5:1 oder 6:1 für die Sechzger wäre aus seiner Sicht zur Pause möglich gewesen. „Da hätte sich Freiburg nicht beschweren können!“

In der 2. Halbzeit hatte sein Team eine „schwierige Anfangsphase“ gegen zehn Freiburger zu überstehen. „Das hatte die Mannschaft schon verunsichert“, fand der 52-Jährige. Irgendwann waren die Löwen sogar zwei Spieler mehr auf dem Platz. Trotzdem konnten sie nicht den Deckel drauf machen. „Irgendwie war der Wurm drinnen. Wir haben immer wieder kleine Fehler eingestreut. Das geht eher in Richtung Psyche“, meinte der Oberpfälzer, der nach der Pause die Struktur im Spiel seiner Mannschaft vermisst hatte. „Hintenraus gab es aber keine echte Torchance für Freiburg. Wir mussten aufgrund des knappen Ergebnisses zittern, aber wir haben die drei Punkte“, sah es Köllner pragmatisch.

Letztlich übte er Nachsicht mit seinen Jungs. „Unser Ziel war es, zu gewinnen. Das ist uns gelungen.“ Nichts anderes zähle. Er hoffe nur, dass Yannick Deichmann sich in der Szene kurz vor Schluss, in der Köllner seine vierte Gelbe Karte kassierte und damit für die Partie gegen Osnabrück gesperrt ist, nicht schwerer verletzt habe. In der Folge kam es zu einem Verbalscharmützel mit der Freiburger Bank. „Für mich war das eindeutig. Deichmann wird gefoult und musste verletzt runter und die Freiburger Bank reklamiert, dass er nicht getroffen wurde. Der geht mit einer Riesenbandage humpelnd heraus und die meinen noch, da ist eine Fliege vorbeigeflogen, die ihn getroffen hat“, kommentierte er die Szene sarkastisch. Die Rote Karte sei eindeutige gewesen, die Gelb-Rote Karte ebenfalls und in der Szene mit Deichmann hätte der bereits Gelb vorbelastete Kiliann Silldilla seiner Meinung auch vom Platz gehen müssen. „Da hat der Schiedsrichter Gnade vor Recht walten lassen!“

SPIELBERICHT Löwen zittern sich in doppelter Überzahl zum 2:1-Sieg in Freiburg.

Freiburgs Coach Thomas Stamm hatte sein Team bis zur Roten Karte gut im Spiel gesehen. „Die war berechtigt. Wir haben das x-mal angesprochen, dass sich die Löwen versuchen, im Rücken mit Tempo zu lösen. Da darf es einfach nicht zu einer Eins-gegen-Eins-Situation kommen!“ Danach sei es schwierig geworden. „Das erste Tor hat nichts mit Unterzahl zu tun, da müssen wir einfach in der Mauer stehen bleiben, wenn es so ausgemacht ist. Dann geht er auch nicht rein“, monierte der Sportclub-Trainer das Gegentor nach einem Freistoß. Beim zweiten Treffer hätte sich für Yannick Deichmann keiner zuständig gefühlt. „Dass du mit einem Mann weniger immer wieder etwas zulässt, ist normal. Mit dem 1:2 haben wir unsere Chance genutzt, auch danach noch Möglichkeiten. Wir konnten auch in Unterzahl immer wieder Nadelstiche setzen“, so Stamm, der die vergebene Doppelchance von Emilio Kehrer in der 49. Minute monierte. „Die muss rein, wenn du was holen willst, war aber auch super gehalten.“ Die Gelb-Rote Karte gegen Sascha Risch sei berechtigt gewesen, trotzdem sah er sein Team vom Unparteiischen in einigen Szenen benachteiligt. „Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.“ Seine Mannschaft hätte danach „gute Mentalität“ gezeigt, alles reingelegt, um vielleicht doch noch ein Remis zu erreichen.

Richy Neudecker, der den ersten Löwen-Treffer selbst erzielte und den zweiten vorbereitete, war nicht ganz zufrieden. „In der 1. Halbzeit haben wir gut gespielt, die Rote Karte kam uns entgegen. Aber nach der Pause haben wir nicht das gespielt, was wir können und was wir sollten, um so ein Spiel zu gewinnen. Ich glaube, da haben wir es eher schlecht gemacht“, scherzte der 1860-Spielmacher. Für die Freistoßvariante, den Ball unter der Mauer durchzuschieben, hatte sich der 25-Jährige spontan entschieden. „Die letzten beiden Freistöße von mir wurden geblockt, weil die Spieler hochgesprungen waren. Deswegen hab‘ ich mir gedacht, probier‘ es mal anders und schieß‘ unten durch“ Mit Erfolg! Das 2:0 von Yannick Deichmann bereitete Neudecker vor. „Das war eine absolut missglückte Flanke“, räumte er ein, „ich wollte den Ball richtig scharf reinbringen, er ist mir aber versprungen. Das war auch Glück für mich!“ Dass es am Ende trotz doppelter Überzahl nochmals eng wurde, behagte auch Neudecker nicht. „Das war nicht gut. Wir müssen auf Ballbesitz spielen, müssen den Gegner laufen lassen. Freiburg hat unter der Woche noch gespielt. Die müssen irgendwann kaputt sein.“ Das hätte man nicht geschafft. „Das war zu wenig. Wir haben den Gegner immer wieder eingeladen“, kritisierte er. Ein Lob hatte der Mittelfeldspieler für die Löwenfans parat, die das Spiel zu einer Heimpartie machten. „Wie die uns wieder gepusht haben, das war überragend.“ Er und die Löwen sehen sich bereit fürs Saisonfinale: „Jetzt haben wir noch fünf Spiele, in denen wir alles raushauen und reinwerfen müssen.“

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