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Köllner warnt vor Viktoria Köln trotz Erfolgsserie: „Wir müssen achtsam bleiben!“

Löwen-Trainer Michael Köllner freut sich, dass seine Mannschaft auch in kniffligen Situationen eine Lösung parat hat. 

Die Löwen reisen als Spitzenreiter zu Viktoria Köln. Anpfiff im Sportpark Höhenberg ist am Samstag, 27. August 2022 um 14.03 Uhr. Die Partie ist live bei Magenta Sport und im BR Fernsehen zu sehen.

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Kurz vor der Pressrunde zum Auswärtsspiel in Köln hatte Löwen-Trainer Michael Köller das Urteil des DFB-Sportgerichts wegen der Roten Karte gegen Tim Rieder aus dem letzten Heimspiel erfahren. „Sie haben auf rohes Spiel entschieden. Dafür ist das Mindestmaß zwei Spiele“, stellte der 52-Jährige nüchtern fest. Und genau die hatte sein Mittelfeldspieler auch bekommen. Für Köllner selbst war es kein „rohes Spiel“ auf dem nassen Rasen. „Tim wollte eindeutig den Ball spielen.“ Aber egal: „Es bringt ja nichts, ob man damit einverstanden ist. Mir wäre es am liebsten, wenn keiner in Köln und gegen Duisburg den Ausfall von Tim Rieder bemerkt.“ Dann nämlich hätten die anderen Spieler einen guten Job gemacht. „Tim kann sich jetzt am Samstag als Co-Kommentator im Bayerischen Fernsehen austoben“, scherzte er.

Ansonsten fehlen neben Rieder die langzeitverletzten Marcel Bär, Phillipp Steinhart und Semi Belkahia. Alle drei sind auf dem Weg der Besserung. Belkahia hat schon wieder mit dem Aufbautraining begonnen, Steinhart ist im Kraftraum anzutreffen und auch Bär versucht sich bereits wieder ohne den schützenden Schuh ums Sprunggelenk. Zurückgekehrt auf den Platz ist dagegen diese Woche Nathan Wicht. Der 18-Jährige hat bereits die letzten beiden Einheiten voll absolviert. Und auch bei Jesper Verlaat gab’s Entwarnung. Der Innenverteidiger klagte über muskuläre Probleme zu Wochenbeginn, doch seinem Einsatz in Köln stehe nichts im Wege, erklärte der Löwen-Trainer.

Bevor sich Köllner mit dem aktuellen Gegner befassen wollte, wagte er nochmals einen Rückblick aufs Heimspiel gegen Halle. Er sprach von einer überragenden Stimmung. „Moritz und alle Löwenfans, die nicht mehr unter uns weilen, wären stolz gewesen“, spielte er auf den 36-jährigen vierfachen Familienvater an, der bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war und für den die Fans unter anderem eine ergreifende Choreografie gestaltet hatten. „Ich hoffe, dass sich viele an der Spendenaktion beteiligen. Den Hinterbliebenen möchte ich mein tiefstes Beileid aussprechen“, ging Köllner das Schicksal des Löwen-Fans nahe.

Hinweise zum Auswärtsspiel beim FC Viktoria Köln.

Aber nicht nur von der Anteilnahme der Stadionbesucher war Köllner angetan, sondern auch von der Leistung seiner Mannschaft in der 1. Halbzeit gegen den HFC. „Das hat mir sehr gut gefallen. Wir können aber noch zulegen, auch wenn wir fünf Spiele in Folge gewonnen haben.“ Überheblichkeit sei trotz der Einstellung des Startrekords in der 3. Liga nicht zu erkennen. „Die Jungs haben im Training ein gutes Gesicht gezeigt. Bei den Spielformen war richtig Feuer drin, alle sind an ihre Grenzen gegangen.“

Besonders imponiert dem Trainer, dass seine Mannschaft in „kniffligen Situationen“ immer da ist, die passende Antwort parat hat. „Das ist ein prägendes Merkmal in dieser Saison, die Jungs regeln das sofort auf dem Platz.“ So habe man nach der Roten Karte gegen Rieder mit dem 2:0 den „richtigen Akzent“ gesetzt. Auch auf den Anschlusstreffer habe die Mannschaft mit dem 3:1 passend reagiert.

Natürlich steigere dies das Selbstbewusstsein. Als besonders wertvoll erachtet Köllner in dieser Hinsicht den Siegtreffer in Verl in der Nachspielzeit. „Erfolge tun immer gut, du wächst damit, bekommst eine unheimliche Selbstsicherheit.“ Trotzdem schaut der Coach akribisch darauf, dass seine Mannschaft „achtsam“ bleibt, im Training weiterhin gewissenhaft die Dinge erledigt. „Nur so können wir über 90 Minuten unser Spiel hinbekommen.“

Dazu, dass jeder achtsam bleibt, trägt auch die Kaderdichte und der Konkurrenzkampf bei. Gegen Halle wechselte Köllner zur Pause die drei gelb-rot-gefährdeten Spieler aus, unter anderem kam Joseph Boyamba in die Partie. Dieser wurde mit einer Tor-Vorbereitung und dem verwandelten Foulelfmeter, den er selbst herausgeholt hatte, zum Matchwinner. Trotzdem ist er nicht automatisch gegen Köln gesetzt. „Es spricht vieles dafür, aber auch dagegen“, äußert sich Köllner diplomatisch und verweist auf die ersten 45 Minuten, „wo wir uns den Gegner zurecht gelegt haben. Ich habe ja keinen wegen einer schlechten Leistung ausgewechselt.“

Das Gastspiel bei der Viktoria bezeichnet Köllner als schwierige Aufgabe. „Wir müssen uns auf eine Mannschaft einstellen, die eine gute Spielstruktur hat, alles fußballerisch lösen kann.“ Mit Verweis auf den Kader spricht der Löwen-Trainer von „oberster Qualität in der 3. Liga. Selbst auf der Bank sitzen Spieler, die in anderen Mannschaften in der Startelf stehen würden.“ Deshalb traut er den Rheinländern in der Endabrechnung einen Platz unter den ersten Fünf zu.

Bisher ist das Team von Olaf Janßen, mit dem Köllner die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert hat, im Sportpark Höhenberg noch ohne Punktverlust in dieser Saison. Ohnehin sind die Löwen als Tabellenführer mittlerweile die Gejagten. „Jeder will der Erste sein, der uns schlägt“, weiß der Trainer, „aber wir werden alles tun, um im sechsten Spiel den sechsten Sieg einzufahren.“ Dabei hofft Köllner auf einen ähnlich großen 1860-Fansupport in Köln wie zuvor in Dresden und Paderborn. „Wir werden alles geben, damit die Löwenfans sich am Ende wieder glücklich in den Armen liegen“, verspricht er.

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

VIK: 1 Voll (Tor) – 28 Koronkiewicz, 2 Dietz, 15 Greger, 37 May – 23 Fritz, 6 Sontheimer – 31 Risse, 10 Philipp, 7 Handle – 14 Meißner
Ersatz: 25 Bördner (Tor) – 5 Buballa, 11 Palacios, 13 de Meester, 16 Engelhardt, 17 Heister, 18 Lankford, 19 Stehle, 20 Siebert, 21 Klefisch, 26 Saghiri, 27 Amyn, 34 Hemcke, 35 Hompesch, 36 Altuntas, 38 Hong, 39 Kubatta.
Nicht dabei: 4 Lorch (Kreuzbandriss), 9 Becker (Innenbandriss im Knie), 30 Marseiler (Innenbandriss im Sprunggelenk).

1860: 1 Hiller (Tor) – 39 Morgalla, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 5 Moll – 7 Lex, 20 Y. Deichmann, 10 Kobylanski, 8 Tallig – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 12 Schmid, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 9 Vrenezi, 13 Freitag, 14 Skenderovic, 17 Wein, 18 Knöferl, 22 Lannert, 23 Sür, 24 Wicht, 25 Willsch, 30 Cocic, 33 Boyamba 35 Glück.
Nicht dabei: 6 Rieder (Rot-Sperre), 15 Bär (Sprunggelenk-OP), 27 Belkahia (aufbautraining), 36 Steinhart (Knieverletzung).

Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz); Assistenten: Timo Klein (Kaiserslautern), Justin Joel Hasmann (Wiebelskirchen).

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