SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Der Schiedsrichter hat Ingolstadt am Leben gelassen!“

Löwen-Trainer Michael Köllner fand sein Team von Schiedsrichter Benjamin Brand zweimal benachteiligt. 

In der Spielanalyse waren sich 1860-Chefcoach Michael Köllner und FCI-Trainer Rüdiger Rehm weitgehend einig. Doch während der Ingolstädter geflissentlich darauf verzichtete, auf die Schiedsrichter-Entscheidungen einzugehen, empfand Köllner die großzügige Regelauslegung des Unparteiischen schon als klare Benachteiligung für sein Team.

Löwen-Trainer Michael Köllner zeigte sich unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der Anfangsphase. „Das war zu wenig. Wir haben zu langsam Fußball gespielt, waren zu statisch, dadurch konnte sich der Gegner immer wieder sortieren. Unser Spiel war aus der Viererkette zu behäbig und zu träge.“ Dadurch habe es sein Team immer wieder mit langen Bällen versucht. „Das ist nicht unser Spiel, den Ball nach vorne zu klopfen und auf den zweiten Ball zu hoffen.“

Ingolstadt hätte mit viel Wucht agiert. „Die Führung hat dem Gegner zudem in die Karten gespielt.“ Köllner sah sich dabei an den Gegentreffer gegen Dortmund vor Wochenfrist erinnert. „Das war ein fast identisches Tor.“ Erst gegen Ende der 1. Halbzeit habe sein Team Kontrolle reinbekommen. „Das 0:1 zur Pause ging in Ordnung.“

Im zweiten Durchgang sei mehr Tempo im Spiel der Löwen gewesen. „Die Mannschaft hat viel investiert. Wir hatten viele Standards, aber auf den letzten 20 Metern war es einfach zu wenig“, monierte er die fehlende Zielstrebigkeit. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat in der 2. Halbzeit alles gegeben. Aber am Ende sind die Dinge von uns nicht vollendet worden.“

Dazu kam, dass die Schanzer die Partie mit elf Mann beenden durften, obwohl sowohl David Kopacz als auch Moussa Doumbouya bei konsequenter Regelauslegung beide vorzeitig mit Gelb-Rot hätten den Platz verlassen müssen. Zweimal zeigte sich Schiedsrichter Benjamin Brand großzügig. Köllner auf die beiden Szenen angesprochen, reagierte unwirsch. „Ich habe die Entscheidungen nicht getroffen.“ Aber allein die Tatsache, dass sein Kollege Rüdiger Rehm den Spieler jeweils direkt danach vom Platz nahm, „um die Reißleine zu ziehen“, sei Beleg genug. „Wenn man sich die Szenen im Fernsehen anschaut, sieht man schon, dass der Schiedsrichter zweimal Ingolstadt am Leben gelassen hat“, so der 52-Jährige.

SPIELBERICHT Heimserie gerissen: Löwen unterliegen Ingolstadt mit 1:2.

FCI-Coach Rüdiger Rehm sprach von einem sehr intensiven Spiel „von zwei guten Mannschaften mit hohem Tempo. Wir sind gut reingekommen, Sechzig musste immer nach hinten verteidigen.“ Die Führung durch Marcel Costly bezeichnete er als „sehr schönen Treffer.“ Ansonsten hätte sein Team in der 1. Halbzeit alles gut wegverteidigt. „Wir waren vielleicht einen Tick gieriger und griffiger.“ Nach der Pause hätten die Löwen Oberwasser bekommen, „aber ohne sich klare Chancen herauszuspielen.“ Er habe durch Wechsel darauf erfolgreich reagiert. „Dadurch haben wir es geschafft, für Entlastung zu sorgen. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg.“

Yannick Deichmann ärgerte sich über die Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam. „Wir sind nicht gut reingekommen, dann haut er uns einen Sonntagsschuss rein.“ Der gebürtige Hamburger fand sein Team „nicht zwingend genug“. Selbst in der 2. Halbzeit hätte in den entscheidenden Situationen die Zielstrebigkeit gefehlt. „Das müssen wir uns vorwerfen lassen. Wir haben nach der Pause viel mehr ins Spiel investiert, hatten so viele Ecken, haben daraus aber zu wenig gemacht. Am Ende war es zu wenig, um einen Punkt mitzunehmen. Wir müssen einfach konsequenter spielen, um über 90 Minuten Druck zu entfachen.“ Die Moral habe gestimmt. „Selbst nach dem 0:2 haben wir weitergemacht.“ Die beiden nicht gegebenen Platzverweise bezeichnete Deichmann als Fifty-Fifty-Entscheidungen. „Natürlich ist das ärgerlich für uns, dass zweimal gegen uns entschieden wird.“ Trotz der Niederlage und dem zweiten Spiel in Folge, das nicht gewonnen wurde, mahnte er zur Ruhe. „Die Saison ist noch lange. Wir dürfen jetzt keine Panik schieben.“

„Das tut extrem weh“, bezeichnete Marco Hiller das 1:2 gegen Ingolstadt. „Wir müssen uns die Niederlage aber selbst zuschreiben. In der 1. Halbzeit waren wir nicht gut“, übte der Löwen-Torhüter Selbstkritik. „Ingolstadt kommt zweimal vors Tor und macht daraus zwei Tore. Das ist bitter!“ Auch er findet, dass es kein Grund zur Panik gäbe. „Wir haben noch genügend Spiele, stehen noch am Anfang der Saison. In der 3. Liga ist es normal, dass das Feld eng zusammenrückt.“ Auch er ging auf die großzügige Regelauslegung des Unparteiischen ein. „Ingolstadt muss sich wegen der Schiedsrichter-Entscheidungen nicht beschweren. Jeder am Fernsehen hat gesehen, dass das klare Gelbe Karten waren.“ Aber auch mit sich selbst und den Kollegen ging der Keeper ins Gericht. „Wir haben es heute einfach nicht geschafft, sauber nach vorne zu spielen.“

Video
Video
Bildergalerie
Weitere Meldungen
25.04.2024Vorbereitung auf 2024/25: Trainingslager und erste Termine fixiert.
 
25.04.2024Heimspiel gegen Bielefeld ausverkauft - Restkarten gegen Dortmund.
 
25.04.2024Kurz gebrüllt - Termine, Trainingszeiten und Informationen.
 
24.04.2024Sechzig radelt.
 

HAUPTPARTNER

 

EXKLUSIVPARTNER

      

PREMIUMPARTNER

         
Der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA setzt zur Optimierung der Website und zu Marketingmaßnahmen Tracking-Cookies ein; meine Daten werden gemäß der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA-Datenschutzerklärung verarbeitet. Meine Einwilligung kann hier jederzeit wiederrufen werden. Ich stimme zu, dass: