SECHZIGMÜNCHEN.
 

Die Neuen der 3. Liga: PreuSSen Münster – Aller guten Ding sind drei!

Mit dem SC Preußen Münster kehrt ein ehemaliger Bundesligist in die 3. Liga zurück. 

Wie jedes Jahr gibt’s auch heuer wieder einen kräftigen Wechsel in der 3. Liga. Sieben Teams in der 20er-Liga sind neu, also mehr als ein Drittel. Zu den drei Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg, SV Sandhausen und Arminia Bielefeld kommen die vier Regionalliga-Aufsteiger VfB Lübeck, SC Preußen Münster, SSV Ulm 1846 und die SpVgg Unterhaching. Nacheinander stellen wir die Neuen vor, diesmal den SC Preußen Münster.

Im dritten Anlauf war der SC Preußen Münster nicht mehr zu stoppen. Platz drei im ersten Jahr nach dem Abstieg 2020, Rang zwei in der Saison darauf und nun nach dem dritten Jahr Platz eins und die Meisterschaft in der Regionalliga West. Mit viel Erfahrung dominierte das Bundesliga-Gründungsmitglied die Regionalliga West und kehrt damit in die 3. Liga zurück, die von 2011 bis 2020 Münsters natürliche Heimat gewesen war.

Mit den Adlerträgern kehrt ein weiterer ehemaliger Bundesligist zusammen mit dem SSV Ulm 1846 und Energie Cottbus/SpVgg Unterhaching in den professionellen Fußball zurück. Im Gründungsjahr 1963/64, damals noch mit 16 Mannschaften, waren die Preußen mit dabei, stiegen aber sofort ab, weil auf den Karlsruher SC und Hertha BSC jeweils ein Punkt fehlte.

Aufstiegscoach Sascha Hildmann, in der 3. Liga kein Unbekannter (1. FC Kaiserslautern, SG Sonnenhof Großaspach), fand gemeinsam mit Sportchef Peter Niemeyer in der abgelaufenen Saison eine perfekte Mischung. Neben dem vor Spielfreude sprühenden Tempodribbler Henok Teklab (24) und dem physisch starken Mittelfeldspieler Nicolai Remberg (22) standen jede Menge Spieler mit höherklassiger Erfahrung im Kader. Die vor der Aufstiegssaison verpflichteten Dennis Grote (36), Marc Lorenz (34) und Andrew Wooten (33) gingen mit Leistung voran. Gleiches galt für Torjäger Gerrit Wegkamp (30), der schon seit Januar 2021 ein Preuße ist und auf den letzten Metern trotz 22 Treffern die Torjägerkanone Wuppertals Serhat Semih Güler (23 Tore) überlassen musste. Defensiv waren zudem Alexander Hahn (30) und Alexander Langlitz (32) zuverlässige Säulen im zweitältesten Kader der Regionalliga West in der Saison 2022/2023.

Doch nach dem Aufstieg holt Münster zumindest ein wenig der Fluch des Erfolges ein: Besagter Publikumsliebling Teklab (wohl zu Europa-League-Viertelfinalist Union Saint-Gilloise) sowie Mittelfeldabräumer Remberg (Holstein Kiel) haben sich für höhere Aufgaben als 3. Liga empfohlen. Dazu beenden Dennis Daube (33), der aufgrund von Verletzung zuletzt kaum noch spielen konnte, und Langlitz ihre Karriere.

Zwar steht eine gesunde Basis mit 18 Profis unter Vertrag, aber an entscheidenden Stellen muss nachgebessert werden. „Wir müssen unsere Qualität noch mal steigern“, sagt Sportchef Niemeyer und nimmt sich selbst in die Pflicht. Denn gerade im Mittelfeldzentrum herrscht ein Vakuum. Neben dem in jeder Hinsicht wertvollen Routinier Grote, der nochmals ein Jahr dranhängt, gibt es im Kader noch keinen Sechser.

Immerhin verlängerten zuletzt mit Wegkamp und dem niederländischen Abwehrmann Thomas Kok (25) zwei Säulen. Sie gehören unter anderem mit den Verteidigern Hahn und Simon Scherder, Grote und Kapitän Lorenz zur Achse, an der Niemeyer hierarchisch nicht viel verändern möchte. „Das Gesicht der Mannschaft soll erhalten bleiben", sagt der Ex-Profi gegenüber dem kicker. „Wir wollen die Qualität steigern, wissen aber auch, aus welchem Becken wir fischen.“

Dazu passen die ersten Neuzugänge. Aus der „Knappenschmiede“ des FC Schalke 04 kommt Offensivspieler Daniel Kyerewaa an die Hammer Straße. Mit elf Treffern in 32 Regionalliga-Spielen ist der 21-Jährige zweitbester Torschütze der Schalker Reserve. In der Rückrunde 2021/22 stand Kyerewaa auch zweimal im Spieltagskader der S04-Profis. Dazu konnte mit Abwehrspieler Jano ter Horst, einem 20 Jahre alten Eigengewächs, ein Rohdiamant an den Klub gebunden werden.

Die Finanzen des Drittliga-Aufsteigers sind solide. Der Personaletat von rund zwei Millionen Euro aus der vergangenen Spielzeit wird deutlich steigen. Sechs, sieben Akteure sollen noch kommen. Kyerewaa und ter Horst seien erst der Anfang bei der Kaderzusammenstellung gewesen. „Wir sehen schon, welche Wucht der SCP entfachen kann“, sagt Niemeyer, auch mit Blick auf die Zuschauerzahlen in der abgelaufenen Saison. 148.789 Menschen besuchten die 17 Heimspiele des SCP, das ergibt einen Schnitt von 8.752. In der 3. Liga wird er sicherlich fünfstellig werden.

Denn Preußen ist wieder chic und angesagt in der Stadt. So investiert die Kommune ins Stadion, das bis 2027 für Zweitliga-Ansprüche umgebaut werden wird und dann rund 20.000 Zuschauer fassen soll. Dazu wird nahe der modernisierten Arena ein neues Nachwuchsleistungszentrum entstehen. Umso wichtiger, dass der Klub langfristig die Regionalliga hinter sich lässt.

DATEN & FAKTEN
Name: SC Preußen Münster
Gründung: 30. April 1906
Mitglieder: 2.700 (15. Januar 2023)
Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Grün
Größte Erfolge: Deutscher Vizemeister 1951, Bundesliga-Gründungsmitglied 1963, Deutscher Amateurmeister 1994
Stadion: Preußenstadion (14.500 Plätze)
Homepage: www.scpreussen-muenster.de
Social Media: Facebook: @scpreussen; Twitter: @Preussen06; Instagram: @preussen06; YouTube: @Preussen1906Muenster
Trainer: Sascha Hildmann (seit 27.12.2019)
Letzte Saison: 1. Platz Regionalliga West mit 79 Punkten aus 34 Spielen (Torverhältnis: 89:39)
Bester Torschütze: Gerrit Wegkamp (22 Treffer)'
Bilanz SCP gegen Sechzig: 6 Spiele, 1 Sieg, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen; Torverhältnis: 3:5
Spieler, die für beide Teams aktiv waren: u.a. Martin Kobylanski, Moritz Heinrich, Benjamin Schwarz, Adriano Grimaldi, Aaron Berzel, Marek Lesniak, Dieter Agatha, Horst Blankenburg

KURIOSES
Westfälische Geschäftsleute formten 1950 in Münster ein Starensemble, verpflichteten Jupp Lammers, Siegfried Rachuba, Rudi Schulz, Adi Preißler und Felix ​„Fiffi“ Gerritzen. Jeder aus dem „100.000-Mark-Sturm“ bekam eine Wohnung inklusive Einrichtung gestellt. Miete und Nebenkosten übernahm der Verein. In der Saison gingen 44 der 58 Saisontore auf das Quintett. Der große Wurf gelang aber nicht. Im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1951 unterlag der SC Preußen dem 1. FC Kaiserslautern 1:2.

TRANSFERS (Stand: 10.06.2023)
Zugänge:
 Daniel Kyerewaa (FC Schalke 04 II), Jano ter Horst (SC Preußen Münster II), Kevin Schacht (Eintracht Trier/Leih-Ende)
Abgänge: Nicolai Remberg (Holstein Kiel), Deniz-Fabian Bindemann (Fortuna Düsseldorf II), Dildar Atmaca (1. FC Bocholt), Henok Teklab (Ziel unbekannt), Alexander Langlitz (Karriereende), Manfred Osei Kwadwo (Ziel unbekannt), Dennis Daube (Karriereende)

Die Neuen der 3. Liga: VfB Lübeck – Ein neuer Anlauf.

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