Die Löwen-U21 hat es im vierten Spiel erwischt. Mit 1:2 unterlag das Team von Trainer Frank Schmöller beim FC 1920 Gundelfingen, das seinen vierten Sieg in Folge feierte. Leon Tutic hatte die Sechzger in Führung gebracht (13.), David Anzenhofer glich wenig später per Foulelfmeter aus (20.). Den Siegtreffer erzielte Elias Weichler kurz nach Wiederbeginn (47.). In der Schlussphase sah Tutic noch die Rote Karte (89.).
Beide Teams kämpften um jeden Ball, schenkten sich nichts. Etwas überraschend fiel die Löwen-Führung. Nach einer Linksflanke kam Milos Cocic im Strafraum frei zum Kopfball, Gundelfingens Keeper Dominik Hozlinger konnte parieren, aber gegen den Nachschuss von Leon Tutic aus zwölf Metern aus halblinker Position ins obere rechte Eck war er machtlos (13.). In der 19. Minute pfiff Schiedsrichter Stefan Trainer Elfmeter. Colin Beutel hatte Jonas Schneider umgerissen. David Anzenhofer lief an, ließ mit seinem wuchtigen Schuss hoch ins linke Eck Julius Schmid keine Chance (20.). Direkt im Anschluss an den Anstoß kam Samir Neziri im Gundelfinger Strafraum zu Fall, Treiber pfiff erneut. Alle rechneten mit Elfmeter für die Löwen, aber es gab Freistoß für die Gastgeber (21.). Im Anschluss an eine Rechtsflanke von Devin Sür legte Neziri den Ball per Kopf zurück auf Tutic, doch dessen Dropkick von der Strafraumkante ging knapp über den Querbalken (27.). Ein 16-Meter-Schuss von Janik Noller, an den Schmid nicht herangekommen wäre, landete in der 33. Minute knapp neben dem rechten Pfosteni. Der Unparteiische pfiff sehr großzügig. Als Stefan Heger ohne Chance den Ball zu spielen an der Außenlinie Maximilian Karl mit Anlauf umgrätschte, gab’s nur Gelb. Rot wäre für die Aktion passender gewesen (38.)! So blieb es zur Pause beim 1:1.
Kalt erwischt wurden die Löwen direkt nach Wiederanpfiff. Im Anschluss an eine kurz ausgeführte Ecke kam der Ball zu Elias Weichler. Der hielt aus 18 Metern in halblinker Position einfach drauf, traf ins rechte Kreuzeck per Traumtor zum 2:1 (48.). Glück hatten die Löwen in der 54. Minute, als nach einer Hereingabe von rechts durch Schneider sowohl Jovan Djermanovic als auch Noller am Fünfmeterraum verpassten. Nach einem schönen Steckpass von Cocic fand Neziri mit seiner Hereingabe von rechts keinen Abnehmer (61.). Einmal mehr ging die Löwen-U21 mit ihren Konterchancen leichtfertig um. In der 69. Minute setzte sich Jeremias Seibold auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe von der Grundlinie erreichte Noller am ersten Pfosten, dessen Abschluss landete, geblockt von der Löwen-Defensive, am Außennetz. Per Fußabwehr nach Schuss von Noller aus kurzer Distanz verhinderte Schmid auf der Linie in der 77. Minute das 1:3. Auf der anderen Seite parierte Holzlinger einen Kopfball von Tim Kloss aufs kurze Eck im Anschluss an einen Eckball (81.). Kurz danach setzte Linus Becwar von der Strafraumkante einen Schuss neben den linken Pfosten (82.). Die Löwen machten nochmals Druck in der Schlussphase, doch Gundelfingen stand kompakt, unterbrach immer wieder den Spielfluss der Sechzger geschickt durch Fouls. Kurz vor Schluss sah Tutic noch nach einem Gerangel mit Heger, der theatralisch zu Boden ging, am gegnerischen Strafraum die Rote Karte (89.). Wenig später war Schluss und die erste Saisonniederlage der Löwen-U21 besiegelt, während Gundelfingen seinen vierten Sieg in Folge feierte. Übrigens: Nach Spielschluss sah auch noch Ersatztorhüter Maxi Rothdauscher glatt Rot.
„Wir hätten besser in den 90 Minuten zuvor mehr Emotionen gezeigt, als hinterher beim Schiedsrichter“, kommentierte Löwen-Trainer Frank Schmöller die Szenen nach Spielschluss. „Gundelfingen hat es clever gespielt, sie sind bis an die Grenzen des erlaubten gegangen und die waren heute sehr weit gefasst“, so der 56-Jährige. Schon vor Anpfiff hatte Schmöller ein schlechtes Gefühl. „Wir waren nicht fokussiert auf das Spiel, wollten nicht zu 100 Prozent. Leider hat sich mein Gefühl bewahrheitet.“ Für den Trainer gibt es keine Entschuldigungen. „Keiner hat seine Leistung gebracht. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn ein solches Ergebnis rauskommt“, war er sichtlich angefressen.
Dass ihm am Samstag im Heimspiel gegen Dachau mit Leon Tutic und Maxi Rothdauscher zwei wichtige Spieler fehlen, ärgert ihn doppelt. „Zu allem Überfluss schwächen wir uns noch selbst. Das war heute von A bis Z ein gebrauchter Tag. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, kaum ein Eins-gegen-Eins gewonnen. Der Gegner war wesentlich griffiger. Das war heute viel zu wenig, um was mitzunehmen.“
STENOGRAMM, 5. Spieltag, 09.08.2023, 18.30 Uhr
FC 1920 Gundelfingen – TSV 1860 München II 2:1 (1:1)
1860: Schmid (Tor) – Karl (57., Becwar), Seils, Judge, Beutel – Kloss – Sür (54., Rem), Cocic (74., Kuhn), Tutic, Ouro-Tagba (63., Milican) – Neziri (63., Seidl).
Tore: 0:1 Tutic (13.), 1:1 Anzenhofer (20., Foulelfmeter), 2:1 Weichler (47.).
Gelbe Karten: Heger, Schneider, Tarakan, Hozlinger – Seils.
Rote Karten: Tutic (89.), Rothdauscher (90.+5)
Zuschauer: 675 im Schwabenstadion Gundelfingen.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Neuburg a.d.Donau); Assistenten: Jonas Brendle (Wulfertshausen), Daniela Göttlinger (Adelsried).