Wieder müssen die Löwen um einen Spieler aus der Meistermannschaft von 1966 trauern. Hennes Küppers, der am Heiligen Abend seinen 83. Geburtstag gefeiert hätte, starb am heutigen Mittwochmorgen an den Folgen eines vor drei Wochen erlittenen Schlaganfalls. Der gebürtige Essener war einer der begabtesten Fußballer, der je für den TSV 1860 gespielt hat.
Im Sommer 1961 hatte ihn Trainer Max Merkel von ETB Schwarz-Weiß Essen nach München geholt. Sieben Jahre bis 1968 trug der blonde Halbstürmer das Trikot der Löwen und war an all den großen Erfolgen der Sechzger in der damaligen Zeit beteiligt: Süddeutsche Meisterschaft und Aufnahme in die Bundesliga (1963), Deutscher Pokalsieg (1964), Europacup-Finale (1965) und Deutscher Meisterschaft (1966).
Küppers war ein Lieblingsspieler von Max Merkel, obwohl er seinem Trainer das Leben nicht immer leicht gemacht hat. Aber Merkel drückte öfters mal ein Auge zu, holte den Hennes für ein Bundesligaspiel sogar mal aus dem Gefängnis raus. Küppers saß für zwei Wochen in Stadelheim ein, weil er die Zahlung von Alimenten verweigert hatte. Merkel aber erreichte bei der Gefängnisleitung, dass sein Spieler für ein paar Stunden den Knast verlassen und an einem wichtigen Spiel teilnehmen durfte. Danach musste er sofort wieder einrücken. Küppers legte übrigens ein Riesenspiel hin, und nicht wenige meinten damals: „Sperrts’n doch des ganze Jahr ei, des duad eahm nua guat.“
1968 verließ er die Löwen und wechselte zum 1. FC Nürnberg, mit dem er ein Jahr später abstieg. Anschließend ließ er seine Karriere in Österreich beim SV Wattens und SSW Innsbruck sowie in der Schweiz beim FC Lugano ausklingen. Danach lebte Küppers wieder in seiner Heimatstadt Essen.
Küppers lief für die Löwen 57 Mal (14 Tore) in der Oberliga Süd auf, bestritt 120 Bundesliga-Partien (47), 15 DFB-Pokalspiele (5) und 21 internationale Partien (6). Daneben absolvierte er für Deutschland sieben Länderspiele (2).
Die Löwenfamilie trauert um Hennes Küppers. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen. Ruhe in Frieden.
