SECHZIGMÜNCHEN.
 

Die Neuen der 3. Liga: Jahn Regensburg – Identifikationsfigur Andi Geipl.

Nach sechs Jahren in der 2. Bundesliga ist der SSV Jahn Regensburg zurück in der 3. Liga. 

Wie jedes Jahr gibt’s auch heuer wieder einen kräftigen Wechsel in der 3. Liga. Sieben Teams in der 20er-Liga sind neu, also mehr als ein Drittel. Zu den drei Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg, SV Sandhausen und Arminia Bielefeld kommen die vier Regionalliga-Aufsteiger VfB Lübeck, SC Preußen Münster, SSV Ulm 1846 und die SpVgg Unterhaching. Nacheinander stellen wir die Neuen vor, diesmal den SSV Jahn Regensburg.

Mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga endete für die Oberpfälzer die erfolgreichste Phase im Profifußball, die 2017 mit dem Relegationssieg in der Allianz Arena gegen die Löwen begonnen hatte. In den sechs Jahren in der Zweiten Liga spielte der Jahn fast immer eine gute Rolle, erreichte sogar 2021 das DFB-Pokal-Viertelfinale, was für den Klub ein Novum darstellte.

Schon bevor der Abstieg feststand, begann das große Stühlerücken. Zunächst musste Trainer Mersad Selimbegovic gehen. Er war 16 Jahre lang in verschiedenen Rollen für den Jahn tätig. Anfang Mai kam nach sechs sieglosen Spielen in Folge das Aus. Ersetzt wurde der 41-Jährige durch Joe Enochs. Verhindern konnte der frühere Coach des FSV Zwickau den Abstieg in drei Spielen zwar nicht, darf aber den Neuaufbau in Angriff nehmen.

Noch während der Saison musste auch Sportchef Tobias Werner seinen Hut nehmen. Nach nur sechs Monaten wurde der 37-jährige mit der Begründung von seinen Aufgaben entbunden, dass er es im Winter nicht geschafft habe, einen neuen, treffsicheren Stürmer an die Donau zu lotsen. Den Bereich von Werner wird Achim Beierlorzer, zuvor bei den Löwen als Nachfolger von Trainer Michael Köllner im Gespräch, übernehmen. Der 55-Jährige war von 2017 bis 2019 bereits als Trainer für den Jahn tätig und schloss seine beiden Spielzeiten als Coach mit den Tabellenplätzen fünf und acht ab. Offiziell kann Beierlorzer die Stelle aber erst zum 1. Juli antreten, weil sein Vertrag bei RB Leipzig noch bis zum 30. Juni läuft.

Mit Enochs und Beierlorzer geht der Jahn sportlich also neue Wege. Während der US-Amerikaner Enochs ein erfahrener Trainer in der 3. Liga ist, betritt Beierlorzer absolutes Neuland als Spüortchef. Nach seiner Karriere als Spieler arbeitete der gebürtige Franke ausschließlich als Coach – zuletzt als Trainer beim 1. FSV Mainz 05, dann als Co-Trainer bei RB Leipzig.

beide müssen einen gigantischen personellen Aderlass verkraften. Gleich bei 23 Spielern lief der Vertrag mit dem Abstieg aus. Nur Ersatztorhüter Alexander Weidinger sowie Konrad Faber, Benedikt Saller, Christian Viet und Joel Zwarts, der nach seiner Leihe zu ADO Den Haag zurückkehrt, haben ein Arbeitspapier für die Drittliga-Saison. Einige der 23 Akteure wie Steve Breitkreuz oder Aygün Yildrim würden die Oberpfälzer gerne behalten, aber Vollzug konnten sie noch keinen vermelden. Auch hier drängt die Zeit, denn einige der vertraglosen Spielern hat schon einen neuen Klub gefunden.

Obwohl der Kader für die neue Spielzeit noch nicht steht, verbreitet Trainer Enochs Optimismus. „Ich bin überzeugt, dass wir eine sehr gute Rolle spielen werden.“ Es sei wichtig in der 3. Liga „Mentalität“ und „Intensität“ zu zeigen, betonte der Amerikaner.

Einer, der diese Anforderungen perfekt erfüllt, ist Andreas Geipl. Der Mittelfeldspieler, einst bei den Löwen ausgebildet, kehrt in die Domstadt zurück, kommt vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim und hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben. Der 31-Jährige hatte bereits von 2014 bis 2020 für Regensburg gespielt und war anschließend nach Heidenheim gewechselt. Andi Geipl ist eine absolute Identifikationsfigur, soll nicht nur die Fäden im Mittelfeld ziehen, sondern auch die Lücke schließen, die Sebastian Nachreiner hinterlassen hat, der nach 13 Jahren beim SSV seine Karriere beendet hat. „Ich möchte zusammen mit allen Beteiligten nun dafür sorgen, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten wieder sportlich erfolgreich sind“, erklärte Geipl bei seiner Vorstellung.

Bei den anderen bisherigen Verpflichtungen handelt es sich vor allem um Talente aus Reserveteams und mit Noel Eichinger um einen jungen Stürmer, den Enochs von seinem Ex-Klub Zwickau holte. Die einzige Ausnahme stellt Alexander Bittroff dar. Der 34-Jährige absolvierte in seiner bisherigen Laufbahn 182 Partien in der 2. Bundesliga für Magdeburg, den FSV Frankfurt und seinen Jugendverein Energie Cottbus. Zudem lief er eine Liga tiefer für den KFC Uerdingen sowie den Chemnitzer FC auf. 

DATEN & FAKTEN

Name: Sport- und Schwimmverein Jahn Regensburg
Gründung: 4. Oktober 1907
Mitglieder: 4700 (1. Juli 2022)
Vereinsfarben: Weiß-Rot
Größte Erfolge: Aufstieg in die 2. Bundesliga 1975, 2003, 2012 & 2017
Stadion: Jahnstadion Regensburg (15.210 Plätze)
Homepage:www.ssv-jahn.de
Social Media: Facebook: @SSVJahn; Twitter: @SSVJAHN; Instagram: @ssv_jahn_regensburg; YouTube: @SSVJahnTV
Trainer: Mersad Selimbegovic (01.07.2019 bis 09.05.2023), Joe Enochs (ab 10.05.2023)
Letzte Saison: 17. Platz 2. Bundesliga mit 31 Punkten aus 34 Spielen (Torverhältnis: 34:58)
Bester Torschütze: Prince Osei Owusu (9Treffer)
Bilanz Jahn gegen Sechzig: 26 Spiele, 4 Siege, 5 Unentschieden, 17 Niederlagen; Torverhältnis: 28:60
Spieler, die für beide Teams aktiv waren: 
u.a. Prince Osei Owusu, Albion Vrenezi, Andreas Geipl, Jonatan Kotzke, Philipp Pentke, Markus Ziereis, Michael Hofmann, Alfred Kohlhäufl

KURIOSES
Das erfolgreichste Jahr erlebten die Regensburger Kicker 1930, als sie in der Trostrunde zur Deutschen Meisterschaft den Club mit 3:0 besiegten. Bei diesem Spiel entdeckte Reichstrainer Otto Nerz Jahn-Torwart Hans Jakob für das Nationalteam. Er bestritt 38 Länderspiele für den DFB, darunter die Partie um den 3. Platz bei der WM 1934 gegen Österreich. Jakob ist bis heute der einzige Nationalspieler des SSV Jahn Regensburg.

TRANSFERS (Stand: xx.06.2023)
Zugänge: Andreas Geipl (1. FC Heidenheim 1846), Alexander Bittroff (1. FC Magdeburg), Bryan Hein (Hamburger SV II), Noah Ganaus (VfB Stuttgart II), Noel Eichinger (FSV Zwickau), Rasim Bulic (1.FSV Mainz 05 II), Joël Zwarts (ADO Den Haag), Felix Gebhardt (Hallescher FC), Jannik Graf, Christian Schmidt (eigene U21)
Abgänge: Benedikt Gimber (1.FC Heidenheim), Jan Elvedi (1.FC Kaiserslautern), Leon Guwara (FC Ingolstadt 04), Charalampos Makridis (VfL Osnabrück), Maximilian Thalhammer, Steve Breitkreuz, Scott Kennedy, Andreas Albers, Kaan Caliskaner, Dejan Stojanovic, Prince Osei Owusu, Aygün Yildirim, Minos Gouras, Thorsten Kirschbaum (alle Ziel ubekannt), Sebastian Nachreiner (Karriereende), Sarpreet Singh (Bayern München II/Leih-Ende), Lasse Günther (FC Augsburg/Leih-Ende), Jonas Urbig (1.FC Köln/Leih-Ende), Blendi Idrizi (FC Schalke 04/Leih-Ende), Dario Vizinger (Wolfsberger AC/Leih-Ende), Joshua Mees (Holstein Kiel/Leih-Ende), Nicklas Shipnoski (Fortuna Düsseldorf/Leih-Ende), Oscar Schönfelder (Werder Bremen/Leih-Ende)

Die Neuen der 3. Liga: VfB Lübeck – Ein neuer Anlauf.
Die Neuen der 3. Liga: Preußen Münster – Aller guten Ding sind drei!
Die Neuen der 3. Liga: SSV Ulm 1846 – Comeback nach düsteren Jahren.
Die Neuen der 3. Liga: SpVgg Unterhaching – Vorstädter setzen auf die Jugend.
Die Neuen der 3. Liga: SV Sandhausen – Ziel ist die direkte Rückkehr.
Die Neuen der 3. Liga: Arminia Bielefeld – Mit engem Gürtel wieder nach oben.

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